Lütjenburg wird Kaffeestadt

Die Lütjenburgerin Marie-Leonie Neumann-Tedsen ist eine der vier Gesellschafter der GmbH, die sich im Oktober 2020 gründete. Die 20-Jährige ist gelernte Hotelfachfrau und stammt aus einer Gastronomen-Familie (Hotel Lüttje Burg). „Schon als Kind war es mein Traum, etwas mit Kaffee zu machen“, sagt sie. Über die Familie kam sie mit anderen Freunden des schwarzen Getränks zusammen. Darunter Andreas Berndt, der seit zehn Jahren die Hannoversche Kaffeemanufaktur erfolgreich leitet. Die beiden übrigen Gesellschafter sind ein Kaufmann und ein Vertriebs-Experte. Nordwind in Lütjenburg: Hoffen auf den Einzug in das frühere Stabsgebäude: „Nordwind“ liebäugelt bereits mit einer Immobilie in Lütjenburg: einem Teil des früheren Stabsgebäudes auf dem ehemaligen Kasernengelände. Eine Anfrage bei der Stadt läuft. Sie ist Eigentümerin. Dort sollen die Bohnen geröstet werden. „In der Hoffnung, dass schon bald alles in der Stadt nach Kaffee riecht.“ Zum Konzept gehören der Verkauf des Kaffees, Besucherführungen und eine Verköstigungsecke. Mit Aufnahme des Betriebs entstehen auch Arbeitsplätze, verspricht die 20-Jährige. "Der Standort bleibt definitiv Lütjenburg" : Und wenn es nicht mit dem Stabsgebäude klappt, weil noch die Sanierung des Gebäudes aussteht? „Der Standort bleibt definitiv Lütjenburg.“ Der Ortsname steht schon jetzt auf den Verpackungen, die zumeist über den Online-Shop gehandelt werden. Zu den Stammkunden gehören bereits Hoteliers und Unternehmen. In Lütjenburg laufen Gespräche mit einem Supermarkt, der den Kaffee in sein Sortiment aufnehmen könnte. Nordwind in Lütjenburg: "Das ist ein absolut hochwertiges Produkt": „Nordwind“ produziert Kaffee für Genießer. Die Ware stammt aus Südamerika und Afrika direkt von Farmern. Neumann-Tedsen spricht von „sehr, sehr fairen“ Geschäftsbeziehungen. Teilweise wächst die Ware auch in Bio-Qualität. „Das ist ein absolut hochwertiges Produkt“, sagt Neumann-Tedsen zu ihrem Kaffee. Lesen Sie auch: Fällaktion in Lütjenburg sorgt für Unruhe Das Unternehmen nimmt Genießer als Kundschaft in den Blick, die bereit sind, für eine sehr gute Qualität auch einen guten Preis zu zahlen. Kaffee oder Espresso kosten um die 25 Euro das Kilo. Geröstet wird aufwendig in einem speziellen Verfahren. Die Bohnen kommen zwischen 18 und 24 Minuten in eine Rösttrommel, je nach Wetterlage. Sie werden auf 185 Grad erhitzt. Auf diese Art und Weise zerfallen die Gerbstoffe, die Menschen mit empfindlichem Magen so aufstoßen, verspricht die Jung-Unternehmerin. Lesen Sie auch: Corona kriegt die "Fitmixer" des TSV Lütjenburg nicht klein Nordwind in Lütjenburg fängt klein an: „Nordwind“ hat sich der Gemeinschaft „Feinheimisch“ angeschlossen und darf sich mit dem Slogan „Schleswig-Holstein. Der echte Norden“ schmücken. Was sind die Ziele des Unternehmens? „Man muss klein anfangen, damit man sich nicht übernimmt“, sagt Neumann-Tedsen bescheiden. Mal schauen, ob man sich mit der Zeit vergrößern könne, sagt sie. Lesen Sie auch: Friseurin in Lütjenburg: "Meine Haare sind einfach gewachsen" Nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau in Hohwacht steht für Neumann-Tedsen eine vertiefte Ausbildung in Sachen Kaffee an. In Hannover lässt sie sich zur Barista ausbilden, eine Expertin für Espresso oder Cappuccino. Anschließend reist sie für drei Monate nach China. Dort betreiben die Söhne eines Gesellschafters ein Unternehmen. Zurück kommt sie mit dem Titel „Röstmeisterin“. Wann? Wenn Corona die Reise erlaubt.

Lütjenburg wird Kaffeestadt - neue Marke "Nordwind"