Mönkeberg: Alarmsystem schützt Naturgruppe Die Wanderratten

Niels Blunck ist Geschäftsführer eines Kieler Sicherheitsdienstleisters und wohnt in Schwentinental. In den Kieler Nachrichten erfuhr er im Juli von dem jüngsten Angriff auf den Naturkindergarten, der bei vielen Menschen nicht nur in Mönkeberg zu großer Betroffenheit führte. Auch Blunck war entsetzt: „Die Sache hat mich sehr mitgenommen“, erklärt der Geschäftsführer, der selbst einen kleinen Neffen hat, der einen Waldkindergarten besuchte. „Diese Tat ging weit über das normale Maß hinaus.“ Als Fachmann für Wach- und Objektschutz hatte er sofort eine Lösung im Kopf und wandte sich über das Online-Kontaktformular an die KN, um mit den Betroffenen in Verbindung zu treten. Nach ersten Gesprächen mit Mönkebergs Bürgermeisterin Hilla Mersmann (CDU) und Jessica Klinger vom Amt Schrevenborn brachte Blunck der Naturgruppe jetzt ein hochmodernes Geschenk mit: ein funkgesteuertes Alarmsystem, das immun gegen Kleintiere ist. „Wir haben mit dieser Anlage auf großen Kieler Liegenschaften bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Es funktioniert absolut zuverlässig“, erklärt Blunck. Die Anlage besorgte der Geschäftsführer für die Gemeinde als Träger der Einrichtung zum Einkaufspreis, die Installation sowie eine Aufschaltung zur Notrufzentrale seiner Firma bot er kostenlos an. Viel Zuspruch für die Naturgruppe: „Wir haben dieses Konzept sofort für gut befunden und freuen uns über das Angebot sehr“, sagt Mersmann. Sie habe bereits viel Zuspruch für die Naturgruppe aus der Bevölkerung bekommen und Anfragen von Bürgern, die mit ihrer Spende helfen möchten. „Dabei geht es nicht nur ums Monetäre, sondern auch um die Solidarität mit der Gruppe“, betont Mersmann. In der Vergangenheit hatte es mehrfach Kritik an dem Standort der Naturgruppe in Mönkeberg gegeben. Die Bürgermeisterin schließt einen Zusammenhang mit den Taten nicht ganz aus. „Hier wollte jemand gezielt zerstören und Schaden anrichten. Auch an der Seele der Kinder.“ Gruppenleiterin Rosa Halbig bestätigt, dass einige Kinder belastet sind. „Eltern haben uns erzählt, dass ihre Kinder noch Tage später nachts geweint haben. Die Kinder sind traumatisiert.“ Im Spiel und in der Gruppenarbeit werde das Erlebte verarbeitet. Die Erzieher berichten beispielsweise von Räuberfallen, die die Kinder vormittags auf dem Gelände bauen. Auch Rosa Halbig hat noch immer ein mulmiges Gefühl, wenn sie morgens zur Arbeit kommt. „Es ist immer da. Die Unsicherheit, ob alles so steht, wie wir es verlassen haben.“ Signale an die Notrufzentrale: Mit dem neuen Alarmsystem könnte damit jetzt Schluss sein. Außerhalb der Betriebszeiten des Kindergartens wird die funkgesteuerte Anlage mit einer lauten Sprachaussage scharf geschaltet und sendet auch dann Signale an die Notrufzentrale, wenn jemand sie manipulieren möchte. „Für den Kopf ist das richtig gut. Vielleicht kommt jetzt ein bisschen Ruhe rein“, hofft Gruppenleiterin Rosa Halbig. Die Polizei ermittelt weiter auf Hochtouren. Nach Angaben von Polizeisprecher Oliver Pohl gibt es aber bisher keine heiße Spur. Das Amt Schrevenborn hat zur finanziellen Unterstützung des Alarmsystems zum Einkaufspreis ein Spendenkonto unter der IBAN DE38 2105 0170 0100 2144 44 bei der Förde Sparkasse eingerichtet. Spendenbescheinigungen können ausgefüllt werden.

Mönkeberg - Alarmsystem schützt Naturgruppe