Museum in Schönberg: Investition in Kindheitsgeschichte

Gute Nachrichten im 30. Jubiläumsjahr des Kindheitsmuseums in Schönberg: Das Museum bekommt einen Anbau und damit mehr Platz für seine Ausstellung. Die Gemeinde als Eigentümer des Gebäudes in der Knüllgasse und Bauherr hat die Zusage finanzieller Förderungen erhalten. In dieser Woche wurde bereits das Fundament gelegt. 270.000 Euro sind laut Bürgermeister Peter Kokocinski für den Anbau am hinteren Teil des Museums veranschlagt. Gut zwei Drittel der Summe kann durch Fördergelder gedeckt werden. Rund 82.000 Euro erhält die Gemeinde Schönberg vom Kreis Plön und etwa 100.000 Euro vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), berichtet Kokocinski. Im Oktober solle der Bau planmäßig fertiggestellt sein. Der Bürgermeister ist überglücklich, dass es endlich losgeht: "Das Kindheitsmuseum hat eine große Bedeutung für die Gemeinde Schönberg und strahlt weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus." Sonderausstellungen im neuen Raum geplant: Durch den Anbau vergrößert sich die Fläche des Museums um etwa 47 Quadratmeter. Der Verein hat laut Vorsitzenden Bernd Haase vor, im Anbau die Sonderausstellungen zu platzieren. "Wir haben einige schöne Puppenhäuser, die darauf warten, ausgestellt zu werden", sagt Vorstands- und Gründungsmitglied Theo Sakmirda. Bis jetzt sind die Sonderausstellungen immer im ersten Raum nach dem Empfang zu sehen. Hier sollen Besucher künftig allgemein in die Kindheitsgeschichte eingeführt werden. Mit dem Platz wachsen auch die Pläne für das Museum. In der Dauerausstellung ist die hundertjährige Kindheitsgeschichte von 1890 bis 1990 zu bestaunen. Nun will sich der Verein an die Aufarbeitung der letzten 30 Jahre bis 2020 machen. "Das ist eine spannende Zeit, und wir wollen ein Haus für alle Generationen sein", so Haase. Archiv und Büro kommen ins Dachgeschoss: Zeitgleich gibt es eine weitere positive Entwicklung für das Museum. Im Dachgeschoss befindet sich eine Vier-Zimmer-Wohnung, die die Gemeinde dem Verein zur Verfügung stellt. Auf rund 85 Quadratmetern kann weiterer Platz für die archivierten Exponate und ein Büro genutzt werden. Und der ist dringend nötig, denn bisher lagert der Verein seine Exponate im Keller, wo es nicht nur zu eng ist, sondern auch feucht und muffig. "Wir haben hier Schimmelbefall wegen unzureichender Durchlüftung", berichtet Haase. Viele Exponate seien privat bei den Mitgliedern untergebracht. "Mit dem neuen Archiv ist endlich alles unter einem Dach." Der Keller soll ebenfalls saniert, die Wände trocken gelegt und eine Lüftungsanlage eingebaut werden. Auch die Wohnung, in der neben dem Archiv auch ein Büro und eine kleine Werkstatt entstehen sollen, ist stark renovierungsbedürftig. Alte Teppiche, drei Schichten Tapeten an den Wänden - hier muss einiges passieren. Darum wollen sich die Vereinsmitglieder kümmern, wodurch die Gemeinde Kosten spart. Lediglich die professionelle Erneuerung der Elektrik wird sie übernehmen. "Wir machen es gerne und sind mit Enthusiasmus dabei", betont Haase. "Aber wir suchen händeringend Helfer für die Renovierung", fügt Vorstandsmitglied Annette Rehder-Petersen hinzu. Wiedereröffnung im August: Wegen Corona blieb das Museum in dieser Sommersaison geschlossen. Die Wiedereröffnung naht, allerdings unter eingeschränkten Öffnungszeiten wegen der Bauarbeiten. Ab dem 1. August können Besucher wieder ins Museum kommen: freitags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr. Die Vereinsmitglieder arbeiten schon fleißig an einer Sonderausstellung über Jahrmärkte. Mehr aus Schönberg lesen Sie hier.