Naturschutzgebiete im Kreis Plön: Das Kossautal

Wolfgang Sprengler biegt von der B430 bei Rantzau ab und parkt mitten auf einem Feld. Das gehört bereits zum Naturschutzgebiet Kossautal. Mit Fernglas ausgerüstet geht er den Abhang hinunter bis zur Kossau. Die Wiese unter seinen Sandalen wird feuchter, je näher er der Kossau kommt. Sehen kann man sie hier aber nicht. "Zu dieser Jahreszeit ist das Rohrglanzgras sehr hochgewachsen, darunter kann man die Kossau nicht immer ausmachen, erst recht nicht von der Straße." Wolfgang Sprengler hat früher in der Naturschutzbehörde gearbeitet und bereits dort mit der Kossau zu tun gehabt. Als Rentner schaut er mit fünf anderen Mitgliedern der "Kossau-Betreuungsgruppe" nun regelmäßig nach dem Fließgewässer. "Für den Menschen ist die Kossau nicht wirklich erlebbar, weil man schlecht an sie herankommt", sagt er. Aber vielleicht ist der unbegradigte Bach gerade deshalb so artenreich. Im Kossautal sind Eisvögel und Fischotter zu Hause: "Man kann hier Bachforellen finden, überwinternde Wasseramseln aus Skandinavien, Gebirgsstelzen und auch Eisvögel." Immer wenn er mit der Kontrollgruppe vor Ort ist, wird Bestandsaufnahme gemacht. "Was wir sehen, notieren wir." Sogar Fischotter würden seit einigen Jahren regelmäßig im Naturschutzgebiet Kossautal beobachtet. Seit 1984 ist das Kossautal Naturschutzgebiet. Betreut wird es vom Kreissportfischerverband. Sprengler und seine Kollegen haben für die Kreissportfischer ein Auge aufs Kossautal. Ein- bis zweimal im Jahr werden auch die Wiesen um die Kossau gemäht, um die Feuchtwiesen zu erhalten, die früher das bestimmende Bild im Kossautal waren und Lebensraum für diverse Pflanzen- und Tierarten bieten. In der Nähe der Kossau spazieren zu gehen, ist aber mangels Wanderwegs kaum möglich und auch nicht gestattet. Auf der Straßenbrücke Richtung Dannau kann man sie dann aber doch gut erkennen. Hier fließt die Kossau breiter als zwischen den Wiesen und schlägt ihren Weg in Richtung Lütjenburg ein. Lesen Sie auch: Kritik an Hundehaltern - Leinen los im Naturschutzgebiet Die Kossau mäandert, verläuft also in Flussschlaufen und ist nicht begradigt worden. "Dadurch schlägt das Wasser in den Kurven teils an die Ränder, an denen sich Prallhänge bilden, das sind sozusagen Mini-Steilküsten. Dort baut der Eisvogel sich gerne seine Nisthöhlen", erzählt Sprengler. Naturschutzgebiet Kossautal gliedert sich in drei Teile: Das Naturschutzgebiet Kossautal liegt zwischen Rantzau und Lütjenburg. Es ist in drei Teile gegliedert. Thomas Görlich, ebenfalls von der Kossau-Betreuungsgruppe, erklärt: "Der erste Teil beginnt in Rantzau und erstreckt sich bis Lütjenburg. An der Brücke der B202 über die Kossau endet der erste Abschnitt, der mit einer Länge von knapp zehn Kilometern ein wesentlicher Teil des Mittellaufes der Kossau ist." Bei der Niedermühle sei noch einmal ein weiteres, etwa 400 Meter kurzes Stück geschützt. "Ab hier beginnt der Unterlauf der Kossau, der durch eine Niederung zum Großen Binnensee führt und dann über die Lippe mit der Ostsee in Verbindung steht. Von dieser Niederung gehören weitere 800 Meter zum Schutzgebiet", so Görlich. Insgesamt sei eine Fläche von 94 Hektar unter Naturschutz gestellt worden. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.

Naturschutzgebiete im Kreis Plön: Das Kossautal - ungestörte Natur