Neues Konzept: Der Kreis Plön als Tourismus-Netzwerker

Der Tourismus im Kreis Plön soll quantitativ und qualitativ wachsen. Das ist das Ziel, das im neuen Tourismuskonzept für den Kreis Plön formuliert wurde. Am Montagnachmittag wurde es im Café Himbeerhof Moorhörn in Passade vorgestellt. Es ist das erste Tourismuskonzept nach 20 Jahren und wurde von einem Lenkungsausschuss in Zusammenarbeit mit einem Gutachter erarbeitet. Das Papier beinhaltet neben einer Bestandsanalyse touristische Potenziale und Verbesserungsvorschläge. 200.000 Euro stehen für das Tourismuskonzept zur Verfügung. Übernachtungszahlen konstant gestiegen: Generell sind die Übernachtungszahlen in der Zeit von 2008 bis 2018 um etwa 56 Prozent konstant gestiegen, von rund 880.000 auf 1,4 Millionen. „Mehr als 70 Prozent der Übernachtungen entfallen auf die Küste“, sagte Landrätin Stephanie Ladwig. Ziel sei es deshalb, den Binnenlandtourismus zu stärken. „Im Binnenland steckt noch viel Potenzial, was wir mehr nutzen müssen“, sagte sie und sprach die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft im Kreis Plön an wie die Hügellandschaft der Holsteinischen Schweiz, Buchenwälder und über 80 Seen, darunter der Große Plöner See und der Selenter See als die größten Seen des Landes. Themenbezogene Strategie: Zur Strategie des Tourismuskonzeptes gehöre zudem, zukünftig vermehrt themenbezogen zu arbeiten, und beispielsweise auf die Themen Wassersport, Wandern und Naturangebote gezielt einzugehen. Stärker herausstellen wolle man außerdem die „noch viel zu wenig bekannten“ Kulturdenkmäler des Kreises – von Schlössern und Herrenhäusern über Mühlen bis hin zu ursprünglichen Dörfern und Bauernhöfen. Auch die regionalen Betriebe sollen in das Tourismuskonzept eingebunden werden – wie der Himbeerhof Moorhörn in Passade. „Dieser Ort passt gut zu unserem Konzept, weil es genau die Art von regionalen Angeboten ist, die den Kreis Plön ausmachen“, erklärte Pressesprecherin Rebekka Merholz. Lesen Sie auch: Kalifornien ringt um neues Gesicht Der Kreis in der Rolle als "Netzwerker": Der Kreis Plön soll dabei die Rolle als „Netzwerker“ einnehmen, erklärte Lutz Schlünsen, Leiter des Lenkungs- und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses. In sieben Handlungsfeldern will der Kreis aktiv werden und hat dafür über 75 Maßnahmen erarbeitet. Geplant ist, sowohl die öffentliche Infrastruktur auszubauen als auch die Hotellandschaft zu erweitern. Die Produktentwicklung der touristischen Angebote spielt natürlich eine große Rolle sowie die Gewinnung von touristischen Fachkräften. „Wir haben starke Probleme, Fachkräfte wie Kellner zu bekommen. Da müssen wir überregional und über deutsche Grenzen hinweg Ausschau halten“, sagte Knut Voigt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsagentur Kreis Plön. Das Thema Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus wie die Barrierefreiheit und Mobilität – beispielsweise unter dem Stichwort E-Bikes. Konzept soll stärker zusammenbringen: Ein gemeinsames Ziel für den Kreis Plön habe in der Vergangenheit gefehlt, sagte Katja Lauritzen, Geschäftsführerin Ostsee-Holstein-Tourismus. „Ich hoffe, dass uns das Konzept stärker zusammenbringt.“ Dabei stehe die Kommunikation mit den Dörfern im Vordergrund, denn „wichtig ist auch die Strategie des Ortes“, betonte Beatrice Siemons, aus dem Bereich Tourismus und Mobilität im Kreis Plön. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.