Plön-Bösdorf : Roland Scheel verstärkt Pastorenteam

Mit seinem Vorgänger verbinde ihn ein gemeinsames Vikariat und die damit verbundene Ausbildungszeit am Priesterseminar in Preetz, erzählt Scheel. Während der 63-jährige Gradert Ende Mai in den vorzeitigen Ruhestand gegangen ist, will Scheel seine Dienstzeit voll ausschöpfen, um in fünf Jahren gemeinsam mit seiner Frau pensioniert zu werden. Die neue Aufgabe in der Plöner Kirche sehe er damit wie die Übergabe eines Staffelstabes. „Ich bin der neue Alte“, lacht Scheel, der mit seiner Frau - ebenfalls Pastorin - in Daldorf bei Segeberg wohnt. Die erwachsene Tochter beendet bald ihr Studium, der Sohn sei in der Berufsausbildung. „Das ist jetzt die richtige Zeit, auch selbst noch einmal etwas Neues zu beginnen.“ Berufsstart als Gemeindepastor in Barmstedt: Seine ersten Erfahrungen als Gemeindepastor sammelte Scheel von 1988 bis 1992 in Barmstedt (Kreis Pinneberg). Die folgenden sechs Jahre wirkte er als Jugendpastor des Kirchenkreises Segeberg in 17 Kirchengemeinden, wo er unter anderem einen übergemeindlichen Gospelchor gründete, der noch heute Bestand hat. Einer seiner Leidenschaften ist die Musik: Von 1998 bis zum Wechsel nach Plön betreute Scheel die Gemeinde Warder zwischen Bad Segeberg und Ahrensbök. Dort legte er seine Schwerpunkte auf die Jugendarbeit und die Kirchenmusik. „Musik ist eine meiner Leidenschaften“, berichtet Scheel, der selbst Klavier, Posaune, Gitarre und Ukulele spielt. Letztere habe den Vorteil, dass man sie fast immer dabei haben könne. Entsprechend freue er sich in Plön auf eine gute Zusammenarbeit mit der Kantorei. „Ich singe auch gerne“, sagt Scheel. Doch leider sei das gemeinsame Singen im Gottesdienst derzeit nicht erlaubt. „Ich hoffe, dass sich diese Situation bald ändert“, stellt er mit Blick auf die Corona-Einschränkungen fest. Strukturwandel er Kirche als große Herausforderung: Die größte kircheninterne Herausforderung sei der notwendige Strukturwandel, um auf künftig fehlende Pastoren zu reagieren. Nach aktuellen Schätzungen können die Kirchen im Jahr 2030 ein Drittel der Pfarr- und Pastorenstellen nicht mehr besetzen. Um auf diesen Fachkräftemangel zu reagieren, planen die Kirchengemeinden Plön, Ascheberg und Lebrade die Bildung eines gemeinsamen Kirchspiels, das langfristig mit drei statt fünf Pastoren auskommen soll. Scheel: Pastoren sollen sich aufs Kerngeschäft konzentrieren: Diesen Prozess wolle er auch mit seiner Erfahrung aus den anderen Dienststellen begleiten, erklärt Scheel. Ansatzpunkte seien beispielsweise eine Koordinierung der Jugendarbeit. „Wenn wir hier einheitlichere Strukturen schaffen, könnten sich die Pastoren gegenseitig vertreten“, verrät Scheel. Dafür sollten auch ehrenamtliche Helfer aus- und weitergebildet und gefördert werden. Auch einige verwaltungstechnische Aufgaben sollten ausgelagert werden. Und letztlich sei die Betreuung buchstäblicher Baustellen wie die Sanierung eines Gemeindehauses keine seelsorgerische Aufgabe. „Pastoren müssen sich künftig auf das Kerngeschäft konzentrieren können“, sagt Scheel. In vielen Kirchengemeinden funktioniere diese Entlastung übrigens schon sehr gut. „Hier in Plön wird hervorragende Arbeit geleistet“, lobt Scheel mit dem Blick von außen. Roland Scheel ist Dauercamper am Vierer See: Woher er das weiß? Neben der Verbindung zu Ulrich Gradert, mit dem er sich regelmäßig ausgetauscht habe, verbringe er viele freie Tage in der Region. „Wir campen gerne. Seit drei Jahren steht unser Wohnwagen auf einem Dauerplatz in Augstfelde am Vierer See“, verrät Scheel. Im Prinzip sei die Gemeinde Bösdorf also bereits jetzt sein zweiter Wohnsitz. Mehr Nachrichten aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.