Plön: Gebührenfreie Parkplätze sollen 2021 Parkscheinautomaten bekommen

Wer am Bahnhof auf den Plätzen zwischen dem ZOB und den Gleisen sein Auto abstellen möchte, hat wie am Bootshafen bald einen Parkschein zu ziehen. „Außerdem schließen wir die Tiefgarage unter dem Schwentineplatz“, sagt Bürgermeister Lars Winter – um dann die Parkplätze zu vermieten. Bisher reichte auf vielen Parkplätzen die Parkscheibe: Wer also im kommenden Jahr mit dem Auto in die Innenstadt will, muss zahlen. Rund eine Viertelmillion Euro nimmt die Stadt jährlich an Parkgebühren ein. Aber sie verschenkt auch viel Geld, weil viele Parkplätze kostenfrei sind und bisher maximal eine Parkscheibe an die Windschutzscheibe gelegt werden musste. Plön hat kein Geld zu verschenken, im Gegenteil. Die Stadt hat gewaltige Schulden und ist deshalb Fehlbedarfsgemeinde. Bedeutet: Die Kommunalaufsicht guckt genau, wo Plön aus eigener Kraft noch Gelder einnehmen könnte. Tut sie das nicht, wird von den Fehlbedarfszuwendungen etwas abgezogen. Das sind zurzeit 150.000 Euro, sagt Winter. Weniger Autoverkehr in der Innenstadt: Also baut Plön im kommenden Jahr Parkscheinautomaten auf. Und lässt sich von Innenstadtbesuchern, Prinzeninsel-Spaziergängern und Strandgästen an der Fegetasche etwas Geld ins Stadtsäckel spülen. Auch die Vermietung der Parkplätze in der Tiefgarage bringt Geld ein. „Unser Hauptziel sind die Gebühren“, sagt Winter. Aber er wünscht sich auch eine Verringerung des Autoverkehrs in der Innenstadt. Automaten arbeiten mit Solarenergie: Das Geld für die beiden Parkscheinautomaten inklusive Baukosten für die Bereiche Fegetasche und Prinzeninsel in Höhe von 27.000 Euro soll in den Nachtragshaushalt der Stadt rutschen. Da an beiden Standorten kein Stromanschluss für einen Automaten vorhanden ist, will die Stadt laut Winter auf Solarenergie setzen. Was es kosten wird, dort sein Fahrzeug abzustellen, ist noch nicht geklärt. „Es wird eine andere Gebührenstruktur als in der Innenstadt sein“, sagt der Bürgermeister, denn hier werden Tagestickets angeboten. CDU will Parkleitsystem: Das Parken in Plön brachte die CDU auch auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses (SteP). Wie Thure Koll Mittwochabend erläuterte, schwebe seiner Fraktion ein Parkleitsystem für die städtischen Parkraumflächen vor. Damit solle die Auslastung auch der neuen gebührenpflichtigen Parkplätze optimiert werden. Was ist damit gemeint? Ein elektronisches System, das an den Ortseingängen bereits anzeigt, wie viele Plätze wo aktuell frei sind? „Wir meinen damit Schilder“, sagte Koll, die eine Übersicht über die verschiedenen Parkplätze geben. „Wir leiten aber schon auf die Parkplätze“, sagte Bürgermeister Winter und verwies auf die gelben Hinweisschilder des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) am Straßenrand, auf denen die Parkplätze erwähnt sind. „Das ist kein klassisches Parkleitsystem“, gab er zu, „aber eine Ausschilderung ist gegeben.“ Lesen Sie auch: Nervenarzt war Rädelsführer Im Internet lassen sich schnell alle Parkplätze Plöns finden. Braucht es also umfangreiche Hinweisschilder, deren Botschaft wohl schwerlich auf einen Blick im Vorbeifahren zu erfassen wäre? Die Vertreter von CDU, FDP und Linke setzten sich durch und stimmten schließlich dafür, die Verwaltung zu beauftragen, mögliche Arten eines Parkleitsystems aufzuzeigen – mit den verbundenen Kosten. SPD und FWG waren dagegen, Sabine Kauf (Grüne) enthielt sich der Stimme.