Plön: Gute-Laune-Band Tonabgeber arbeitet an neuer CD, Songs und Videos

Bisher hat Tonabgeber Songs gecovert und mit deutschen Gute-Laune-Texten versehen. Das geht auch weiter. Jetzt arbeiten sie aber auch an zwei eigenen Stücken.Die Band gibt es seit rund vier Jahren. Nicol (Gesang) und Thomas Görtz (Gitarre und Gesang) fehlten zum Quartett Rhythmus und Bass. Es war eher Zufall, dass sie auf Schlagzeuger Heinz Kopplin trafen, der sich schnell bereit erklärte, Cajon zu spielen. „Dann habe ich meinem Arzt gesagt, wir würden an akutem Bassmangel leiden“, erzählt Thomas Görtz, der wusste, dass Wolfgang Schütt das Instrument spielt. Der Plan ging auf. Seitdem unterhalten die vier ihr Publikum. Ob bei der Kulturnacht oder zum Biker-Treff, bei Privatfeiern oder kleinen Festivals. Tonabgeber hat einige Videos mit vielen Statisten aufgenommen: „Wir machen deutsche Unterhaltung zu eingängiger Musik“, erzählt Nicol Görtz (54). Und nicht nur das. Tonabgeber hat bereits – auch mit vielen Statisten – Musikvideos gedreht. Wie „Es fährt kein Zug“ (No Roots von Alice Merton) auf dem Plöner Bahnhof oder „Wechseljahre-Blues“ im Prinzenhaus. „Dieses kleine Ding aus Stoff“ (Crazy little thing called Love von Queen) entstand in der Stofftierwerkstatt. Im heimischen Wohnzimmer vor dem Greenscreen: Ein ganzes Jahr lang hat Tonabgeber nun schon keine Konzerte mehr gegeben. Kein Grund zu verstummen. Dann geht es eben ins Tonstudio von Gottfried Koch nach Hamburg. Dort entstand schon CD Nummer 1. Vor ein paar Monaten starteten die Musiker dann also, ihre Videos neu zu vertonen. Und sie spielten Stücke neu ein. Bei „Desinfektion“ (I can’t get no Satsfaction von den Rolling Stones) leben die Musiker ihren Putzwahn. Fürs Video rockten die vier im Wohnzimmer von Nicol und Thomas vor einem Greenscreen, um beispielsweise einen Retro-Tapeten-Hintrgrund einzuspielen. Der Text, das betonen sie, entstand übrigens vor der Pandemie… Vor dem Shutdown im Tonstudio gearbeitet: Im Tonstudio besteht die Arbeit zu großen Teilen aus – Warten. Warten, bis jede Stimme in der Schall-Kabine und jedes Instrument mehrfach aufgenommen wurden. Natürlich immer unterbrochen von Tipps und Verbesserungsvorschlägen der Band-Kollegen. Gemeinsam wird dann entschieden, welche Ton-Spuren genommen werden. „Im Studio zu singen ist völlig anders als beim Live-Auftritt“, erzählt Nicol Görtz. Das Publikum fehlt, und doch braucht es Stimmung, die transportiert wird. „Man hört hinterher, ob man beim Singen lächelt oder nicht“, ist sie sich sicher. Eigene Songs sind in Arbeit: Vor dem Lockdown haben sie es nicht mehr geschafft, alle Lieder aufzunehmen, die sie wollten. Ihre erste CD soll nämlich auf zwölf Stücke erweitert werden. „Ein Studiotag fehlt uns noch“, erzählen sie. Dann wird abgemischt, gepresst. Und so bleibt noch Zeit, an den beiden eigenen Songs herumzufeilen. Die Titel werden schon verraten. „Bindungsallergie“ ist ein etwas jazziges Stück, der Text stammt diesmal von Wolfgang Schütt. „Am Song feilen wir dann aber alle dran“, sagt Thomas Görtz. Seine Frau schrieb „Tonabgeber-Funk“. „Wir sind ja eigentlich in allen Genres außer Klassik unterwegs. Und jetzt wollten wir etwas Funkiges. Noch basteln wir daran herum“, so der 59-jährige Gitarrist. Jeder für sich, das Internet verbindet dann. Ganz aktuell: "Wo bleibt der Impfstoff": „Je länger der Lockdown dauert, desto eher werden die eigenen Songs fertig“, sagt seine Frau. Klar, denn wenn die Band Auftritte hat, konzentrieren sich die Musiker aufs Repertoire und haben weniger Zeit für Neues. Denn schließlich sind alle auch berufstätig. Und trotzdem hoffen sie, dass die Pandemie möglichst schnell überstanden ist. Ganz spontan sind Tonabgeber nun doch noch auf die Corona-Song-Schiene aufgesprungen. „Wo bleibt der Impfstoff“ zur Musik von „What’s up“ von den 4none Blondes soll dieses Wochenende online gehen – als Video. „Dafür konnte wir ganz viele Fernstatisten gewinnen“, erzählt Nicol Görtz. Die zeigen in kurzen Videos, was sie zu Hause im Shutdown machen. Der Text ist höchst aktuell: „Meine Oma braucht den Stoff, das muss man versteh’n, sie hat schon Entzug, will wieder shoppen geh’n“. Auch hier kam der Greenscreen wieder zum Einsatz. Lesen Sie auch: Bemalte Steine sorgen für Bewegung Die Plöner Musiker fiebern jetzt den ersten Live-Auftritten entgegen. „Was Aufträge angeht, sind wir in der Warteschleife.“ Aber wenn es wieder Konzerte geben darf, dann ist Tonabgeber dabei – vielleicht bei Ascheberg rockt, vielleicht bei den Mondscheinkonzerten im Bootshafen. Und bis dahin verweisen sie ihre Fans auf YouTube (Tonabgeber Gute-Laune-Band) und auf ihre Homepage www.tonabgeber.net.