Plön: Klaus Käselau lebt für die Kunst und gibt seit 50 Jahren VHS-Kurse

Bleistiftzeichnungen, Collagen, Aquarelle: Die Vielfalt der Ausstellung „Verschiedene Wirklichkeiten“ zeigt, was Klaus Käselau (81) in seinen Kursen am Herzen liegt: „Was beim Arbeiten wichtig ist, ist, sich selbst zu finden. Dass man erkennt, wer man als Mensch ist.“ Jeder Teilnehmer habe seine eigene Art, seine eigene Handschrift. Käselau, selbst Maler und Grafiker, gibt seit 50 Jahren Kunstkurse in der Plöner Volkshochschule (VHS). Zum Jubiläum stellen 13 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer seiner Kurse insgesamt 42 Werke in den Räumen der VHS aus. Bei den Vorbereitungen hat Käselau mitgewirkt. „Ich habe über jede Aufhängung und jeden Abstand gegrübelt.“ Klaus Käselau gab in 50 Jahren rund hundert Kunstkurse: Schätzungsweise hundert Kurse hat Käselau seit 1970 in der Volkshochschule gegeben, etwa 1400 Teilnehmer dürften diese gehabt haben. Vor allem Frauen hätten mitgemacht, erzählt der Maler. Viele seien über Jahre immer wieder gekommen. „Manche sind seit acht oder zehn Jahren dabei.“ Unter dem Motto „Zeichnen, Malen, Kunstbetrachtung“ lernten und lernen sie verschiedene Techniken. „Wir beginnen mit dem Bleistift, das ist ein ganz ehrliches Gerät, mit dem man in jede Ecke kommt.“ Später komme Farbe hinzu, über getöntes Papier oder auch Buntstifte. „Wenn die Teilnehmer das Kribbeln für Farbe gekriegt haben, dann sind wir allmählich zum freieren Malen übergegangen.“ Viele Teilnehmer würden Techniken kombinieren. „Ich selbst wende auch viele Mischformen an“, erläutert Käselau. „Ziel ist, dass wir gute, interessante Bilder malen, aber dabei auch noch Spaß haben.“ Lesen Sie auch: Kunsthalle zu Kiel: Lohnt sich ein Besuch in der neuen Multimedia-Ausstellung? Schon seit der Kindheit hat der Maler Freude an Kunst: Freude an der Kunst hat Käselau noch immer. Bereits als Kind hat der gebürtige Bad Oldesloer viel gemalt und gezeichnet, erinnert er sich. Weil er bei einem Unfall einen Fuß verlor, sei er nicht so agil wie die anderen Kinder gewesen. Doch mitmachen konnte er trotzdem: Während die anderen etwa Zirkusnummern übten, habe er die Plakate für die nächste Aufführung gestaltet. „Meine Eltern haben mich immer gefördert, nie von ’brotloser Kunst’ gesprochen“, schildert Käselau. Unterstützt wird er auch von seiner Frau Hiltrud. „Sie ist meine beste Kritikerin.“ Und sie hatte Geduld. „Sie musste lange warten, bis ich Geld an Land gebracht habe“, erzählt der Maler. So habe er eine „gründliche akademische Ausbildung“ gehabt. Von 1959 bis 1964 lernte er in Hamburg an der Hochschule für Bildende Künste. Dazu studierte er Geschichte und Philosophie. Klaus Käselau war Kunsterzieher am Plöner Gymnasium: Von 1967 bis 1997 war er Kunsterzieher am Plöner Gymnasium. „Ich habe aber nebenbei immer selbst gemalt und ausgestellt.“ Für seine Malerei erhielt er den Kulturpreis 2008 des Kreises Plön. Auch nach 50 Jahren will Käselau die Kunstkurse weiter anbieten, sofern die Gesundheit mitmacht. „Das macht einfach richtig Spaß.“ Seine Frau Hiltrud ergänzt: „Er ist immer mit Freude hingegangen und auch mit Freude zurückgekommen.“ Lesen Sie auch: Museen in Schleswig-Holstein: Hanse-Helden, neue Schätze, Multimedia Jubiläumsausstellung ist bis zum 26. März 2020 zu sehen: Die Ausstellung „Verschiedene Wirklichkeiten“ ist noch bis zum 26. März in der VHS Plön, Krabbe 17, zu sehen. Geöffnet ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 11 bis 17 Uhr. Immer informiert: Alle Nachrichten aus Plön lesen Sie hier.

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