Plön: Knapp 5,5 Kilometer rund um den Schöhsee

Wer Plön hört, denkt bei Spaziergang an den Strandweg, direkt am Großen Plöner See entlang. Der denkt an die Prinzeninsel mit dem Lieblingsplatz der Kaiserin an der Spitze. Wasser, Wellen, Wind – und Menschenmassen. Bei gutem Wetter finden hier wahre Völkerwanderungen statt. Der Parkplatz an der B430 ist sehr gut gefüllt, die Autos kommen aus Hamburg, Neumünster, Kiel, Ostholstein und von weiter weg. Auf knapp 5,5 Kilometer geht's einmal um den See: Wo geht der Plöner spazieren, wenn er seine Ruhe haben möchte? Rund um den Schöhsee. Eine Strecke von knapp 5,5 Kilometern, mit Blick auf Wasser (Schöhsee, Behler See), Wiesen, Weiden und nur wenig Bebauung. Den größten Teil der Strecke läuft man auf wassergebundenen Wegen. Und wenn es nicht gerade in Strömen regnet oder geregnet hat, ist es auch erstaunlich wenig matschig. Die Frage ist nur: Wie herum läuft man? Meine klare Empfehlung ist gegen den Uhrzeigersinn. Natürlich führt es so oder so auf und ab in der Ostholsteinischen Hügellandschaft. Aber da ist ein langgestreckter Berg, der doch etwas in die Beine geht. Und den laufe ich lieber hinab… Das ist die Route: Direkt an der Strecke gibt's keinen großen Parkplatz: Wo wird gestartet? Das kommt für den Plöner darauf an, wo er wohnt. Denn man geht zu Fuß an den Schöhsee. Einen großen Parkplatz direkt an der Strecke gibt es nicht. Für auswärtige Spaziergänger wäre die nächstgelegene Abstellmöglichkeit für den Wagen der Tagesparkplatz „Am Alten Güterbahnhof“. Von dort geht es über die Fußgängerbrücken zur Friedrichstraße und die gen Osten entlang. Lesen Sie auch: "Spazieren in Kiel - Routen-Tipps für die Landeshauptstadt" Nach dem Abbiegen in die August-Thienemann-Straße führt der Weg am Max-Planck-Institut für Evolution vorbei. Dutzende Wissenschaftler aus aller Welt forschen hier. Und dann müssen 150 Meter auf dem Fußweg an der B76 zurückgelegt werden. Das unschönste Stück auf dem Spaziergang. Schnell links in den Steinbergweg und geradeaus. Es wird ruhig. Im Steinbergweg beginnt der Wald: Vorbei geht’s an der offiziellen Schöhsee-Badestelle, nach insgesamt 400 Metern schwenkt die Straße nach halb-links. Häuser stehen jetzt nur noch auf der rechten Seite, links beginnt der Wald. Nach knapp 800 Metern (die Straße heißt inzwischen Steinberg) knickt der Weg nach links ab. Jetzt nur noch geradeaus. Vorbei am ehemaligen Seehof der Heilsarmee, die einen Käufer für das Gelände sucht. Vorbei an Weiden, Wiesen – und dann die Weite genießen. Links liegt der Schöhsee, rechts in etwas Entfernung der Behler See. Das Wasser glitzert in der Wintersonne. Kahle Bäume geben nahezu freien Blick. Durchatmen. Äpfel, Kirschen, Brombeeren - im Sommer könnte es lecker werden: Brombeerbusch-Wände säumen den Weg, hier mal ein Kirschbaum, da ein Apfelbaum. Im Sommer könnte das lecker werden. Ach ja, eine Einkehrmöglichkeit gibt es nicht nur zu Corona-Zeiten nicht: Am Wegesrand liegen weder ein Café noch ein Kiosk. Man grüßt sich. Pärchen, kleine Gruppen mit Abstand, Familien. Spaziergänger, Jogger, Nordic-Walker. Vor vielen Jahren wurden hier mal Wegweiser aufgehängt. Der Rundweg gehörte zum „Nordic Fitness Park Holsteinische Schweiz“. Die Schilder hängen noch, der Nordic Fitness Park aber ist Vergangenheit, und Nordic-Walker treffen wir an diesem Früh-Nachmittag genau zwei auf der gesamten Strecke. Links abbiegen, direkt ans Seeufer: Beim Viehhändler stehen ein paar Transporter am Wegesrand, manchmal liegt ein Hund auf dem Weg. Der Feldweg am Schöhsee nähert sich dem See. Plöns Schloss, der Wasserturm – beim Blick über den See alles gut zu erkennen. In Höhe des roten Hauses (rechts) sollte man tunlichst links abbiegen, dann gelangt man direkt ans Ufer. Geradeaus wäre nur ein kleiner Umweg – aber eben nicht am Wasser entlang. Lesen Sie auch: Nahe Schönberg locken Spurplattenwege Enten schwimmen auf dem See, rechts liegen die Kleingärten der Deutschen Bahn. Hier sind ein paar mehr Hundehalter unterwegs. Von der Osterkirche bis hierher sind uns an diesem sonnigen Sonnabend gerade einmal 22 Menschen begegnet. Ich habe mitgezählt. Wir nähern uns dem Endpunkt. In Höhe des Bauhofes (geklinkertes Gebäude auf der rechten Seite) schwenken wir nach links, spazieren über das Gelände des 1. Kieler Anglerclubs von 1907 und gelangen wieder in die Friedrichstraße. Über die Fußgängerbrücken ginge es jetzt zurück zum Parkplatz. Der Schöhsee ist umrundet. Lesen Sie auch: Von Ellerbek hoch zum Tröndelsee Er hat übrigens eine Fläche von 77,4 Hektar, seine tiefste Stelle misst 28,90 Meter. Drei Inseln gibt es im Schöhsee: Kleines Warder, Mittelster Warder, Großes Warder. Seit 1926 ist der 1.Kieler Anglerclub (KAC) als Pächter des Fischereirechtes am Schöhsee ansässig, er hat zurzeit rund 60 Mitglieder und betreibt die Angelfischerei von seinem direkt am See liegenden Erbbaurechtsgrundstück zusammen – seit 1985 – mit dem Mitpächter, dem SFV Plön. Maränen, Barsche, Hechte, Karpfen und Aale gibt es im Schöhsee.

Plön: Knapp 5,5 Kilometer rund um den Schöhsee - Wasser, Weite, Weiden