Plön: Musiksommer mit Konzerten in der Innenstadt soll Fortführung bekommen

Was aus der Corona-Not heraus geboren wurde (als Ersatz für Bootshafenkonzerte und Kulturnacht), soll aufwachsen dürfen. Denn auch Bürgermeister Lars Winter ist mit dem Musiksommer zufrieden, „den wollen wir gerne fortführen in den nächsten Sommern." Das Konzept war schlicht, die Wirkung groß. Acht Konzerte im Juli und August in der Plöner Innenstadt an drei verschiedenen Standorten. Straßenmusik mit verschiedenen Stilrichtungen. Angefangen hatte es mit der Mobilen Kurkapelle, das Finale bestritt am Donnerstagabend die Weidezaunband aus Rixdorf. Dreimal 30 Minuten Musik, um 17, 18 und 19.30 Uhr. Bei der Weidezaunband waren es zeitweise 150 Menschen auf einen Schlag im Publikum, die sich vom „Goldenen Reiter“ bis zu „Tainted Love“ und auch der Eigenkomposition „Out of my Head“ unterhalten ließen. Bei den drei Auftritten insgesamt vielleicht 400. Kleingartenatmosphäre in der Fußgängerzone: Dass Reinhard Zielonka, Sönke Timm, Florian Zurheide, Michael Hesse und Christof Peters es verstehen, ihre Zuhörer zu begeistern, bewiesen sie in der Plöner Fußgängerzone – mit Abstand natürlich: sechs Meter, mit bunter Wimpelkette abgespannt. „Ein bisschen Kleingartenatmosphäre“, nannte es Christof Peters, der vielen Plönern ja auch als Butler Ernst Alfred bekannt ist. Sein Talent als Comedian kann er auch als Musiker der Weidezaunband nicht hinterm Berg halten, die spaßige Zwischenmoderation brachte sogar die Passanten zum Schmunzeln, die eigentlich nur vorbeigehen wollten. Breit gefächertes Musikprogramm: Urban Beach, die Band Breitenstein und Svennä und Morales spielten zum Plöner Musiksommer auf dem Marktplatz. Die Michael-Weiß-Jazzband, Katharina Schwerk, Knuppene, die Weidezaunband und die Mobile Kurkapelle unterhielten in der Fußgängerzone. Es gab also nostalgische Melodien, Beach-Songs, Jazz, Folk, Rock, Pop und Soul. Unterschiedlicher kann ein Musikprogramm kaum sein, und doch lockten die Konzerte schnell auch Wiederholungs-Publikum an. Finanziert wurden die Auftritte (Gage und Organisation) von der Stadt Plön mit 3000 Euro und den Plöner Stadtwerken mit 2000 Euro. Die Verpflegung der Musiker hatte der Stadtmarketingverein übernommen. Drei Standorte, um Gastronomen zu unterstützen: Zum Start des Musiksommers hatte Birgit Böhnke vom Stadtmarketing betont, mit den Konzerten auch den Corona-gebeutelten Gastronomen helfen zu wollen. Deshalb auch die unterschiedlichen Standorte, damit verschiedene Cafés, Restaurants und Bars von den Zuschauern profitieren konnten. Tatsächlich waren die Stühle der Außengastronomie immer gut gefüllt – so sie denn geöffnet waren. Ein paar Gastronomen spielten nicht mit. Das Publikum nahm aber auch auf Fenstersimsen Platz, bevölkerte Sitzbänke und die „Taubenbretter“ oder den Rand der Sandkiste. Logenplätze hatten die Anwohner. Zum Weidezaunband-Konzert sah man beispielsweise Nicol und Thomas Görtz am gegenüberliegenden offenen Fenster die Musik genießen. Beide sind vom „Fach“, gehören sie doch zur Plöner Band Tonabgeber. Werden die Bootshafen-Konzerte ausgeweitet? Der Plöner Musiksommer ist so gut angekommen, dass nun über eine Fortführung im kommenden Jahr nachgedacht wird. Aber wenn es die Corona-Bedingungen erlauben, sollen 2021 auch wieder die Bootshafen-Konzerte stattfinden, die in diesem Jahr abgesagt werden mussten. „Eventuell weiten wir die sogar aus“, so Winter und denkt dabei an andere Standorte oder auch mal eine Outdoor-Kinovorführung. Wie es mit der Kulturnacht weitergeht, hängt auch von der Zukunft des Stadtmarketingvereins ab – es ist seine Veranstaltung. In wenigen Wochen wird die Jahresversammlung nachgeholt, während der ein Vorstand gefunden werden muss, damit der Verein nicht aufgelöst wird. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.