Radler geben Plön die Note 3,29

Beim Fahrradklima-Test geht es um Sicherheit, Komfort, Spaß am Radeln, Abstellmöglichkeiten, Breite der Radwege, aber auch das Befahren von Einbahnstraßen ging. Zusammengenommen erhielt Plön die Gesamtnote 3,29. Vor zwei Jahren war es 3,39. Vor vier Jahren 3,7. Es wird von Befragung zu Befragung besser. Der Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Wolfgang Homeyer, und Bürgermeister Lars Winter erkennen daran, dass das Engagement der Stadt Früchte trägt. Es ist ein Radverkehrskonzept aufgestellt, ein Fahrradforum gegründet und ein Radverkehrsbeauftragter benannt worden. 17 zusätzliche Bügel als Abstellmöglichkeit: Und praktisch gesehen? Gerade wurden neue Abstellmöglichkeiten geschaffen, 17 zusätzliche Bügel auf dem Marktplatz, sechs auf dem Wentorper Platz. „Und es soll weitergehen“, so Homeyer. Die Umlaufsperre am Ausgang des Fahrradtunnels August-Thienemann/Eutiner Straße ist verändert worden und und nicht mehr so kompliziert zu befahren. Und es läuft ein Verkehrsversuch mit einem Fahrradschutzstreifen in der Lütjenburger/Bahnhofstraße – den allerdings einige Autofahrer kritisch sehen. Die Testphase hält dieses Jahr noch an, Verkehrszählungen stehen bevor. Einbahnstraßen dürfen nicht gegen Fahrtrichtung beradelt werden: Die schlechteste Einzelnote (4,5) bekam Plön dafür, dass Einbahnstraßen nicht gegen die Fahrtrichtung beradelt werden dürfen. „Da werden wir uns kümmern müssen“, sagt Winter und blickt in die Apenrader Straße, die Hans-Adolf-Straße („da könnte es mit der Polizei Schwierigkeiten geben“) oder den Steinbergweg. Letzterer ist zu schmal, „aber der Fußweg ist ja breiter gemacht worden“, so Winter. „Das wollen wir jetzt forciert angehen“, erklärt Homeyer. Beim Ausbau der Stettiner Straße wird bewusst geplant, die zukünftige Einbahnstraße in beiden Richtungen für Fahrradfahrer freizugeben. Note 4,4 gab’s wegen der mangelnden Mitnahme von Rädern im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV). „Da haben wir verhältnismäßig wenig Einfluss“, sagt Winter. Es gibt die Möglichkeit multifunktionaler Busse. „Wir werden uns noch einmal mit den Verkehrsbetrieben Kreis Plön (VKP) auseinandersetzen“, verspricht der Bürgermeister, vielleicht um zumindest im Sommer neue Möglichkeiten zu schaffen. Sprottenflotte: Haushaltsmittel sind verfallen: Was die Leihfahrräder der Sprottenflotte angeht, sind die Nachrichten (noch) nicht gut. Eigentlich sollte es in Plön im Juni starten. Weil es eine Finanzierungslücke von 4000 Euro gab, kam es nicht zum Vertragsabschluss. Die 20000 Euro an Haushaltsmitteln, die bereitgestellt waren, sind verfallen. Der neue Haushalt ist noch nicht aufgestellt. „Wir würden uns das gerne leisten und hoffen, die Politik überzeugen zu können“, sagt Winter. „Es gibt dafür ja auch viel Geld vom Kreis, das sollte man sich nicht entgegen lassen“, ergänzt Homeyer. 48000 Euro kosten für Plön sechs Stationen mit 35 Rädern, die Hälfte zahlt der Kreis. Beim ADFC-Fahrradklimatest bekam Plön die beste Note mit 2,1 bei der gut erreichbaren Ortsmitte. Darauf kann man stolz sein. „Es gibt schon ein gutes Radwegesystem. Aber es muss weiterentwickelt werden“, betont der Radverkehrsbeauftragte. Die Lage der Stadt mit dem Ortskern in der Mitte unterstützt, „dass wir so prädestiniert sind, hier Fahrrad zu fahren“, so Winter. Und durch die neuen technischen Möglichkeiten wie den Pedelecs steigen auch Ältere gerne aufs Rad. Fahrradfahren macht Spaß in Plön: Radfahren in Plön macht Spaß (Note 2,5) – etwas mehr als in Preetz (2,7). Eine geringe Verkehrsdichte gibt das Gefühl von mehr Sicherheit. Das soll verstärkt werden durch Fahrradstraßen, die Plön einrichten möchte. Als Erstes in der Rodomstorstraße, die Planungen laufen an. In der Eutiner Straße, zumindest vom Friedhof bis zur Wilhelmstraße, wäre es eigentlich schnell und leicht umsetzbar. „Es muss ja nicht gleich blau asphaltiert werden“, sagt Winter, der glaubt, für diesen Teil die Verkehrsbehörde überzeugen zu können. Antrag stellen, Schild aufstellen, ein Zeichen setzen. Schwieriger wird’s ab Wilhelmstraße, denn da ist der Autoverkehr durch AOK oder Ärztehaus stärker. Lesen Sie auch: Sieben Wochen ohne Handy 2022 gibt’s den nächsten ADFC-Klimatest. Winter wünscht sich als Gesamtnote für Plön dann eine 2 vorne. „Wir sind auf dem Weg zur fahrradgerechten Stadt“, sagt Homeyer. Und vor Preetz müsse man sich nicht verstecken, so Winter. Die Statistik mit Platz 42 lässt sich auch anders lesen: Plön ist mit der Note 3,29 beste Kreisstadt in Schleswig-Holstein geworden, weit vor Eutin (4,33) oder Bad Segeberg (4,65)…

Plön: Radler geben Plön die Note 3,29 - Kritik an Einbahnstraßen-Regelung