Plön: Restaurierungsarbeiten auf der Prinzeninsel

Georg Friedrich Prinz von Preußen, Eigentümer der Prinzeninsel, möchte neuen Glanz in die alte Hütte bringen. Alt ist die „Hütte“ nämlich wirklich. Das Niedersächsische Bauernhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert. 1901 pachtete Kaiser Wilhelm II., der Ururgroßvater von Prinz Georg Friedrich, die Insel. 1910 kaufte er sie. Seine Söhne lernten hier das landwirtschaftliche Handwerk. Entsprechend trug der Hof auf der Insel damals auch den Namen „Prinzenfarm“. Dann wurde es Restaurant und Café und mauserte sich zum beliebten Ausflugsziel. Das dem Haus Hohenzollern gehört. Reetdach und Küche sind schon renoviert: Beliebtes Ausflugsziel soll die Insel bleiben, versichert Georg Friedrich Prinz von Preußen. Und zwar weiter für die Öffentlichkeit. Aber es muss einiges getan werden. Schon im Winter 2018/2019 wurde das Reetdach des Niedersächsischen Bauernhauses erneuert, auch die Küche wurde im vergangenen Jahr renoviert. Der Betrieb muss wirtschaftlich sein. „Das ist schwierig. Und noch schwieriger in Corona-Zeiten“, so der Eigentümer. „Das Haus Hohenzollern muss investieren“, sagt Andreas Mattfeldt. Er ist ein langjähriger Freund des Prinzen, beide sind Gesellschafter der Prinzeninsel Betriebs-GmbH. Rotwild soll auf die Prinzeninsel geholt werden: Und er zählt auf: Die Außenanlage wird neu gestaltet, der Biergarten vergrößert, der Eingang behindertengerecht umgebaut, das Haus saniert, im kleinen Gartenhaus soll der „Inselladen“ einziehen und dort regionale Produkte verkaufen. Rotwild soll auf die Prinzeninsel kommen (“da sind noch ein paar behördliche Hürden zu nehmen“). Neben der Anlegestelle der Großen-Plöner-See-Rundfahrt könne eine Anlandungsmöglichkeit für Paddler geschaffen werden. Geplant sind auf der Prinzeninsel auch Veranstaltungen der Prinzessin-Kira-von-Preussen-Stiftung, die sich für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt. Gespräche über Shuttle-Service mit E-Carts: „So ein Haus macht nur Spaß, wenn es dauerhaft im Bereich der schwarzen Null ist“, sagt Mattfeldt. Familienfeiern sollen ihren festen Platz auf der Insel behalten. Der lange Spaziergang vom Parkplatz bis zum Restaurant (rund zwei Kilometer) wird im Dunklen und bei schlechtem Wetter zur Herausforderung. „Da brauchen wir kreative Lösungen“, so Mattfeldt, der an einen Shuttle-Service mit elektrisch betriebenen Carts denkt. „Wir sind mit Stadt und Kreis am Planen.“ Und was ist mit Ferienwohnungen, die bereits öfter ins Gespräch gebracht wurden? Wenn, dann wohl nur in der Scheune neben dem Bauernhaus. „Mich würde es freuen, wenn das durchgeht“, gibt der Prinz von Preußen unumwunden zu. „Aber ob es dazu kommt, kann ich heute nicht beurteilen“, so Mattfeldt. Hilfe kommt vom Hof Viehbrook: Auf jeden Fall soll aber die landwirtschaftliche Fläche der Prinzeninsel, immerhin 4,2 Hektar, wieder genutzt werden. Kirsten Voß-Rahe und Christian Rahe vom Hof Viehbrook sind als Mitstreiter gewonnen worden. Durch die Umgestaltung des Resthofes in der Gemeinde Rendswühren zu einem Kultur-, Bildungs- und Erlebniszentrum haben die Eheleute viel Erfahrung bei der Renovierung und Nutzung alter Gebäude. Aber auch mit Wildtieren. Christian Rahe kann sich Dam- und Rotwild auf der Insel vorstellen. Das Gespräch mit den Behörden ist gesucht. Restaurant soll zu Ostern 2021 öffnen: In diesem Jahr wird das alles nichts mehr. Haus und das Drumherum sind eine große Baustelle. Mehrere hunderttausend Euro werden investiert. Die Bauphase werde bestimmt bis in den Oktober dauern. „Zu Ostern 2021 möchten wir dann aber gerne mit dem Restaurant und Café starten“, so Mattfeldt. Das Haus Hohenzollern ist auch noch auf der Suche nach einem Betreiber, Koch und anderem Personal. Ohne Fördermittel wird es nicht gehen: Länger dürfte eine Umgestaltung der Badestelle auf der Prinzeninsel dauern. Auf jeden Fall soll sie öffentlich bleiben. In das Haus hat die Stadt Plön (der es von den Hohenzollern kostenfrei überlassen wird) bereits einige zehntausend Euro investiert. In den Räumen des Imbiss riecht es trotzdem noch muffig. Und ein Pächter sei auch schwer zu finden. „Uns kam der Gedanke, den Imbiss vom Restaurant der Insel mit bespielen zu lassen. Das würde sich ergänzen“, so Mattfeldt. Ein Architektenentwurf macht die Runde, von Kostenschätzungen ist die Rede. Kleine Gaststätte, DLRG-Wachstation, Dachterrasse – ohne finanzielle Förderung zum Beispiel durch die Aktivregion ist daran aber nicht zu denken. „Aber es sind Denkanstöße.“ Es gibt auch kritische Stimmen: „Wir müssen zeitnah klären, wie das weitergeht“, so Georg Friedrich Prinz von Preußen. Er betont aber die Bereitschaft seiner Familie, das Gebäude kostenlos und über einen längeren Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Die Ideen müssen nun im Vertrag festgehalten werden. Zu einer Baustellenbegehung waren diese Woche auch 17 Mitglieder der Plöner Ratsversammlung (von 25) auf der Insel. „Aufschlussreich“ nannte Bürgermeister Lars Winter das Gespräch, über das in den sozialen Medien im Vorfeld diskutiert wurde. Ratsherr Ingo Buth (SPD) missfiel, dass nicht der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss (SteP) mit den bürgerlichen Mitgliedern eingeladen wurde, auch nicht der Umweltbeauftragte der Stadt. Buth sorgt sich um die Idylle und die Natur, fürchtet mehr Verkehr auf der Insel. Zu dem Treffen ist er nicht gegangen. „Wir hatten aber spannende Gespräche über das, was hier auf der Insel alles passiert“, sagte der Prinz von Preußen. Und es passiert ja tatsächlich viel. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.

Plön: Restaurierungsarbeiten auf der Prinzeninsel – Pläne fürs Strandbad