Plön: Saisonstart verzögert sich bei den Seglern

Der Arbeitsdienst ist abgesagt. Ein paar Mitglieder sind aber dennoch am Werkeln. Mit Abstand geht das. Die beiden Vereinsvorsitzenden Jörn Mißfeldt und Imke Langfeldt überlegen, wie es im Vereinsprogramm weitergeht. Eigentlich müsste jetzt angepackt werden. Eigentlich liegen um diese Zeit schon zwei Handvoll Dickschiffe an den Stegen. Eigentlich drängt es die Segler aufs Wasser. Es haben sich gut ein Dutzend Vereinsmitglieder gefunden, um das Nötigste auf dem Vereinsgelände zu erledigen. Putzen, harken, streichen, reparieren – einzeln oder maximal zu zweit wird Hand angelegt. Nicolaus von Buddenbrock und Peter Hermkens kümmern sich um die Vorbereitungen zur Betonnung des Naturschutzgebietes, verknoten Leinen an den Betonblöcken. „Rund 50 Tonnen bringen wir jedes Jahr raus“, erzählt Nicolaus von Buddenbrock. Bootsrumpf muss neu lackiert werden: Ein paar Meter weiter hat Andreas Kikebusch die Schleifmaschine ausgepackt. Er will an seinem 15er Jollenkreuzer arbeiten, den Rumpf lackieren, eine neue Scheuerleiste anbringen. „Wir haben das Boot vergangenes Jahr gekauft und im Herbst nur einmal gesegelt“, erzählt er. Die Bewährungsprobe hat die „Andrea Doria“ überstanden. Jetzt geht es an die Vorbereitungen, damit dieses Jahr öfter herausgefahren werden kann. Corona trifft den Verein hart. „Die erste Regatta, den Schloss-Cup Ende April, haben wir jetzt abgesagt“, erzählt Jörn Mißfeldt, 1. Vorsitzender des PSV. „Das Segeln ist gar nicht so das Problem“, ergänzt die stellvertretende Vereinsvorsitzende Imke Langfeldt. „Es sind die Rahmenbedingungen.“ Nicht nur das Gesellige nach dem Sport. Denn wohin mit den Regatta-Teilnehmern, wenn Hotels und Ferienwohnungen verschlossen sind und das Übernachten in Wohnmobilen nicht erlaubt ist? Im vergangenen Jahr sind sämtliche Regatten abgesagt worden. Bis auf das Mittwochs-Segeln. „Aber das ist auch Trainingssegeln“, erläutert Mißfeldt. Kann die O-Jollen-Regatta zu Himmelfahrt stattfinden? Zurzeit erlaubt die Landesverordnung Trainingssegeln mit bis zu zehn Teilnehmern. „Wir hoffen, dass das Ende April langsam gelockert wird“, so Mißfeldt. „Über Himmelfahrt sollen die O-Jollen Regatta fahren. Das würden wir wirklich gerne ausrichten und haben es noch nicht abgesagt“, erklärt Imke Langfeldt. „Aber in zwei oder drei Wochen müssen wir eine Entscheidung treffen.“ Und was ist mit der Deutschen Meisterschaft der H-Jollen? Die sollte schon im vergangenen Jahr auf dem Großen Plöner See stattfinden, wurde auf Ende August 2021 verschoben. „Die sehen wir noch nicht gefährdet“, sagt die 2. Vorsitzende. Die PSV-Fahne ist bereits gehisst: Wolfgang Schwippert kommt mit der PSV-Flagge vorbei, will sie hissen. „Im vergangenen Jahr haben wir die Fahne erst am 5. Mai hochgezogen“, erinnert er sich. Dieses Jahr ist er einen Monat früher dran. Vielleicht wird dieses Jahr doch besser? Drei O-Jollen sind zu Wasser gelassen und stechen in See. Es kreuzen zwei Kajaks. Ein malerisches Bild vor der Stadtsilhouette mit Schloss und Nikolaikirche. Spiegelt das die Stimmung im PSV wider? „Generell ist die Stimmung gut“, sagt Imke Langfeldt. Bei strahlendem Sonnenschein kein wirkliches Wunder. „Und trotzdem sind alle genervt“, gibt sie zu. „Einiges ist so wenig nachvollziehbar...“ Lesen Sie auch: Modellregion? Kommunen winken ab Die Segler halten sich an die Vorgaben. Dass sie langsam ungeduldig werden, merkt man. Das Sprungbrett und die Badeleiter sind inzwischen am Ende des großen Stegs aufgebaut. Noch liegt nur eines der Motorboote des PSV am Steg. „Nach Ostern werden die Kajütboote per Kran ins Wasser gelassen“, sagt Mißfeldt. Dafür gibt es keinen Sammeltermin. „Wir haben viele Kranführer“, erklärt Imke Langfeldt. Bis zum 18. April sollen aber die Dickschiffe das Winterlager geräumt haben – der Bereich wird für die Landliegeplätze für Jollen benötigt.

Plön: Saisonstart verzögert sich bei den Seglern - Boote noch an Land