Plön: Was soll im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms angepackt werden?

Montagnachmittag wurden sie gefragt. Auf der Schwentineplattform war eine Open-Air-Analysewerkstatt aufgebaut, ein „Markt der Möglichkeiten“.Ob es einen attraktiveren Bahnhofsvorplatz, vielleicht sogar mit Goldfischteich, gibt? Wird der ZOB verlegt, dass Fahrgäste nicht mehr eine Straße queren müssen, um zum Zug zu kommen? Müssen die Parkplätze die Sicht auf den See verstellen? Was soll alles geändert werden? Karsten Schwormstede und Christiane Mahnke vom Büro Architektur und Stadtplanung in Hamburg informierten zusammen mit Stadtplanerin Jutta Kricheldorff aus dem Plöner Rathaus auf dem großen Platz am Lübschen Tor, was es bereits für Ideen gibt. 35 Besucher hörten zu. Schwentineplattform und Bahnhofsvorplatz im Fokus: Dicke rote Minuspunkte prangten auf einem Plan: auf der Schwentineplattform, im Bereich alte Post, am ZOB und am Pferdemarkt (Platz an der Ecke Krabbe/Bahnhofstraße), dem unscheinbaren „Stadteingang“. Und in diversen Gesprächsrunden kristallisierten sich diese Knackpunkte weiter heraus. Ute Mertens wünscht sich, dass der Platz über Plöns Tiefgarage mehr genutzt wird. „Mich stören die Betonwände nicht“, sagte sie. Andere schon – der Blick auf den See ist nicht möglich. Bunte Linien auf dem Boden als Wegeleitsystem? Ursula Soltau möchte Besucher vom Bahnhof/ZOB besser in die Innenstadt und ans Wasser locken. Marion Heine schlug dafür ein Wegeleitsystem in Form von bunten Linien auf dem Boden vor. Auch die Hamburger Stadtplaner haben bessere Wegeverbindungen zum See auf dem Zettel und als Vorschlag eine attraktive Promenade und eine verkehrsberuhigte „neue Bahnhofstraße“ in einen Plan gezeichnet. Raimund Paugstadt monierte, dass sich Paddlern, die im Bootshafen anlegen, nicht sofort erschließt, wo sie hingehen könnten. „Braucht es einen Hafenmeister?“, fragte Schwormstede. Peter Knoke warf die Idee in die Diskussion, den Schwentinedurchfluss besser schiffbar zu machen und das Wehr weiter Richtung Schwanensee zu verschieben. Pavillons am Bahnhof gehören zu Plön: Das alte Gebäude der Post plus Hof und Nebengebäude ist in Privatbesitz und langfristig an die Telekom vermietet. Trotzdem träumen einige Plöner, dass die Post-Geschäfte ins Gewerbegebiet verlegt werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz – ist aber vielleicht dann als Hotelstandort attraktiv? Die Pavillons gegenüber dem Bahnhof gehören für Bürgermeister Lars Winter „unbedingt zu Plön“. „Kann man auf der anderen Straßenseite ähnliche Gebäude bauen?“, fragte er. Marion Heine schlug sofort vor, was dort verkauft werden sollte: Zeitungen und Zeitschriften. Mehr Parkplätze auch für die Touristen gewünscht: Während Sabine Kauf mehr Parkplätze favorisiert, zum Beispiel unter der B76 (“kann sich der Bauhof in der Saison platzmäßig etwas einschränken, dass dort mehr Autos parken können?“), um auch für Touristen attraktiver zu werden, will Heidi von Baudissin einfach nur, dass es vorangeht. Sie kommt aus Schwentinental und sucht bereits länger eine Wohnung in Innenstadtnähe. Bei einem Bauprojekt an der Bahnhofstraße „stehe ich auf der Liste“. „Mein Enkel wartet und guckt jede Woche, ob da schon gebaut wird“, erzählt sie. Stadt zahlt nur ein Drittel der Kosten: Vor drei Jahren hat sich die Stadt erfolgreich um die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm beworben. Was jetzt gerade läuft, sind die Voruntersuchungen. Die, so hofft Jutta Kricheldorff, sind spätestens bis zum Frühjahr abgeschlossen. Dann wird ausgewertet, Maßnahmen werden abgeleitet, dem Innenministerium vorgelegt. Städtebauförderung bedeutet, dass schließlich nicht nur die Stadt für die Projekte ins Portemonnaie greift. Ein Drittel kommt als Finanzhilfe vom Bund, ein Drittel sind Landesmittel. Nur wann – darauf gab’s bei der Analysewerkstatt noch keine Antwort. Mehr aus dem Kreis Plön lesen Sie hier.