Plön Zwölf zusätzliche Schulbusse im Kreis Osterferien

Viele Eltern kritisierten die Situation in den vergangenen Monaten. In den Schulen gelten strenge Abstands- und Hygieneregeln. In den Schulbussen rücken die Jungen und Mädchen hingegen teilweise dicht zusammen. Das passt nicht zusammen - so die Meinung vieler. Ein Blick über die Kreisgrenzen hinaus brachte den Erfolg: Landrätin Stephanie Ladwig und die Verkehrsbetriebe im Kreis Plön versuchten lange Zeit vergeblich, zusätzliche Busse aufzutreiben. Aus dem Kreis Plön fanden sich nur wenige Reisebusunternehmen bereit. Sie verfügen schlichtweg nicht über genügend freie Fahrzeuge. Erst der Blick auf Firmen jenseits der Kreisgrenzen brachte eine nennenswerte Anzahl an Angeboten. Ein Unternehmer aus Wasbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) stellt allein acht der zwölf Busse. Zwei weitere kommen aus Kiel-Wellsee, je einer aus Schönberg und Lütjenburg. Spätestens nach den Weihnachtsferien sollen alle Busse im Einsatz sein. Die Unternehmen, die sehr unter der Corona-Krise leiden, müssen teilweise zunächst ihre Fahrer aus der Kurzarbeit holen und ihre Fahrzeuge wieder anmelden. Die Fahrer müssen auf den Strecken, die Haltepunkte und Abfahrtszeiten eingewiesen werden. Lesen Sie auch: Kreis Segeberg finden kein Konzept gegen volle Schulbusse Wo die Busse anrollen, steht noch nicht genau fest. Stephanie Ladwig: "Erfahrungen zeigen jedoch, dass die Schulstandorte Plön, Schönkirchen, Heikendorf und Schönberg am stärksten betroffen sind." Die Verkehrsbetriebe ermitteln anhand objektiver Kriterien eine Prioritätenliste der Fahrten. Lesen Sie auch: Eltern beklagen volle Schulbusse Bis zu den Osterferien gab der Kreistag Mittel dafür frei. Pro Bus und Tag kalkuliert die Verwaltung 700 Euro. Zusammen bringt der Kreis für die Aktion 550.000 Euro auf. Normalerweise teilen sich der Kreis und die Gemeinden die Kosten für die Schülerbeförderung im Verhält zwei Drittel (Kreis) und ein Drittel (Städte und Gemeinden). In diesem besonderen Fall macht der Kreistag aber eine Ausnahme und übernimmt die zusätzlichen Kosten zu 100 Prozent. Viel Lob von den Kreistagsabgeordneten: Die zusätzlichen Schulbusse finden fast einstimmig den Rückhalt im Kreistag. Nur die fraktionslose Karin Kaiser (AfD) stimmte dagegen. Werner Kalinka (CDU) lobte das Zusatzangebot, auch wenn es mit über einer halben Million Euro zu Buche schlägt. "Das ist zwingend richtig und geboten." So sah es auch Kai Bellstedt für die SPD: "Die Busse tragen wir selbstverständlich mit." Der Linken-Vertreter Wolfgang Behrs kommentierte: "Das neue ÖPNV-Angebot begrüßen wir ausdrücklich."