Plön und Preetz: Wegen Corona müssen viele Geschäfte schließen

Seit Sonnabend sei der Kundenstrom deutlich abgeebbt, sagt Anja Menke. Dass die Geschäfte schließen müssen, empfindet sie als richtig. „Die Maßnahmen sind erforderlich, sonst wäre es halbherzig.“ Die Ungewissheit macht Sorgen: Birgit Böhnke von der Twietendeel schließt auch am Mittwoch. „Insgesamt finde ich das alles sehr bedrohlich“, sagt sie – vor allem wegen der Ungewissheit. Die Geschäftsfrau hätte sich ein rigoroseres Durchgreifen gewünscht. Als Vorstand vom Stadtmarketingverein ist sie noch nicht um Rat gefragt worden. „Es gibt natürlich Gespräche“, erzählt sie. Hilfsmöglichekiten aus dem Wirtschaftsministerium: Die Betroffenheit steht allen Geschäftsinhabern ins Gesicht geschrieben. Plöns Wirtschaftsförderer Frank Neufeind hat derweil an die Mitglieder des Stadtmarketingvereins Informationen gemailt, den kleinen und mittelständischen Unternehmen eine Finanzierungsinitiative vorgestellt und für Hilfsmöglichkeiten ans Wirtschaftsministerium verwiesen. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. Sie interessieren sich für Holstein Kiel? Dann melden Sie sich hier für den Newsletter " Holstein Kiel - Die Woche " kostenfrei an. Versand: jeden Freitag, 11.30 Uhr. "Es kommen auch wieder bessere Zeiten": Bettina Reiche vom Plöner Reisebüro Holidayland hat das Geschäft „wegen der aktuellen Lage für den Publikumsverkehr“ geschlossen, ist aber für ihre Kunden per Mail oder Telefon erreichbar. Heinke und Volker Laß von Wein und Co. haben den Verkauf am Dienstagvormittag eingestellt. „Bleiben Sie gesund, es kommen auch wieder bessere Zeiten“, steht auf dem Zettel im Schaufenster. Nur Wulf Benthin vom Reformhaus Benthin in der Langen Straße erklärt, dass weiterhin geöffnet ist. „Als Nahversorger dürfen wir das ja“, berichtet er. Auch in Preetz sorgen sich die Geschäftsleute: Dieter Jensen, Inhaber der Firma Raumgestaltung und Bautenschutz mit Ladengeschäft in der Preetzer Kirchenstraße, hofft, sein Geschäft „auf Sparflamme“ offen halten zu können. Zumal darin auch die einzige Postfiliale von Preetz integriert ist. „Offiziell haben wir zwar noch nichts, aber in den Medien heißt es ja, dass Post und Baumärkte weiter öffnen dürfen und das Handwerk weiterarbeiten soll“, meint der Preetzer, der nach einem Österreich-Urlaub selbst in häuslicher Quarantäne ist. „Die Umsätze sind ja schon seit einigen Wochen drastisch zurückgegangen. Ich hoffe auf ein baldiges Ende dieser Situation, denn meine insgesamt 14 Mitarbeiter möchten schließlich auch bezahlt werden.“ "Villa Kinderland" bleibt erst mal auf Spielzeug sitzen: Renate Weltrowski, die ebenfalls in der Kirchenstraße seit 20 Jahren das Spielzeuggeschäft „Villa Kinderland“ führt, weiß kaum noch wohin mit den neuen Waren, die sie erst im Februar auf der Spielzeugmesse in Nürnberg geordert hat. „Alle Osterartikel werden wohl hier überwintern müssen“, befürchtet sie. Der Umsatzrückgang liege schon jetzt bei 70 Prozent. „Aber in einer solchen Situation müssen wir uns alle etwas einschränken.“ Die Geschäftsfrau wird trotzdem im Laden arbeiten und bietet an, telefonische Bestellungen aufzunehmen und die Ware dann im Stadtgebiet und in den umliegenden Orten bis zur Haustür zu liefern. 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