Man sehe die Zukunftsfähigkeit des Vereins eher in Eutin gewährleistet, sagte Ostholsteins Landrat Reinhard Sager. Als Auslöser für den Schritt sieht er den Rechtsstreit zwischen dem Naturparkverein und der Marius-Böger-Stiftung, Eigentümerin des Uhrenhauses im Schlossgebiet, in dem der Naturpark und seine Ausstellung untergebracht sind. Das Tischtuch zwischen beiden Seiten sei zerschnitten, so Sager. Ein sicheres Mietverhältnis könne er nicht erkennen. Der Streit drehte sich darum, wer für eine Rechnung über 10.000 Euro aufkommen muss, weil ein Holzwurm im Gebälk aufgetaucht war. Das Landgericht teilte wenige Stunden vor der Mitgliederversammlung, dass der Naturparkverein die Rechnung übernehmen muss. Die Böger-Stiftung mit ihrer Haltung also im Recht war.
Winter verlässt den Vorstand
Plöns Bürgermeister Lars Winter legte aus Protest noch in der Sitzung seinen Vorstandsposten nieder und kündigte an, der Ratsversammlung den Austritt aus dem Naturparkverein vorzuschlagen. Der Naturparkverein habe so keinen Nutzen mehr für die Stadt. Folgen die Plöner Ratsherren und -frauen seiner Haltung, wäre das für den Naturparkverein eine erhebliche Schwächung.
Neuer Standort wird teurer
Der stellvertretende Plöner Landrat Thomas Hansen brachte vergeblich die Kosten als Argument für Plön ins Spiel. Am bisherigen Standort fielen pro Jahr 17.800 Euro an. In Eutin würden es nach Auslaufen der anfänglichen Landesförderung ab dem vierten Jahr 44.220 Euro sein, so die Rechnung Hansens.
Das überzeugte die große Mehrheit der Mitglieder des Naturparkvereins nicht. Nur 4758 Stimmenanteile fielen auf Plön, auf Eutin 14.022.
Der Naturparkverein Holsteinische Schweiz erstreckt sich über die drei Kreise Plön, Ostholstein und Segeberg. Ihm gehören neben wenigen Einzelpersonen die drei Kreise und 30 Städte und Gemeinden an.