Wahrscheinlich ein alter, vereinsamter Mann, der nur noch wenig Kontakt zur Außenwelt hatte. Anwohner hatten den Verwesungsgeruch bemerkt und die Behörden alarmiert. Die Feuerwehr stieg durch ein Fenster ein. Die Kripo ermittelt zwar, aber Bröcker muss als erster Polizist am Einsatzort einen Bericht schreiben. War die Tür verschlossen? Wie lag die Leiche? Wie sah die Wohnung aus. Berichte schreiben – das macht einen Großteil der Arbeit der Lütjenburger Polizei aus. Und nicht nur dort.
Nebenan schaut Stationsleiter Torsten Beese in sein Postfach. Hier liegen Akten, die unterwegs zur Staatsanwaltschaft sind. Fälle, die die Beamten aufgenommen, bearbeitet und natürlich in ausführlichen Berichten festgehalten haben. Beese schaut noch einmal drüber. Nachzutragen gibt es nur selten etwas. „Das sind alles erfahrene Kollegen hier.“
Plötzlich kommt Unruhe auf
Jetzt kommt Unruhe auf. Ein Telefon klingelt. Dann ein zweites. Ein Versicherungsvertreter erkundigt sich nach dem Ablauf eines Unfalls, der ihm komisch vorkommt. Weil es keine Verletzen gab, findet sich kein Bericht. Aber Olaf Arnold hat den Vorgang aus dem April im Kopf. „Ach, das Ding.“ Ein Auto war auf einen Kombi eines Handwerkers aufgefahren. Der drückte eine Eisenstange, die aus dem Kombi herausragte, durch die Trennwand ins Führerhaus und fast auch durch den Fahrersitz. Wäre die Stange nur wenige Zentimeter länger gewesen, hätte es einen Toten geben können. Der Versicherungsvertreter ist mit der Auskunft zufrieden. Olaf Arnold: „Wenn ich Ihnen helfen konnte, ist das gut.“
Ein Mann will seinen Führerschein zurück
Der zweite Anrufer möchte seinen Führerschein zurück. Er steht unter Vormundschaft. Arnold rät ihm, sich an die Führerscheinstelle des Kreises zu wenden. Dort sei man zuständig. Er muss das mehrmals wiederholen, bis der Anrufer begreift, dass er an der völlig falschen Stelle ist.
Polizei muss Todesnachricht überbringen
Ein weiterer Anruf kommt von den Kollegen der Kripo, die den Todesfall vom Vormittag bearbeiten.Sie konnten eine Verwandte des Mannes nicht antreffen. Die Übermittlung der Todesnachricht übernehmen nun Arnold und Bröcker. An der Privatadresse der hochbetagten Frau erfahren sie, dass sie im Senioren-Centrum liegt. Dort angekommen diskutieren sie mit Altenpflegerinnen, wie mit der Seniorin umzugehen ist. Die Pflegerinnen erklären sich bereit, die Botschaft zu überbringen.
Ein junger Mann verbrennt Kartons
An den Schulen in Lütjenburg wird in den vergangenen Wochen randaliert. Bröcker und Arnold fahren vorbei. Schauen über die Schulhöfe. Alles ist ruhig. Auf dem Rückweg zur Wache sehen sie eine große Rauchwolke von einem Hofplatz aufsteigen. Die Polizisten sind alarmiert. Ein junger Mann steht vor einer Eisentonne und verbrennt jede Menge Kartons. Zwei Meter daneben steht ein leerer Abfallcontainer für Papier. Brennende Funken fliegen hoch durch die Luft oder wehen über dem Platz. Es hat seit Wochen nicht mehr geregnet. Es ist brandgefährlich. Bröcker: „Das geht definitiv nicht.“ Arnold nimmt die Personalien auf. Bröcker dokumentiert das Feuer mit Handyfotos.
Warum der Mann die Pappe nicht über den daneben stehenden grünen Behälter entsorgt, kann er sich nicht erklären. Vielleicht um Müllgebühren zu sparen? Der junge Mann entschuldigt sich. Ihm droht Ungemach. Die Tonne hat extra Luftschlitze und ist offenkundig schon öfter zum Verbrennen von Abfall benutzt worden. Darin könnte man eine Straftat sehen und nicht nur eine Ordnungswidrigkeit, die allerdings auch schon ein teures Bußgeld nach sich zieht. Diese Entscheidung treffen aber nicht die Polizisten, sondern das Amt Lütjenburg. Wenn denn der Bericht über den Vorfall erst mal getippt ist.