Probstei: Sturm hat Strände schwer getroffen

Die Folgen waren für Bürgermeister Heiko Voß (parteilos) in Laboe bereits absehbar: Sturm Tristian und das mit ihm einhergehende Hochwasser schickte erneut den Sand in dem hinteren Strandabschnitt auf die Reise. In dem bekannten Problembereich hinter der Schwimmhalle in Richtung U-Boot und Ehrenmal ist der Sand abgetragen, die von Laboern als „Igeldecke“ getaufte Deckwerkfläche liegt frei. Bürgermeister bezweifelt Nutzen teurer Sandaufspülungen: Erst vor 14 Tagen habe man im Zuge der Baumaßnahmen entlang der Promenade und dem Aufstellen der Gabionen (KN berichteten) den dabei angefallenen überschüssigen Sand auf das Deckwerk aufgebracht. „Das ist jetzt wieder blank, der Sand ist weg“, beschreibt Voß die aktuelle Situation. Er sieht sich damit in seiner Überzeugung bestätigt. „Es bringt keinen dauerhaften Nutzen, in dem Bereich Sand in Größenordnungen und für viel Geld aufzuspülen.“ Dabei stehe es natürlich außer Frage, dass die Igeldecke als Gefahrenpunkt im Fokus bleibe und auch aus Gründen der Verkehrssicherung mit Sand oder Erdreich bedeckt werden müsse. „Aber es macht keinen Sinn, dort über Sandaufschüttungen im großen Stil nachzudenken“, erklärte Voß. Was die Gemeinde dort dauerhaft tun kann und ob es überhaupt etwas gibt, was nachhaltig die Situation verbessert, sei Gegenstand im Projekt Komm rüber, an dem sich das Ostseebad beteilige. „Dort ist diese Frage Kernpunkt der Untersuchungen“, so Voß. 12.000 Kubikmeter Sandverlust in Stein: In Stein stehen Bürgermeister Peter Dieterich und Bauhofleiter Andreas Sindt bei einer ersten Ortsbegehung auf einer blanken Asphaltdecke. Jahr für Jahr füllt die kleine Tourismusgemeinde ihren vor allem bei Familien mit Kindern so beliebten Strand mit Sand wieder auf. Bislang waren im Durchschnitt 3000 Kubikmeter in den Buhnenfeldern verteilt worden. „Damit kommen wir in diesem Jahr nicht aus“, sagte Dieterich. Der Bürgermeister schätzte den Sandverlust auf 12.000 Kubikmeter. Auch die Schäden an der Steilküste, die bereits teilweise durch Absperrungen gesichert worden war, seien weiter fortgeschritten. Noch nicht beziffern könne er den Schaden an der Mole. Die war durch die tobenden Ostseewellen komplett überspült, lediglich der Treppenübergang ragte noch aus dem Wasser empor. „Sobald sich das Wetter beruhigt hat und das Wasser zurückgegangen ist, werden wir den Zustand der Mole untersuchen. Wir hoffen sehr, dass das Land uns bei der Behebung der Schäden finanziell unterstützt, denn allein können wir als Gemeinde das nicht stemmen“, sagte Dieterich. Schönberger Bürgermeister bleibt gelassen: Am Schönberger Strand ist, wie berichtet, die Seebrücke derzeit gesperrt. Zu eventuellen Schäden durch Sandverluste könne er noch keine Angaben, sagte Bürgermeister Peter Kokocinski. Es sei noch zu früh, um eine Bedeutung für die Sommersaison abzuleiten, doch eines könne er bereits einschätzen: So hoch, wie zum Beispiel 2017 und 2019 seien die Schäden nicht, so der Schönberger Bürgermeister. Langjährige Erfahrungen hätten gezeigt, dass es durch die Winterstürme immer wieder zu Verschiebungen der Sandmengen komme. Das, was beim einen Hochwasser weggespült werde, trage ein anderes wieder heran. „Nicht jeder Sandmangel ist gleich eine Katastrophe. Wir haben im Moment eher mit Sandverwehungen zu tun und stimmen unsere Maßnahmen dazu mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz ab“, so Kokocinski. Lesen Sie auch: Sturm trifft Polarluft: Das Ringen mit dem Winter Die Gemeinde Schönberg veranlasst jährlich Sandaufspülungen an ihren Kurstränden. 160.000 Euro sind im aktuellen Wirtschaftsplan dafür vorgesehen.