„Ich will Dinge verstehen können. Ich möchte verstehen, warum etwas so ist und wie Lösungen aussehen könnten“, sagt Thoböll, der während der rund acht Jahre dauernden Sanierungsarbeiten nebenbei auch Bauleiter war. Gelernt hat er in der Zeit nicht nur viel über Bau-Sanierung, sondern auch über die Einwerbung von Fördermitteln und über den Bunten Nagekäfer, der, wie berichtet, viele Teile des Gebäudes befallen hatte.
Aus geplanten 100.000 Euro wurden 1,5 Millionen
Als vor zehn Jahren die Planungen für die Reparatur des Kirchendachs starteten, war der Nagekäfer dort noch unerkannt unterwegs. Anfangs wurden lediglich 100000 Euro für die Reparatur eingeplant, erinnert sich Thoböll, doch dann wurden nach und nach immer mehr Schäden entdeckt. Insgesamt wurden mehr als 1,5 Millionen Euro in die Sanierung des Holzschindel-Daches investiert, deutlich mehr als die Hälfte davon sind Fördermittel.
Nächster Bauabschnitt ist der Turm
Deshalb wurde rechtzeitig zum „Schindeldachfest“ auch eine Sponsorentafel angefertigt. Eingeladen zum Fest am Freitag, 9. November, 11 Uhr, sind die Dachdecker ebenso wie Sponsoren, Kommunen, Ämter und die Öffentlichkeit. Nach einer kurzen Andacht und Grußworten soll es Getränke und Essen geben.
Und dann ist alles fertig? Keineswegs. Dann folgen die nächsten Bauabschnitte, zum Beispiel die Sanierung des Turms. Und dann sind da ja auch noch die prunkvollen alten Särge vieler Angehöriger des Adelsgeschlechts von Blome (Schloss Hagen) in der Gruft, die ebenfalls vom Bunten Nagekäfer befallen sind.