Probsteierhagen: Villa Wiese wartet auf Handwerker

Die Architekten Peter Smarsch und Annette Buder vom Architekturbüro Maas Kontor in Probsteierhagen konnten auf Nachfrage nicht sagen, wann es mit den Arbeiten weiter geht. Sie betonten: "Wir würden dieses Projekt gern mit Anstand zu Ende bringen und wollten nie in das politische Hickhack mit hineingezogen werden", so Annette Buder. Handwerker lassen auf sich warten: Man versuche nach besten Kräften beide Seiten zu informieren, betonte die Architektin. Wie berichtet, hatten der Werkausschussvorsitzende Klaus Pfeiffer und die Bürgermeisterin Angela Maaß in der jüngsten Ausschuss-Sitzung die Informationspolitik zwischen Gemeinde und Architekten kritisiert. "Wir haben eine Information über ein Gespräch mit Handwerkern per E-Mail geschickt, das sollte keine Einladung sein. Denn wir sind mit der Bauleitung beauftragt", sagte Peter Smarsch. Auch im Antragsverfahren war einiges schief gelaufen. "Wir konnten nicht vorher sehen, wann die Baugenehmigung kommt, und dass jetzt die Handwerker nicht auf uns warten, war auch klar. Wir als Architekten müssen bitten und betteln, damit die Firmen überhaupt die Arbeit wieder aufnehmen", so Buder. Denn es sei wirtschaftlich nicht attraktiv, bereits geleistete Umbauten wieder abzureißen und erneut zu verändern. Und davon gibt es einiges. Teile der Villa Wiese waren bereits umgebaut: Wie berichtet, hatte die Gemeinde in Regie des damaligen CDU-Bürgermeisters Klaus Pfeiffer (jetzt Werkausschussvorsitzender) den Umbau zu einem Bürger- und Begegnungshaus begonnen. Die Fußböden, die Elektrik, neue Fenster und Teile des Außenbereichs waren bereits erneuert. Doch dann kam die Kommunalwahl und mit ihr neue Mehrheiten. Die beschlossen schließlich im Oktober 2018, statt einer öffentlichen Nutzung zwei Mietwohnungen zu bauen. Das hatte Folgen: "Für Wohnungen ist eine andere Dämmung notwendig. Auch müssen Wände wieder versetzt, Türen zugemauert werden", erklärte Werkausschussvorsitzender Klaus Pfeiffer bei einem Rundgang durch das Haus. Statt eines Eingangs von der rückwärtigen Seite werden der neuen Planung nach zwei Eingänge nötig. Hinzu komme laut Landesbauordnung, dass das Haus mit dann vier Mietwohnungen einen barrierefreien Zugang haben muss. Der soll mittels Lift geschaffen werden. Auch Elektrik muss erneut verändert werden: "Die alten Leuchten hätten wir zum Beispiel für den Bürgersaal wieder verwenden müssen, für die Wohnungen geht das nicht", so Pfeiffer weiter. Auch die Verschalung der Schiebetür, die seinerzeit die Büro der Polizeibeamten trennte, ist bereits entfernt worden. Jetzt sollen aus dem großen Raum zwei kleine entstehen. Beispiele für den Einnahmeverlust und die erhöhten Kosten durch die Entscheidung, das Haus anders zu nutzen, hat Pfeiffer genug. Allein die rund 50.000 Euro Fördermittel der AktivRegion Ostseeküste seien der Gemeinde verloren gegangen, so der CDU-Vertreter. Die Einnahmeausfälle durch den Stillstand des Baus könne er nicht beziffern. Derzeit hoffen alle Beteiligten, Architekten wie Gemeinde, dass "bald wieder Schwung in die Villa Wiese kommt". Doch das hängt nicht vom politischen Willen, sondern von der Auftragslage der Firmen ab.

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