Rückblick Amt Lütjenburg Hannibal-Abriss und Krach im Amt

Es ist ein großer Tag für Lütjenburg. Dietrich Peters und Heike Münker sind die ersten Grundstückskäufer im Baugebiet auf dem früheren Kasernengelände im einzigen Baugebiet der Stadt Lütjenburg. Sie standen auf Platz eins der Liste der potenziellen Käufer. Rund 50 Baugrundstücke hat die Stadt auf der Fläche der früheren Mannschaftsunterkünfte ausgewiesen. Laut Bürgermeister Sohn ist die Nachfrage so groß, dass vielleicht schon 2021 alle Fläche vergeben sind. Das Baugebiet, in dem auch leises Gewerbe zugelassen ist, krönt die erfolgreiche Konversion des früheren Bundeswehrgeländes. Und es zeigt: Die riesigen wirtschaftlichen Sorgen, die sich die ganze Stadt und Region nach dem Abzug der Truppe 2012 machten, haben sich in Luft aufgelöst. Das größte Feuer des Jahres brennt in Dannau: Im Mai zerstört ein Großfeuer den Dachstuhl eines Lagerhauses der ehemaligen Bäckerei Grundmann in Dannau. Wegen der dichten Bebauung an dieser Stelle rückt die Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Den Wehren aus der ganzen Region gelang es ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude zu verhindern. Laut Polizei und Feuerwehr flammte ein Arbeiter unmittelbar vor Ausruch des Feuers Unkraut direkt an der Hauswand des Gebäudes. Bürgermeister Roland Feichtner wohnt gegenüber. Er hörte die explodierenden Dachplatten. Zunächst dachte er an ein Feuerwerk. Seehund als Badegast in Hohenfelde: Ein pelziger Badegast erfreut im Dezember Spaziergänger am Strand von Hohenfelde. Ein junger Seehund ruht sich regelmäßig auf einem Felsen aus, der nur wenige Meter vom Ufer entfernt liegt. Das junge Tier zeigt kaum Scheu vor den Menschen. Seehundjäger Eckard Kasten bemerkt immer mehr Tiere, die aus einer dänischen über die Ostsee schwimmen. Das hässlichste Hochhaus wird abgerissen: Im Mai sackt der „Hannibal“ in Lütjenburg in den Staub. Das älteste und hässlichste Hochhaus der Stadt aus den 60er-Jahren wird abgerissen. An seine Stellen will die Wankendorfer Baugenossenschaft vier neue Gebäude mit insgesamt 60 Wohnungen errichten. Der Baubeginn ist allerdings nicht vor 2022. Die Wankendorfer will in den nächsten Jahren insgesamt 100 neue Wohnungen in Lütjenburg schaffen. Warum der Komplex den Namen „Hannibal“ trug, den eines Kriegshelden aus dem antiken Karthago, weiß heute niemand mehr. Viel Ärger im Amt Lütjenburg: 2008 führte eine Zwangsehe die Stadt Lütjenburg und die Umlandgemeinden in ein gemeinsames Amt. Das Konstrukt steht vor dem Aus. Die Stadt lässt prüfen, wie Lütjenburg das Amt verlassen kann. Im Lütjenburger Rathaus, das keine eigene Verwaltung mehr beherbergt, ist man unzufrieden mit der Amtsverwaltung, möchte am liebsten wieder Zugriff auf die eigenen Amtsgeschäfte. Bürgermeister Dirk Sohn schlägt ein Geschäftsführermodell vor, in dem er die Verwaltungsangelegenheiten der Stadt selbst, aber unter dem Dach des Amtes regeln möchte. Sohn: „Sicher ist, dass es nicht so bleibt wie jetzt.“ Zum Jahresende fällt eine Personalentscheidung. Tina Knuth wird neue Leitende Verwaltungsbeamtin. Hohwacht plant eine Kurtaxe für Hunde: Hohwacht gerät landesweit in die Schlagzeilen mit der Idee, für Hunde eine Kurtaxe an Strand einzuführen. Einen Euro pro Tag und Hund sind im Gespräch. Herrchen und Frauchen dürfen mit ihren Vierbeinern in Hohwacht nämlich direkt am Hauptstrand Platz nehmen. In anderen Ferienorten werden sie an den Rand geschoben. Das Land bremst das Projekt: Kurabgaben können nur für Menschen erhoben werden, heißt es von dort. Warum sind aber Kurtaxen für Hunde in Mecklenburg-Vorpommern erlaubt bei ähnlicher Gesetzeslage? Kehren Züge zurück auf die Strecke Malente-Lütjenburg? Lütjenburg und Malente träumt von einer Rückkehr der Züge auf der Strecke zwischen den Kommunen. Sie wurde im Jahr 2000 endgültig stillgelegt. Im September gründete sich ein Verein „Scheinenverkehr Malente-Lütjenburg“ mit dem Verkehrsplaner Heiner Monheim an der Spitze. Das Ziel: Zunächst Solar-Draisinen auf den Gleisen fahren lassen, später Triebwagen, die einer modernen Straßenbahn ähneln. Eine Machbarkeitsstudie soll Aufschluss darüber geben, ob sich das Projekt lohnt. Der Bund der Steuerzahler lehnt ab: „Viel Geld für wenig Nutzen.“ 90 Prozent der Hausbesitzer verstoßen gegen das Baurecht: 370 Wochenendhäuser stehen in der Gemeinde Hohenfelde. Satte 90 Prozent der Besitzer verstoßen gegen geltendes Baurecht. Der Kreis Plön geht gegen diese massiven Verstöße vor. Manche Bewohner leben ständig dort. Viele Häuser werden als Ferienwohnung vermietet. Beides ist in Wochenendhäusern nicht erlaubt. Zudem entdecken die Prüfer des Bauamtes zahlreiche illegale An- und Umbauten. Die Kreisverwaltung droht mit Zwangsmaßnahmen. Eine Ausnahme gibt es für ältere Menschen mit festem Wohnsitz dort. Ihnen sei Umzug nicht mehr zuzumuten.