Schulrat Stefan Beeg wechselt von Plön nach Lübeck - und löst eine Kettenreaktion aus

„Es war eine schöne Zeit. Mit sehr hoher Arbeitszufriedenheit“, sagt Plöns Schulrat Stefan Beeg (60). Damit meint er die Zusammenarbeit mit vielen Menschen in Schulleitungen, in Verwaltungen und bei den Schulträgern. Sechs Jahre habe er jetzt noch vor sich. Er wird Nachfolger des Lübecker Schulrats Gustaf Dreier, der in den Ruhestand geht. „Es hat sich eine Tür aufgetan, und ich gehe gerne durch“, sagt Beeg. Damit wird eine Kettenreaktion ausgelöst. Denn Beegs Nachfolgerin wird Kiels Schulrätin Astrid Fock. Deren Posten bekommt Bettina Becker, Schulrätin aus Neumünster. „Das hat für drei Menschen gepasst“, sagt er. Plöns Schulrat freut sich auch darüber, nicht mehr so viel Zeit auf der Straße oder Schiene zuzubringen. Schulrat für 36 Schulstandorte und rund 850 Lehrkräfte: Als Schulrat im Kreis Plön ist er zuständig für 36 Schulstandorte mit rund 850 Lehrkräften. Gymnasien, Berufsschulen und Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe zählen nicht dazu. Er ist Dienstaufsicht für die Lehrer, aber auch Fachaufsicht, was Erziehung und Unterricht angeht. Die Qualitätsentwicklung hat er im Blick, besucht die Schulen, bespricht besondere Projekte mit den Schulleitungen. Schulträger sind Städte und Gemeinden. Hier hat der Schulrat die Rechtsaufsicht. Seine Arbeitstage verbrachte Beeg in der Kreisverwaltung aber auch viel in den Schulen – und war deshalb regelmäßig im gesamten Kreisgebiet unterwegs. Für dienstliche Beurteilungen, Prüfungen, für Gespräche bei Problemlagen oder zur Personalsteuerung. „Mir kommt zugute, dass ich 15 Jahre lang Schulleiter war“, sagt Beeg. Er brachte Erfahrung mit ein. Außerdem bildet er neue Schulleiter fort, in Sachen Schulrecht, Organisationsentwicklung, dienstliche Beurteilungen. Und dann sind da noch die Sitzungen der Schulträger, an denen er teilnimmt. Digitalisierung: "Wir sind schon sehr weit": Zufrieden ist Beeg damit, wie weit die Digitalisierung der Schulen im Kreis fortgeschritten ist. Es gibt noch Unterschiede bei der Ausstattung oder beim WLAN, „aber wir sind an vielen Standorten sehr weit“. Bei den Gemeinschaftsschulen hat die Digitalisierung einen höheren Stellenwert, auch für die Berufsvorbereitung. „Die Relevanz steigt im Sekundarbereich 1“, sagt er. Doch Beeg glaubt auch, dass es nicht mehr lange dauert, bis alle Grundschulen komplett aufgerüstet haben. Wobei er warnt: „Unkontrollierter Medienkonsum, zeitlich und inhaltlich, kann Probleme bringen.“ Als vierfacher Opa (“mit dieser Bezeichnung fremdel ich noch ein bisschen“) ist er froh, dass bei seinen Enkelkindern darauf geachtet werde. Alle elf Außenstellen konnten erhalten werden: Zurück zu den Schulen. „Wir sind der Kreis mit den meisten kleinen Außenstellen“, rechnet Beeg vor und kommt auf elf. Als er im Kreis Plön anfing, wurden gerade Darry, Hohwacht und Dersau geschlossen. Aber die verbliebenen elf konnten in Zusammenarbeit mit den Schulträgern und Schulleitungen erhalten werden, „das freut mich“. 16 Schulleiter hat er in den vergangenen sieben Jahren verabschiedet, aber auch 16 neue ins Amt eingeführt. Rückblickend lobt er die Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und sendet ein großes Dankeschön. „Es war ausnahmslos mit allen Schulleitungen eine außerordentlich erfreuliche und gute Zusammenarbeit, die ich vermissen werde“, sagt er. Lesen Sie auch: Museumsbahnen starten in die Saison Auch wenn der Weg ins Büro ab 1. April erheblich kürzer wird und Stefan Beeg sich darüber sehr freut – vielleicht vermisst er doch ein bisschen die Zugfahrten zwischen Lübeck-Flughafen und Plön. Denn nicht immer ist er mit dem Auto in den Kreis gekommen. Ungewöhnliche Begegnungen hatte er auf der Bahnstrecke. Die Geschichten hat er inzwischen aufgeschrieben, vielleicht wird ein Buch daraus. Dann bekommt es den Titel „Erlebnisse im Regional-Express 83 oder Das ist doch der Zug nach Hannover?“ Wie oft ist er von Mitreisenden angesprochen worden. Sehr oft skurril. „Günther ist jetzt bei der Schufa“, hat ihm eine Dame erzählt, ein anderer von der Schwierigkeit, Urinstein aus der Hose zu waschen. „Der Mann kam von der Reinigung der Toiletten an der A7“, sagt Beeg und hatte das Bedürfnis, über die Flecken am Hosenbein zu sprechen. Selbst einer Fahrt inmitten von Magdeburger Fußballfans, die zu Holstein Kiel unterwegs waren, vermag er etwas Schmunzelndes abzugewinnen. Zukünftig will er öfter aufs Fahrrad steigen, um ins Büro zu fahren.