Schwentinental: Stadt startet Bewerbungsverfahren für Gewerbegrundstücke

Ab sofort können sich Unternehmen bei der Stadt per Mail oder Brief für den Kauf bewerben. Doch es gibt eine Reihe von Auswahlkriterien sowie absehbar zu wenig Grundstücke für alle Interessenten auf der noch zur Verfügung stehenden rund 2,7 Hektar großen Gewerbefläche östlich der Preetzer Chaussee. Einer der Gründe dafür ist, dass sich der Tiefdruckspezialist Hell Gravure bereits vor längerer Zeit eines der großen Grundstücke (fast drei Hektar) als neuen Firmensitz sicherte (wir berichteten). Nach eigenen Angaben will der führende Anbieter für Gravuranlagen zur Herstellung von Verpackungen oder dem Druck von Zeitschriften einen zweistelligen Millionenbetrag für einen Neubau mit rund 10.000 Quadratmetern Nutzfläche für rund 140 Mitarbeiter in die Hand nehmen und damit seinen Firmensitz von Kiel nach Schwentinental verlegen. Das Interesse an den Grundstücken in Schwentinental ist riesig: Auch andere Unternehmen zieht es offenbar mit Macht ins Dreikronen-Areal. Etwa 30 von ihnen hätten bereits starkes Interesse angemeldet, erklärte Schwentinentals Bürgermeister Thomas Haß Anfang Dezember bei der Übergabe des fast drei Millionen Euro schweren Förderbescheids des Landes (wir berichteten). Die Roherschließung der Gewerbegrundstücke ist nach Angaben der Stadt voraussichtlich bis zum 31. März 2021 abgeschlossen. Außerdem schaffen Versorgungsträger Anschlussmöglichkeiten an das Frischwasser-, Gas-, Strom- sowie das Breitbandnetz. Die Verkehrserschließung des Gewerbegebiets erfolge durch den Bau einer Stichstraße mit Anbindung an die Preetzer Chaussee sowie an die L 52. Bewerber sollten Firmensitz in Schwentinental haben: Die besten Chancen auf ein Grundstück haben nach Angaben von Rathaus-Büroleiterin Martina Hansen Firmen aus der Region (mit Hauptsitz Schwentinental), die in nennenswerter Zahl Arbeitsplätze schaffen, nachhaltig produzieren und deren Branche auf der Positivliste des Landes steht. Denn nur dann fließe Fördergeld vom Land. Positiv- und Negativliste stehen hier auf der Homepage der Stadt. Aufgrund der förderrechtlichen Vorgaben gibt es für die Käufer der Gewerbegrundstücke noch eine Auflage: Das erworbene Gewerbegrundstück darf innerhalb von 15 Jahren nicht ohne Zustimmung der Stadt verkauft oder Dritten zur Nutzung überlassen werden. Grundstücke kosten 60 Euro pro Quadratmeter : Der Verkaufspreis für das erschlossene Gewerbebauland gibt die Stadt mit 60 Euro pro Quadratmeter an. Hinzu kommen noch die Kosten für die Erstellung der Kontrollschächte für Schmutz- und Regenwasser, für Grundstücksanschlusskanäle, die Vermessungskosten oder sonstiger allgemeiner Grunderwerbskosten. Lesen Sie auch: So meistern Firmen die Corona-Krise Angesichts des zu erwartenden Gerangels um die Grundstücke verspricht die Stadt ein „transparentes und faires“ Vergabeverfahren. „Unser Ziel ist es, die Wirtschaftskraft Schwentinentals und der Region zu stärken, neue Arbeitsplätze schaffen und ökologisch nachhaltige Aspekte zu berücksichtigen“, betonte Martina Hansen. Mehr Geschäfte in Schwentinental gibt es keine : Trotz mancher Unklarheiten was Vergabe der Grundstücke und Entwicklung des neuen Gewerbegebiets angeht, steht aber jetzt schon fest, was das neue Areal künftig auf keinen Fall sein wird: eine Art zweiter Osteepark mit vielen neuen Geschäften. Zusätzlichen Einzelhandel an dieser Stelle würde die Landesplanung auch gar nicht zulassen. So funktioniert das Verfahren: Bewerber müssen ausgefüllte und unterschriebene Bewerbungsbögen ( hier herunterzuladen ) bis 25. Januar 2021 an die Stadt schicken: E-Mail-Adresse: dreikronen@stadt-schwentinental.de, Postanschrift Stadt Schwentinental, Theodor-Storm-Platz 1, 24223 Schwentinental. Später eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Die Vergabe der Grundstücke erfolgt im ersten Quartal 2021