So wird an Weihnachten im Seniorenheim in Preetz gearbeitet

Die Leiterin des Wohnbereichs 1 erzählt gut gelaunt: „An Heiligabend sind wir ein Mitarbeiter mehr, damit wir den Tag entspannt angehen können.“ Zu viert bereiten sie das gemütliches Fest am Nachmittag vor. Für die 20 Bewohner wird es eine gemeinsame Kaffeetafel, Bescherung und ein schönes Abendbrot geben. Die große Weihnachtsfeier ist in diesem Jahr nicht möglich – jeder der acht Wohnbereiche gestaltet sein eigenes Beisammensein. Bereitschaft zu arbeiten ist groß: Zur morgendlichen Grundpflege gehört an diesem besonderen Tag auch das Lackieren von Fingernägeln und das Heraussuchen schöner Ohrringe. „Wir legen etwas Schickes zum Anziehen bereit, so dass sich unsere Bewohner nach dem Mittagessen umziehen können“, erklärt Claudia Storm. Die 52-Jährige arbeitet seit fast 30 Jahren in der Pflege. „Wir arbeiten in einem sozialen Bereich und gehören hierher“, sagt Storm. „Die Bereitschaft, an Weihnachten und Silvester zu arbeiten ist groß im Haus.“ Brot und Brötchen für das Frühstück werden im Speiseraum frisch geschmiert, einigen Bewohnern muss das Essen angereicht werden. Dann verabreicht die Wohnbereichsleiterin Spritzen und Medikamente. In der „guten Stube“ stellt der Frühdienst die Tische für die Weihnachtsfeier. „Alle Bewohner sollen da sitzen, wo der Tannenbaum steht“, sagt Storm und deckt mit ein: weiße Tischdecken, das gute grün-weiße Geschirr und Kerzen. Um 13 Uhr kommt die nächste Schicht. Die Mitarbeiter nehmen sich die Zeit und sitzen kurz zusammen, tauschen ihre Wichtelpakete. Zu Hause wartet auf Claudia Storm bereits die Familie. Frische Wäsche an Heiligabend: Dienstbeginn ist für Sonja Vornholz in der Nähstube im Keller um sieben Uhr früh. „Als erstes zwei Waschmaschinen mit Putzlappen für die Fußbodenkosmetikerinnen“, erklärt sie den Ablauf. Um sechs Uhr hat die Wäscherei in Schleswig angeliefert. „Ich sortiere die Wäsche der Bewohner in ihr Fach auf dem Wäschewagen für ihren Wohnbereich.“ An Heiligabend hilft der Wäsche-Hol- und Bringdienst der 55-Jährigen, alle acht Wohnbereiche vom Waschlappen bis zur Socke mit frischer Wäsche zu versorgen. Dann ist noch Zeit, Wäsche ohne Namen zu patschen. Mit einer Patchmaschine wird die Bewohnerwäsche mit Textilnamensschildern gekennzeichnet. „Dadurch habe ich alle Namen im Kopf und weiß wer wo wohnt“, sagt sie und lacht. Erst wenn alles erledigt ist, hat Sonja Vornholz Feierabend. Um 13 Uhr fährt sie nach Hause. „In diesem Jahr koche ich das erste Mal nicht, dazu bin ich zu kaputt. Ich lasse mich bekochen.“ Besuchsdienst an Heiligabend: „Acht bis 17 Uhr“, antwortet Kerstin Braemer, Leitung soziale Betreuung, zu ihrer Arbeitszeit und greift schon wieder zum Telefon. An Heiligabend springt sie in der in Coronazeiten neu geschaffenen Abteilung „Besuchsdienst“ ein, die mit ihrem Empfangstresen am Eingang wacht. 30 Besuche sind pro Tag möglich. „Zu den 90 regulären Besuchen zu den Weihnachtstagen haben wir 120 Besuchstermine extra vergeben“, sagt Braemer. Ins Haus am Klostergarten kommt kein Besucher ohne Anmeldung, Handdesinfektion und das Aushändigen einer frischen FFP2-Maske. Zwischendurch geht sie mit Einrichtungsleiterin Susanne Untiedt und Pastorin Fanny Dethloff für eine kurze Andacht über die Wohnbereiche. Die Betreuung hat sie perfekt koordiniert, so dass um 15 Uhr die Weihnachtsfeiern beginnen können. „Die Atmosphäre ist wunderschön“, so die 53-Jährige. Ich arbeite seit 15 Jahren an Weihnachten.“ Die Ente für die Familie hat sie am Tag zuvor zubereitet. „Um 21 Uhr 30 kippe ich dann aus den Latschen.“