Spazierwege im Kreis Plön: Aufbruch zu Wahlstorfer Wäldern und Seen

Als Startpunkt für vielfältige Spaziergänge und Entdeckertouren ist der Parkplatz bei Gut Wahlstorf ideal. Von hieraus lassen sich die Naturschutzgebiete „Halbinseln und Buchten im Lanker See“ sowie „Kührener Teiche“ erwandern. In die andere Richtung geht es durch Wald und Feld zur Gläserkoppel auf unbeschreibliche 61 Meter Höhe. Wer weiterwandern mag, umrundet noch den Wielener See – eine Gesamtstrecke von gut sieben Kilometern. Die Strecke ist ein Teil der Rad- und Wanderwege der Schusteracht. Start am Gut Wahlstorf: Ein Muss, bevor es losgeht: der Blick von der kleinen weißen Straßenbrücke neben dem Gut auf die gurgelnde Schwentine. Das Wasser ist klar. Die Strömung drückt die Wasserpflanzen gegen den Grund. Wird das Wasser wärmer können hier die karpfenähnlichen Alande auf Nahrungssuche beobachtet werden und kleine Barsche. Im Sommer kann man Wassersportlern in die Boote gucken. Die Straße am Gut trägt den Namen „Filzhut“. Das Herrenhaus von Gut Wahlstorf und seine riesigen Scheunen sind immer ein Foto wert. Die Anlage am Südostufer des Lanker Sees geht auf eine spätmittelalterliche Wasserburg zurück. Die Schwentine und Wassergräben bilden noch heute eine Insel. Vom „Filzhut“ aus fällt der Blick nach rechts auf eine stattliche Birkenallee – ab hier kann dem Spurplattenweg bequem für 3,4 Kilometer gefolgt werden, der Spaziergang beginnt. Vor allem Einheimische nutzen diese Strecke bis zur Gläserkoppel mit Hin- und Rückweg: Joggen, Radfahren, Nordic Walken, Gassigehen. Zottelige Highland Rinder: Tritt der Spaziergänger aus der Birkenallee, blitzt links hinter einer offenen Weidelandschaft der Lanker See. Zottelige Highland Rinder beweiden die Fläche – die Kälber aus dem Vorjahr trinken noch bei der Mutterkuh. Ein schmaler Weg führt direkt an das Seeufer. Hier dürfen Pferd und Reiter baden gehen. Ein schöner Platz zum Verweilen. Am Weg gibt es Sitzgelegenheiten. Rechts ein Wald und links ein Knick betritt der Spaziergänger im weiteren Verlauf ein größeres Waldstück. Es geht stets ein wenig bergan. Malerisch in einer Senke gelegen mitten im Wald liegt ein einzelnes Wohnhaus – Vogelsang. Hier unterquert die Mühlenau den Weg und mündet kurz darauf in den Lanker See. Der Wald ist licht und steigt rechts des Weges an. Große Stämme liegen vom Förster bereitgestellt am Wegesrand. Hier und da ist ein Vogel zu hören. Für Familien mit Kindern ein toller Abenteuerspielplatz zum Klettern und Entdecken. Fantastischer Ausblick ins Gläserkoppeltal: Nachdem der Waldweg im weiteren Anstieg eine scharfe Rechtskurve gemacht hat, öffnen sich die Bäume und geben den Blick frei auf ein sonniges Feld. Zur rechten Hand lässt man ein weiteres Wohnhaus am Mühlenberg hinter sich. Die beiden Felder links und rechts sind von Wald umgeben – und schon tritt der Spurplattenweg in das nächste Waldstück ein. Auf der nun ebenen Strecke grüßen freundlich die Reiter. Ruhig ist es hier. Lesen Sie auch: Nahe Schönberg locken Spurplattenwege Am Ende des Waldes heißt es sich entscheiden: Entweder die Strecke zurückgehen (das dauert noch einmal eine Dreiviertelstunde) oder den Wielener See umrunden (rund eine Stunde für gut fünf Kilometer). Egal wie die Entscheidung ausfällt, den Blick von der 61 Meter hohen Anhöhe der Gläserkoppel hinab in das Tal und zum Lanker See sollte sich niemand entgehen lassen. Also links dem Schotterweg folgen und oben den fantastischen Ausblick genießen. Morgens und abends weiden an den steilen Hängen die Pferdeherden des Reiterhofs Gläserkoppel. Dieser liegt gemeinsam mit dem Camp Lanker See am Ende des Weges. Auf dem Campingplatz lädt während der Saison die Gaststätte Klönschnack zum Verweilen ein. Nun ja: Corona. Picknick am See: Wer sich für den weiteren Weg um den Wielener See entscheidet, folgt nach dem Wald der schmalen Straße Hügel rauf, Hügel runter und biegt an der Kreuzung nach rechts ab. An der Landstraße gibt es keinen Fuß- oder Radweg, doch Autos fahren hier eher selten. Außerhalb geschlossener Ortschaften sollte man immer links am Fahrbahnrand gehen. An einigen Weilern vorbei schlängelt sich die Straße durch Felder und Wiesen bis nach Wielen. Rechts hinter dem Bushäuschen ein kleiner Bolzplatz und eine Bank. Ausruhen. Thermoskanne und Butterbrote raus. Den Blick auf den See genießen. Lesen Sie auch: Um den Schöhsee am besten rechts herum Das Dörfchen ist schnell durchquert. Immer rechts haltend der Straße Lindenallee folgend verschwindet der Wielener See hinter Bäumen. Noch ein Stück Feld und der Wanderer ist schon fast wieder beim Ausgangspunkt angekommen. Die ersten Häuser von Hof Wahlstorf grüßen. Links den Hang hinunter Schwentine und Fuhlensee. Sowie es wärmer wird, treffen sich am Bistro Wahlstorfer Mühle Wasserwanderer und Spaziergänger. Nun ja: Corona. Fischerfamilie Bock verkauft hier ihre Fänge – nach Absprache können auch jetzt leckere Karpfen mitgenommen werden (Tel. 04342/81273). Oberhalb des Sees versteckt sich hinter einem „Frische Kartoffeln"-Schild ein rustikaler Holztisch mit Bänken zum Picknick mit Aussicht. Vielleicht ist noch ein Schluck Kaffee in der Thermoskanne. Auch der Landgasthof zur Alten Schule mit seinem Biergarten hat coronabedingt geschlossen. Hier war früher die Dorfschule untergebracht. Die Sichtachse auf Gut Wahlstorf ist ein schönes Ende der Wanderung.