„Das ist eine gute Nachricht für die Sicherheit in der Hohwachter Bucht“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Kalinka. Auf seine Einladung hin hatte sich Innenstaatssekretär Torsten Geerdts ein Bild von der Situation gemacht und auf eine Lösung gedrängt. Der Schwimmbagger „Camilla Høj“ trifft am Freitag gegen 19 Uhr vor Lippe ein. Eigentlich sollte sie früher vor Ortt sein. Bei der Bundeswehr in Putlos wurde aber bis 17 Uhr gewschossen.
Besitzer will Hafen Lippe verkaufen
Wie berichtet, hatte der Eigentümer des Sportboothafens die Fahrrinne in der Sandbank in den Jahren zuvor mit einer Sondergenehmigung ausbaggern lassen. Für eine neue Genehmigung hätte er Auflagen erfüllen müssen. Dazu gehörte unter anderem eine Analyse des Meeresbodens und Ingenieurberechnungen für die Fahrrinne. Das lehnte der Besitzer ab und kündigte gleichzeitig an, den Seglerhafen verkaufen zu wollen.
Arbeiten in zwei, drei Tagen abgeschlossen
Nun ist das Land ausnahmsweise und nur für ein Jahr eingesprungen und trägt die Kosten für das Baggerschiff. Sie liegen nach Angaben des Innenministeriums in einem hohen fünfstelligen Bereich. Die Arbeiten sollen in zwei oder drei Tagen je nach Wetterbedingungen abgeschlossen sein. Der Sand werde nach Stein verbracht. Dort wird er auch gebraucht. Es gab während der jüngsten Ostseeflut großflächig Abspülungen am Strand.
Zum Einsatz kommen neben dem Bagger auch eine Schute mit Schlepper für den Abtransport des Sandes. Für ihre Passage von der Marina Wendtorf in Richtung Lippe müssen sie Zeiten nutzen, in denen nicht auf dem Truppenübungsplatz in Todendorf geschossen wird. Bei Übungsbetrieb ist die Ostsee vor Todendorf Sperrgebiet.
"Es ist nur eine Eintagsfliege"
„Ja, wunderbar“, sagte Hohwacht Bürgermeister Karsten Kruse zu der Meldung aus dem Innenministerium. Das sei einmal eine gute Nachricht. Da bedeute mehr Sicherheit für Segler, Surfer oder Schlauchbootfahrer. Bei Behrensdorfs Bürgermeister Manfred Krumbeck fällt der Ausblick skeptischer aus. „Es ist grundsätzlich positiv, dass etwas gemacht wird. Aber es ist nur eine Eintagsfliege.“ Das Land habe sich nur einmalig bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. Das Problem müsse langfristig gelöst werden. Die Fahrrinne in der Sandbank vor der Einfahrt müsse jedes Jahr freigehalten werden.
Arbeiten auch in der Hafeneinfahrt
Auch in der Hafeneinfahrt selbst, die die Mündung der Kossau darstellt, waren am Freitag Baggerarbeiten vom aus Land im Gange. Diese hat der Eigentümer des Hafens veranlasst. Seetank und Sand setzen die schmale Passage vom Hafenbecken bis zur Ostsee regelmäßig zu. Für diese Arbeit, die wie eine Gewässerunterhaltung anzusehen ist, ist keine besondere Genehmigung erforderlich.
Wie wichtig der Hafen Lippe für die Seenotrettung ist, zeigte ein Notfall vor wenigen Wochen. Eine Yacht war vor Lippe in Sichtweite der "Woltera" gestrandet. Weil sie nicht auslaufen konnte, mussten Seenotretter aus Laboe aushelfen.