Die Stadt hatte den Sonderplatz für Elektromobile mit Bedacht gewählt. An der zweiten Einfahrt zu den Parkplätzen sind die beiden Stellplätze ganz vorne ausgewiesen. Die großen Schilder sind so aufgestellt, dass die Autofahrer sie beim Fahren in den Stadtgraben eigentlich nicht übersehen können. Eigentlich.
Wer mit offenen Augen schaut, wer dort parkt, trifft nur selten ein Elektroauto an. Fahrer von Benzinern und Diesel stellen ihre Wagen verbotener Weise dort ab. Nicht aus Platznot. Selbst wenn andere Flächen noch frei sind, stehen hier konventionelle Autos.
Fahrer fragt: Warum werden E-Autos bevorzugt?
Es gibt verschiedene Gründe, warum das so ist. In einer Übergangsphase hefteten die Verkehrsüberwacher noch freundliche Hinweise hinter die Scheibenwischer. Bitte hier nur Elektroautos parken lassen! Selbst da schon mäkelte ein Autofahrer herum, warum die Stadt E-Autos überhaupt bevorzuge, berichtete Birte Taube vom Ordnungsamt im Rathaus.
Schilder einfach übersehen
Nun kostet es zehn Euro, wenn die Autofahrer an dieser Stelle falsch parken. Unlängst beschwerte sich ein Mann, der zahlen musste. Er habe die Schilder (und das Verwarnticket) erst nach seiner Rückkehr zum Wagen gesehen. In seiner Nachricht gab er allerdings zu, dass die Schilder schon sehr groß seien.
Symbol für E-Auto zu unbekannt?
Sind die Autofahrer zu schlicht im Denken, die Verkehrszeichen richtig zu deuten? Als Symbol dient ein stilisierter Wagen, an dem ein Kabel mit Stecker hängt. Darunter steht Parken mit Parkscheibe frei für drei Stunden. Und in welchen Zeitraum diese Regel gilt: von 9 bis 17 Uhr. Danach ist sowieso für alle frei Parken. „Das sind offizielle Symbole. Die kann sich die Stadt nicht aussuchen“, sagt Birte Taube. Und eine Ergänzung zum Beispiel mit einem Satz: „Hier dürfen nur Elektroautos parken“. Das könnten zum Beispiel Autofahrer aus Norwegen nicht lesen. Die Stadt wolle bewusst andere Sprachen nicht ausgrenzen, sondern auf Verständlichkeit für alle setzen.
Parksündern gibt es auch an anderen Stellen
Ein anderer Grund für Falschparken auf den E-Stellplätzen: Die Autofahrer lassen es einfach darauf ankommen und scheren sich nicht um Regeln. Diese Erfahrung macht die Stadt Plön auch auf extra ausgeschilderten Parkplätzen für Behinderte oder Busse. Auch hier verteilen die Verkehrsüberwacher regelmäßig Verwarnungen. Die Parksünden auf den Elektroauto-Plätzen würden sich in diesem Fall nur einreihen in die Verstöße uneinsichtiger Autofahrer auch an anderen Stellen.
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