Stolpe: Dorfjugend wünscht sich einen Treffpunkt

Knapp ein Dutzend Jugendliche plus einige Eltern rückten bei der jüngsten Gemeindevertretersitzung in Stolpe an. Die Gruppe im Alter von 16 bis 18 Jahren trug im Dorfgemeinschaftshaus den Ortspolitikern ihre Nöte vor. Auch vor der Coronakrise gab es keinen Ort für die jungen Leute zum Feiern oder Chillen, erzählten nach der Sitzung Lasse Sauer, Kian Saslona, Annika Lieske und Sarah Heuer in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Das Quartett als Vertretung der Dorfjugend wollte aber nicht nur mit der Situation hadern. Grillhütte als Übergangslösung: Denn für den Vorstoß beim Gemeinderat hatten die jungen Leute ein Konzept entwickelt. Als Sofortlösung schlagen sie die sogenannte Grillhütte neben dem Dorfgemeinschaftshaus vor. Die Hütte fungierte in der Vergangenheit oft als Treffpunkt bei Dorffesten. Der Standort hat aus Sicht der Heranwachsenden einige Vorteile: Die Grillhütte liegt zentral und gleichzeitig weit weg von den Grundstücken der Stolper Einwohner. „Dort würden wir niemanden stören“, erklärte Lasse Sauer. Die Abstands- und Hygieneregeln sind den Jugendlichen wichtig. „Die Coronaregeln wollen wir auf jeden Fall einhalten“, betont Kian Saslona. Ein Politiker aus Stolpe soll fester Ansprechpartner sein: Weiter schlagen sie vor, dass die Ortspolitiker einen Vertreter als festen Ansprechpartner für die Jugendlichen benennt. „Diesem Menschen sagen wir immer dann Bescheid, wenn wir uns an der Hütte treffen wollen“, erläutert Annika Lieske. Feste Treffpunktzeiten lehnen sie ab. „Wir brauchen einfach einen Ort, wo wir ungestört sein können, diese Coronazeit ist echt schwer für uns“, sagt Sarah Heuer. Zudem hätten sich mehrere Väter und Mütter zur Unterstützung bereit erklärt, fügte die Schülerin hinzu. Lesen Sie auch: Nach zwei Corona-Toten: Ein Dorf ringt um Fassung Die jungen Leute drängen aber auch auf eine langfristige Lösung. „Die Grillhütte ist für den Übergang okay, aber wir denken jetzt nicht nur an uns, sondern auch an die nachwachsende Generationen“, erklärt Lasse Sauer mit Blick auf die örtliche Grundschule. Dort ist die Schülerzahl in diesem Jahr auf über 40 Kinder gewachsen. Bürgermeister Holger Bajorat versprach weitere Gespräche, die nach dem Lockdown angesetzt werden. „Wir finden es positiv, dass die Jugendlichen sich selbst organisieren und dass auch die Eltern dahinter stehen“, erklärte Bajorat.