Tasdorf: Rotmilan sorgt für neuen Rotor-Standort

In der Gemeindevertretersitzung in Tasdorf ging es um den Entwurf für den Bebauungsplan, mit dem die Gemeinde die Details zum geplanten Windpark regeln will. Vorgesehen sind östlich der Ortslage acht Windenergieanlagen – mit einer Gesamthöhe von jeweils 200 Metern. Bislang sollten vier der 4,5-Megawatt-Anlagen auf Tasdorfer Gebiet errichtet werden, zwei weitere Mühlen sind in Großharrie und jeweils eine in Schillsdorf und Bönebüttel vorgesehen. Der Rotmilan sorgt nun für eine Neuordnung, denn der streng geschützte Raubvogel hat sein Revier im Schillsdorfer Ortsteil Busdorf. Statt vier jetzt fünf Mühlen in Tasdorf: Wegen des nötigen 1000-Meter-Abstands zum Rotmilan-Horst muss die Schillsdorfer Windmühle versetzt werden. Die vom Windpark-Betreiber Abo Wind beauftragen Planer platzierten sie zu den vier Tasdorfer Anlagen. "Das ist aber nicht so dramatisch, die fünfte Windmühle soll ganz am Ende hinter den anderen Anlagen stehen", erklärte der stellvertretende Bürgermeister Dietrich Laß (CDU) nach der Sitzung. Gravierender aus Sicht der Tasdorfer ist der Verteilungsschlüssel für die Gelder aus dem geänderten Erneuerbare-Energien-Gesetz – deutlich weniger als gedacht kommt in Tasdorf an. Knackpunkt: Deutlich weniger Geld: Aus dem ins öffentliche Netz eingespeisten Windstrom der jetzt fünf geplanten Mühlen auf Tasdorfer Gebiet erhalten die Standortgemeinden 0,2 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings wird zur Berechnung ein 2,5 Kilometer messender Radius um die Anlagen gezogen. Weil die Ortslage ein langgezogenes Rechteck bildet, erhält Tasdorf nur 25 Prozent der Ausschüttungen – der große Rest verteilt sich auf Schillsdorf, Großharrie und Bönebüttel. Sogar Neumünster erhält einen Anteil aus den Ausschüttungen, mit denen die Akzeptanz der betroffenen Einwohner erhöht werden soll. "Das ist ein Knackpunkt für uns, wir sind sehr enttäuscht", sagte Laß. Bau könnte im Jahr 2022 beginnen: Die Entwürfe für die geänderten Bebauungs- und Flächennutzungspläne werden jetzt vom Land geprüft. Anschließend steht die Auslegung der Pläne an. Vorgesehen sind im Laufe des Sommers Infoveranstaltungen. Lesen Sie auch: Kreis Plön: Wo neue Windräder entstehen dürfen Die Windmühlen stehen in Vorranggebieten, die das Land auch bei der vierten Version der Regionalplanung festgelegt hat. Das Betreiberunternehmen peilt als Baubeginn das kommende Jahr an.