Seit Anfang Mai lebt eine Herde von 36 Kühen mit freiem Zugang zu einer Weide. Eine Vergleichsgruppe mit ebenso vielen Tieren steht weiterhin in dem Offenstall aus dem Jahr 2003. Dank moderner Computertechnik und Chip am Hals erhält Tierarzt Dr. Ole Lamp jede Menge Daten über die Tiere. Wie viel Milch geben sie und welche Inhaltsstoffe sind darin? Wie entwickelt sich ihr Gewicht? Wie viel Kraftfutter fressen die Kühe? Wie steht es um ihre Körperkondition? Er spricht von einer „Wissenslücke“ in der Forschung, die in dieser exakten Form die Unterschiede zwischen einer Viehhaltung im Stall und auf der Weide noch nicht untersucht hat. Lamp: „Wir gehen mit einem Herzklopfen in den Versuch.“ Auch der Leiter des Versuchszentrums, Eckhard Boll, rechnet mit einem bundesweiten Interesse an den Ergebnissen aus Futterkamp.
Weidetiere geben weniger Milch
Eines zeigen die ersten Daten jetzt schon. Die Weidekühe geben weniger Milch. Tierarzt Lamp erklärt das mit der besonders hohen Qualität des Stallfutters aus Mais, Grassilage, Getreide und Rapsschrot. Die Energie- und Nährstoffdichte ist beim Gras von der Weide pro Bissen geringer. Außerdem strengt das Fressen vom Boden die Tiere mehr an als von einem Futtertisch, der etwas höher steht.