Tourismus im Kreis Plön: "Wir bekommen eine Super-Saison 2021"

Grit Wenzel, Chefin der Hohwachter Bucht Touristik rechnet mit einer „Super-Saison“. „Die Menschen sind vorsichtiger geworden, wenn es um Auslandsreisen geht.“ Der Trend zum Deutschland-Urlaub, der schon im ersten Corona-Jahr zu sehen war, bleibe ungebrochen. Die Hauptsaison an der Hohwachter Bucht sei „sehr, sehr gut“ gebucht. Sie rät den Gastgebern der Region sogar, keine Storno-Gebühren zu verlangen. Es gebe genügend Gäste, die in die Lücken einspringen werden. Ostergeschäft? "Da bin ich sehr, sehr skeptisch": Ein weiterer Grund für die hohen Erwartungen Wenzels an die Saison: Die Impfungen schreiten voran. Immer mehr Geimpfte bedeuteten immer mehr Lockerungen. Die Tourismus-Expertin dämpft aber die Hoffnungen auf ein Ostergeschäft Anfang April. „Da bin ich sehr, sehr skeptisch.“ Die Zahl der Infektionen sei einfach noch zu hoch. „Und wir haben Flensburg.“ Kleine Konzerte auf der Hohwachter Flunder geplant: Die Planungen für die Veranstaltungen im Sommer laufen auf Hochtouren. Große Konzerte wird es allerdings nicht geben. Die Hoteliers und Gastronomen, die die bekannten Blues-, Boogie- und Folknächte zum großen Teil finanzieren, hielten sich in diesem Jahr zurück. Dafür plant Wenzel Musikveranstaltungen auf der Aussichtsplattform Flunder in kleinem Rahmen. Nachfrage für Vor- und Nachsaison noch verhalten: „Die Stammgäste haben ihre Quartiere schon gebucht“, sagt Caroline Backmann von der Tourist-Info Plön. Die übrigen Urlauber hielten sich noch zurück. Der Grund? „Keiner weiß, wie die Öffnungspläne sind.“ Das Interesse an Unterkünften in der Vorsaison Mai/Juni und der Nachsaison September/Oktober beschreibt sie bisher als „verhalten“. Lesen Sie auch: Laboe und Schönberg - Zweitwohnung in guter Lage wird teuer Es gibt auch Unterschiede in der Wahl der Quartiere. Hotels und Pensionen, wo man mit anderen Menschen zusammenkommt, stehen derzeit weniger in der Gunst der Feriengäste. Ferienwohnungen und -häuser und Campingplätze sieht sie hingegen als besser gebucht an. Backmann ist sich allerdings sicher: Sobald ein Datum feststeht, an dem wieder vermietet werden darf, springt das Geschäft blitzschnell an. Lesen Sie auch: Beach Lounge geplant - Hohwacht setzt auf Karibik-Gefühl Dirk Butzug aus Schönberg vermittelt 160 Ferienwohnungen und –häuser an der Küste zwischen Wendtorf und Hohenfelde. „Eine große Nachfrage. Buchungen ohne Ende“, so beschreibt er den Ausblick auf die Saison. Selbst Quartiere für das nächste Jahr 2022 sind bei ihm schon vergeben. Letztes Jahr habe die Saison gar nicht aufhören wollen und sei bis in den November gegangen. Auch das Geschäft zu den Ostertagen sehe gut aus. „Wir hoffen, dass wir dann wirklich starten können.“ Lesen Sie auch: Hohwachter Bucht - Ostseeküste gewinnt in Corona-Zeiten Kevin Voigt vermeldet etwas, was man in Corona-Zeiten nicht zu glauben vermag: „Ausgebucht“. Der Besitzer des Hotels Ostseeblick in Lütjenburg hat überraschend viel Kundschaft in diesen Tagen. Neben Geschäftsreisenden hat sich bei ihm ein Fernsehteam von Vox einquartiert, das am Weißenhäuser Strand für die Sendung „Sing meinen Song“ dreht. Ausgebucht aber nur in dem Sinne, dass jedes Zimmer nur mit einer Person belegt ist. „Es ist nicht so, dass unser Haus leer steht.“ Lesen Sie auch: Bismarckturm Lütjenburg - Neue Ideen für das Restaurant Auch für die Hauptsaison sei er bereits „gut gebucht“. Mit einer Öffnung des Lockdowns und mit einem guten Ostergeschäft rechnet er wegen der immer noch hohen Corona-Fallzahlen nicht. „Ich glaube an Pfingsten.“ Das ist im Mai. Dann beginnt die eigentliche Hochsaison. Falls es Ostern wider Erwarten doch zu einer generellen Freigabe der Unterkünfte kommt, rechnet Voigt mit vielen Spontan-Gästen. Er fühlt sich wirtschaftlich durch den Bund abgesichert. Bis Ende Juni gilt eine Zusage, dass staatliche Zuschüsse dabei helfen, die Verluste zu verkraften.