Rasenstufen im Wehrberg zu teuer

Seit einigen Jahren werden wieder vermehrt Events auf der Bühnenplattform im Wehrberg angeboten. Dabei sitzen die Zuschauer oft auf mitgebrachten Decken auf dem Rasenhang unterhalb des Ehrenmals und können einen traumhaften Blick auf Schwentine, Lanker See und die Landschaft genießen. Zu den beliebten Veranstaltungen gehören das Open-Air-Kino oder Konzerte wie mit dem Preetzer Blasorchester. Sichtachte vom Ehrenmal zum Lanker See erhalten: Um genau diese Sichtachse ging es auch in der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Sport und Kultur. Denn die sollte unbedingt erhalten bleiben. Die Wehrberganlagen waren 1919 von Harry Maasz gestaltet worden und stehen mittlerweile unter Denkmalschutz. Maasz hatte im betroffenen Bereich lediglich eine offene Wiesenfläche vom Ehrenmal zum Lanker See vorgesehen, erläuterte das mit einer Machbarkeitsstudie beauftragte Büro Entwicklung und Gestaltung von Landschaft (EGL) in Hamburg. Der Charakter der Wiesenfläche dürfe nicht grundlegend verändert werden. „Das Wichtigste ist, dass die Blickachse offen bleibt“, betonte Landschaftsarchitekt Thomas Wagner. Die Treppe an der Seite und der dort befindliche Sitzplatz seien erst nach 1945 entstanden und damit nicht denkmalrelevant. Die Aufgabenstellung war die Überlegung, wie man die Veranstaltungsfläche in den denkmalgeschützten Bereich integrieren und eine Bühnenüberdachung schaffen könnte, erläuterte Wagner. Schon vor zwei Jahren hatte die FDP den Antrag gestellt, feste Sitzplätze zu bauen. Drei Varianten für Terrassierung erstellt: Nach einer Ortsbesichtigung seien drei Varianten erstellt worden, die alle auch die Erneuerung der maroden Treppenanlage beinhalteten. Die erste Möglichkeit umfasste Rasenstufen zur Terrassierung. Die seien relativ kostengünstig herzustellen, aber von der Nutzung nicht so überzeugend. Außerdem sei der Pflegeaufwand hoch. Variante zwei sah stellenweise den Einbau von Sitzbänken vor, Variante drei eine konsequente Terrassierung mit Beton. Die sei pflegeleicht. Und bei Veranstaltungen könne man Sitzkissen für die Besucher verkaufen. Das Landesamt für Denkmalpflege sehe die Erneuerung der Treppe unkritisch. Kritisiert habe man dagegen die Talansicht bei den letzten beiden Varianten. Deshalb sei ein Kompromissvorschlag mit einzelnen – insgesamt etwa 40 – Sitzplätzen im Bereich der Treppe erarbeitet worden. Zelt statt neuer Überdachung : Für die temporäre Bühnenüberdachung schlug Wagner eine stabile Zeltkonstruktion vor, die über Stahlpylone aufgespannt wird. Drei bis vier Mann bräuchten einen Tag zum Aufbau. Es sei also keine Lösung für Einzelveranstaltungen, sondern für einen längeren Zeitraum, zum Beispiel ein Festival. In diesem Zusammenhang verwies Ausschussmitglied Dieter Jensen auf das acht mal vier Meter große Zelt, das der Verein Schusterstadt angeschafft habe und das doch als Überdachung ausreiche. Treppe muss saniert werden: Die geschätzten Kosten von 311.000 Euro für die Kompromissvariante waren den Ausschussmitgliedern zu hoch. Einig waren sich aber alle darin, dass die Treppe saniert werden muss. Die Verwaltung soll nun bis zur nächsten Sitzung zusätzlich die Kosten für eine teilweise Neugestaltung mit Sitzbänken lediglich direkt an der Treppe und ohne Terrassierung des Hangs sowie für die Erneuerung der Bühnenplattform, die Überdachung und die technische Ausstattung ermitteln. Weitere Nachrichten aus Preetz lesen Sie hier.

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