Enge Einmündung sorgt für Verkehrschaos

Nun hatte Bürgermeister Uwe Leiner das Thema auf die Tagesordnung der Gemeindevertretung genommen. Ein Beschluss sollte nicht gefasst werden. Die Gemeinde habe auch keine Chance, etwas zu entscheiden, denn es handele sich um zwei Kreisstraßen. „Aber ich finde es wichtig, dass die, die das Chaos miterlebt haben, sich auch gehört fühlen und ihrem Ärger einmal Luft machen“, so Leiner. Schon viel Schwerlastverkehr auf dem Weg zu den Autobahnen: Man habe bereits viel Schwerlastverkehr, der sich zwischen Preetz und der A21 oder A7 den kürzesten Weg suche. Und der führe nun einmal durch Postfeld – oft auch vom Navi so angegeben. Doch wenn noch der Umleitungsverkehr dazu komme, werde es problematisch. Denn der Knackpunkt in Postfeld sei nicht nur die kurvenreiche Straße, sondern vor allem die Einmündung der K10 aus Richtung Barmissen in die K34 als Ortsdurchgangsstraße. Diese Spitzkehre sorge regelmäßig für Staus, rangierende Lkw, hupende Fahrer. Beim letzten Unfall vom Abend bis zum nächsten Vormittag. „Man konnte richtig sehen, wie genervt die Fahrer waren“, erzählt Michael Krüger bei einem Ortstermin vor der Sitzung. Kinder flüchteten sich auf die Auffahrt: Jürgen Zielke-Bruhn konnte aus seinem Fenster die Geschehnisse hautnah miterleben. „Da haben sich Kinder auf meine Auffahrt geflüchtet, weil die Lkw beim Rangieren über den Gehweg fuhren“, berichtet er. Viele Kinder müssten auf dem Weg zur Bushaltestelle die Straße überqueren, hätten dazu aber kaum eine Möglichkeit gehabt. Auch Nina Hinz hat gefährliche Situationen im Wischhof beobachtet. Die Straße habe mancher als Abkürzung genutzt. „Da hopsten die Kinder an der Bushaltestelle, und die Lkw fuhren einfach über den Bürgersteig.“ Jürgen Zielke-Bruhn erzählt, dass vermutlich eine Zugmaschine mit Auflieger ein Stück seiner Grundstücksmauer mitgenommen habe. „Das ist ein Schaden von 3000 Euro.“ Der Fahrer habe sich nicht gemeldet, vermutlich habe er es nicht einmal gemerkt. „Wahrscheinlich bekomme ich bald Post von der Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren eingestellt wird“, meint er. Aber im Grunde sei der Mauerschaden auch nicht so schlimm wie die Szene mit den Kindern, die sich auf seinem Grundstück in Sicherheit bringen mussten. Lesen Sie auch: Bei Nettelsee kracht es besonders oft In der Sitzung der Gemeindevertretung berichtet ein Bürger, dass der Gullydeckel vor seiner Haustür, den er ab und zu zur Reinigung anhebe, allein in dieser Nacht um drei Zentimeter tiefer gedrückt worden sei. „Wenn es häufiger passiert, können wir die Straße neu machen.“ Auch bei einer Umleitung für eine Baustelle hätten sich die Lkw bis Barmissen aufgereiht. Ein Einwohner fragt, ob nicht die Polizei jemanden abstelle könne, um den Verkehr zu regeln. Staus gebe es auch durch die Ampelschaltung in Nettelsee, die nicht an die Umleitung angepasst werde, lautet die Kritik. Navi sucht die kürzeste Strecke heraus - durch Postfeld: Auf die Frage, ob man nicht die Durchfahrt für den Schwerlastverkehr verbieten könne, meint Leiner, dass die Gemeinde keine Chance habe, den Verkehr auszusperren. Bei Baustellen versuche man ja bereits, den Verkehr weiträumig umzuleiten. Aber viele folgten dem Navi: „Die fahren eben die kürzeste Strecke.“ Viele wollten keinen großen Umweg über Plön und Preetz in Kauf nehmen. Er hoffe, dass bald die im Zuge des Ausbaus der B 404 zur A 21 geplante Parallelstraße von Kirchbarkau nach Nettelsee fertig sei. „So lange werden wir wohl damit leben müssen.“ Weitere Nachrichten aus dem Kreis Plön lösen Sie hier.

Umleitung durch Postfeld - Enge Einmündung sorgt für Verkehrschaos