Umstrittene Bahnlinie: Bauarbeiten für Hein Schönberg beginnen

Großes Aufgebot an Bauarbeitern und Geräten: Drei Bagger, ein Radlader und anderes großes Gerät sind im Einsatz am Bahnübergang Höhndorfer Tor. Dort wird die alte Weiche entfernt. Es sind Arbeiten für die umstrittene Bahnlinie Hein Schönberg. „Die war durch Abnutzung und Verschleiß nicht mehr sanierungsfähig und musste erneuert werden. Die vorhandene Anlage hier ist 60 bis 70 Jahre alt“, erklärte Udo Grebe von der AKN. Die Altona-Kaltenkirchen-Neumünster Eisenbahn GmbH ist Pächterin der Strecke. Zugleich werden die Gleise in dem Bereich erneuert und der gesamte Übergang „etwas moderner gestaltet“, so der Fachmann weiter. Es gebe aber keine Änderungen um Spurplan, die neue Weiche sei auch so dimensioniert, dass sie der künftigen Bahntrasse Hein Schönberg entspreche. Karte: Das ist die Strecke Hein Schönberg: Am Montag kommt die Stopfmaschine zum Einsatz mit der dann der Schotter eingebaut und unter den Schwellen verdichtet werde. Zu den Arbeiten gehört auch das Verlegen der Leitungen und Leerrohre für die Signaltechnik für Hein Schönberg. Denn mit dem Bau der neuen Trasse erhält der Bahnübergang Höhndorfer Tor eine Halbschranke mit Lichtsignal. Die Schranke werde aber erst gebaut, wenn der Betrieb aufgenommen werde, kündigte Grebe an. Die Bahn wird dann mit einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern die Trasse Hein Schönberg befahren. Die aktuellen Bauarbeiten seien eine „Vorwegmaßnahme“ im Rahmen der Gesamtertüchtigung der Strecke Kiel-Schönberg, so Grebe weiter. Erste Arbeiten hatte es bereits von Kiel aus bis vor Probsteierhagen gegeben. 2017 waren sie aufgrund der Kostenexplosion ins Stocken geraten. Nach Diskussionen war die Entscheidung gefallen, das Projekt trotz Kostensteigerung fortzusetzen. Ab Frühjahr 2020 sollen die Bauarbeiten im Bereich Trensahl, Probsteierhagen bis nach Schönberg fortgesetzt werden. In Schönberg werde es nicht vor Herbst 2020 weiter gehen. Chronologie: Die Geschichte von Hein Schönberg: Der AKN-Vertreter Grebe betonte, dass sich das Unternehmen als Pächter der Strecke ausschließlich um die Arbeiten an den Gleisen und der Trasse für Hein Schönberg kümmere. Die unterliegen nicht dem für 2020 vorgesehenen Planfeststellungsverfahren. Anders als die Arbeiten an den Bahnsteigen und Lichtsignalanlagen. Lesen Sie auch: So schön ist die Museumsbahn „Deshalb wird der Bahnsteig in Schönberg zum Beispiel erst gebaut, wenn das Verfahren abgeschlossen ist“, erklärte Grebe. Er betonte, der Betrieb der Museumsbahn stehe durch die Ertüchtigung der Strecke nicht zur Disposition. „Die Museumsbahn muss sich dann nur dem Fahrplan von Hein Schönberg anpassen. Sie verkehrt ja auch hauptsächlich zwischen Schönberg und dem Schönberger Strand“, sagte Grebe. Noch bis Dienstag nächster Woche bleibt der Übergang gesperrt. So wird die "Bahnstrecke Kiel – Schönberger Strand", wie sie offiziell heißt, zwischen dem Kieler Hauptbahnhof und Schönberg-Schönberger Strand bezeichnet. Sie verbindet also an den beiden Eckpunkten das Ostseebad und die Landeshauptstadt. Die Strecke ist rund 24 Kilometer lang und umfasst aktuell 19 Haltestellen im Kreis Plön. Ab 1975 wurden aus Kostengründen statt der Züge Busse eingesetzt. Die Fahrgastzahlen sanken immer weiter, es konnten keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden. Daher wurde der reguläre Personenverkehr im Mai 1981 eingestellt und die VKP (Verkehrsbetriebe Plön) hat nur noch Güter, vor allem Kohle, bis zum Ostuferhafen befördert. Die dann federführende Seehafen Kiel (SK) hat 2006 ihr letztes Eisenbahnfahrzeug verkauft. Lesen Sie alle Nachrichten aus Schönberg.

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