Verkehrskontrolle an der B76: Alkohol und Drogen im Visier

Auf der B76 herrscht viel Verkehr an diesem Vormittag. Die Beamten des Polizeireviers Plön führen eine Verkehrskontrolle durch. Auf Höhe eines Parkplatzes an der Bundesstraße in Schwentinental haben sie die Geschwindigkeit auf 40 Kilometer pro Stunde heruntergesetzt. Autofahrer werden vor allem auf Alkohol- und Drogenkonsum kontrolliert. Doch auch Verbandskasten, Lichter und Reifen werden geprüft. Direkt an der Straße steht ein Polizist, der mit einer Kelle einzelne Autofahrer auf den Parkplatz winkt. „Ein Schema, welche Autofahrer wir herausfischen, haben wir nicht“, erklärt die Berufspraktikantin Nele Strauer. Sie hat zusammen mit einem Kollegen die Leitung des Einsatzes übernommen. Doch bei Auffälligkeiten besteht keine Diskussion. Dann wird die Kelle gehoben und die Autofahrer müssen auf den Parkplatz fahren. Alkohol ist eine der Hauptunfallursachen: So zum Beispiel Till Bortels aus Kiel. Er ist auf dem Weg nach Hause, als er von der Polizei angehalten wird. Sein BMW ist umgebaut und tiefer gelegt. Ein bisschen aufgeregt ist er, als die Polizei ihn herauswinkt. „So ein Auto sieht schick aus, aber dann muss man mit so etwas auch rechnen“, gesteht er, als die Polizisten gerade sein Fahrzeug inspizieren. Vorne liegt es etwas zu tief, stellen die Beamten fest. Doch es scheint wohl noch im Rahmen zu sein. Till Bortels ist erleichtert. „Sonst hätte es teuer werden können“, sagt er. Nun darf er weiterfahren. Lesen Sie auch: Drogen und Raser bei Polizeikontrolle Schon winkt der Beamte an der Straße das nächste Auto auf den Parkplatz. Seit 11 Uhr morgens stehen die Polizisten an der Straße. Fünf Teams à zwei Beamte kontrollieren die Autos. Auch wenn es keine Weihnachtsmärkte gibt, sei Alkohol am Steuer trotzdem ein Problem, erklärt Nele Strauer. „Wir wollen in der Corona-Zeit Präsenz zeigen. Alkohol ist immer noch eine der Hauptunfallursachen.“ Dass jemand wirklich Drogen und Alkohol zu sich genommen hat, sei allerdings nicht immer leicht zu erkennen. „Wir achten darauf, wie sich die Fahrer verhalten. Sind sie sehr nervös, wie ist ihre Reaktionsfähigkeit, wirken sie müde.“ Ist jemand auffällig, muss er pusten oder einen Drogenschnelltest machen. Nicole Ehm lässt sich von den Polizisten nicht verunsichern: Als Nächstes kommt ein VW-Bus auf den Parkplatz gefahren. Die Fahrerin Nicole Ehm hält an und kurbelt das Fenster herunter. „Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte“, fragt ein Beamter die Fahrerin. Geduldig gibt sie ihm alles. Dann läuft ein Polizist ums Auto herum und stellt fest, dass die Rücklichter nicht original sind. Wird etwas am Auto verändert, muss der Fahrzeughalter eine Betriebserlaubnis mit sich führen. Nicole Ehm holt einen Ordner, in dem alle Unterlagen zum Auto einsortiert sind. Doch die Betriebserlaubnis für die Rücklichter kann sie nicht finden. „Dann reiche ich sie eben morgen bei der Polizeistelle ein“, sagt sie ganz gelassen. Nur durch Kontrollen könnten Verkehrssünder gefunden werden: Aufgeregt ist sie kein Stück. „Es ist gut, dass kontrolliert wird. Ich habe nichts zu verbergen, deswegen brauche ich auch nicht aufgeregt zu sein“, sagt sie. Nur so könnten andere Verkehrssünder gefunden werden. „Die könnten mich im Straßenverkehr gefährden, und das stört mich viel mehr.“ Der Beamte notiert, dass Nicole Ehm die Papiere nachreichen muss. Dann darf auch sie weiterfahren. Diverse Kontrollberichte werden ausgestellt: Die Polizisten auf dem Parkplatz geben ihrem Kollegen an der Straße ein Zeichen, dass das nächste Auto herausgewinkt werden kann. Wenig später kommt eins angefahren. Ein Abblendlicht funktioniert nicht. An diesem Tag entdecken die Polizisten noch diverse Fahrer, denen sie Kontrollberichte ausstellen, weil Unterlagen fehlen oder die Lichter nicht ordnungsgemäß funktionieren. Alkoholisierte Autofahrer oder Drogenkonsumenten haben die Beamten bis zum späten Nachmittag keine entdecken können. Lediglich ein Fahrer nutzte sein Handy während der Fahrt. Er muss nun 100 Euro Strafe zahlen.