Wegen Corona: Laboe schließt Fördewanderweg

Die Gemeinden Mönkeberg und Heikendorf gehen auf Distanz: Ab Freitag, 3. April, werden die wichtigsten öffentlichen Parkplätze in Strandnähe für Autofahrer abgeriegelt, ähnlich wie in Laboe. „Es wird verstärkte Kontrollen durch die Überwachungskräfte geben“, kündigte Ulrich Hehenkamp, Amtsdirektor im Amt Schrevenborn, eine schärfere Gangart an. Der Grund: Das sonnige Wetter der vergangenen Tage habe einfach zu viele Besucher – auch von außerhalb – ans Fördeufer gespült. In Mönkeberg ist der Parkplatz am Strandweg betroffen, der über die Stubenrauchstraße angefahren wird. In Heikendorf wird ab Freitag der Stormdeich im Ortsteil Kitzeberg abgesperrt. Ob auch der Parkplatz am Hotel „Seeblick“ gesperrt wird, ließ Hehenkamp noch offen. Bürgermeisterin: "Unvernünftige und Unbelehrbare" am Fähranleger: „Besonders in Mönkeberg hält man sich vermehrt nicht an das Abstandsgebot“, sagte Mönkebergs Bürgermeisterin Hildegard Mersmann. Rund um den Fähranleger am Strandweg habe es ihrer Auffassung nach „Unvernünftige und Unbelehrbare“ gegeben. Lesen Sie auch: Laboe sperrt Parkplatz für Surfer „Ob es die Angler zu viert auf der Brücke sind, Ansammlungen am Strand, Shisha-Partys oder Grill-Partys auf dem Ölberg – Einsicht ist leider auf Ansprache nicht gegeben“, sagte sie. Die Maßnahmen seien daher nötig. Bewegung an der frischen Luft sei zwar grundsätzlich gut für die Gesundheit und auch nicht verboten – zurzeit wegen der Corona-Krise aber eben immer nur mit dem gebotenen Abstand möglich. Daher appelliert Mersmann an alle Strandbesucher, vernünftig zu sein, Rücksicht zu nehmen – und Abstand zu halten. Polizei: "Wir hatten null Probleme": Der CDU-Landtagsabgeordnete Werner Kalinka teilte den Appell, resümierte am Dienstag aber auch kritisch: „Aus Mönkeberg ist von Partys am Strand zu hören. Ansprachen kommunaler Vertreter oder der Polizei zeigen offenbar keine dauerhafte Wirkung. Sanktionen durch die Polizei finden nicht statt. Besondere Kontrollen sind in unserer Region weder von der Polizei noch von den Amtsverwaltungen beziehungsweise Ordnungsämtern bekannt.“ Ein Sprecher der Polizeidirektion Kiel konnte das allerdings nicht bestätigen. Auf Nachfrage hieß es: „Wir fahren im Bereich Plön Präsenzstreife und prüfen die Bereiche sehr wohl ab.“ Lesen Sie auch: Weiterer Corona-Todesfall im Kreis Plön Gerade am vergangenen Wochenende habe es tatsächlich einige Hinweise auf Ansammlungen gegeben – von der Polizei angesprochen wurde aber nur besagte Gruppe von vier Anglern am Mönkeberger Fähranleger. Und die seien sofort einsichtig gewesen und „mussten nicht mal zurechtgewiesen werden.“ Strafanzeigen mussten nicht gefertigt werden. Eine Kollegin, die auf Streife vor Ort war, zitierte der Sprecher mit den Worten: „Wir hatten null Probleme.“ Fördewanderweg Laboe wird von Freitag bis Sonntag gesperrt: Trotzdem untermauerte Amtsdirektor Hehenkamp die Dringlichkeit der Absperrungen in Heikendorf und Mönkeberg, die wahrscheinlich erst einmal bis Ostern dauern werden: „Wir hätten es gerne vermieden, aber wir müssen präventiv tätig werden“, sagte er. Heiko Voß, Bürgermeister der Nachbargemeinde Laboe, sprach sich indes angesichts der vielen Tagestouristen ebenfalls für weitere Maßnahmen aus: Ab Freitag wird somit auch der Fördewanderweg zwischen Heikendorf und Laboe gesperrt. Die Tore am Marine-Munitionsdepot werden morgens geschlossen. Für wie lange? Erstmal bis Sonntag. „Danach werden wir die Lage neu bewerten“, erklärte Voß. Kennen Sie schon die Post aus dem Newsroom? Den kostenfreien Newsletter der Kieler Nachrichten versenden wir Mo-Fr ab 17 Uhr. Hier können Sie sich für unser Mailing anmelden. 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