60 Fachkräfte bauen altes Hertie-Haus am Altstädter Markt zum Pflegeheim um

Die Baustellen in Rendsburg laufen auf Hochtouren. Während Firmen Mitarbeiter reihenweise ins Home-Office schicken, um die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Betrieb für alle Mitarbeiter zu verringern, rollen die Transportbusse von Baufirmen weiterhin mit Arbeitskräften von Handwerksbetrieben zu den Baustellen im Land. Hertie-Haus am Altstädter Markt wird ein Seniorenheim: „Wir haben gerade einen Lauf“, berichtet Polier Nils Bötel (40) zum Umbau des ehemaligen Hertie-Gebäudes am Altstädter Markt in Rendsburg zum Senioren- und Pflegeheim. 15 Millionen Euro investiert die Altstädter Markt GmbH & Co.KG in das Projekt. In diesem Jahr sollen, wie berichtet, 120 Plätze für Senioren und eine 440-Quadratmeter große Ladenzeile im Erdgeschoss bezugsfertig sein. Aktuell sind innen und außen an dem L-förmigen Gebäude rund 60 Handwerker beschäftigt. „Die konkreten Zahlen variieren von Tag zu Tag“, sagt Nils Bötel. Estrich wird in mehreren Geschossen gegossen, Fassadenelemente gestrichen, Treppengeländer eingebaut. Es wird gebaggert, geflechst, gehämmert. Corona: Handwerker sollen Abstand halten: Um das Infektionsrisiko auf der Baustelle zu verringern, sei die Reinigungsfrequenz in den Toilettencontainern erhöht worden. „Jeder hat einen Info-Zettel von seiner Firma bekommen, dass Distanz zu anderen Handwerkern gehalten werden soll“, berichtet Polier Nils Bötel. Hände waschen sei angesagt. Es gibt eine Alternative: „Wer ein mulmiges Gefühl hat, muss nicht kommen“, sagt der Polier. Ein Fensterbauer habe sich abgemeldet. „Der baut jetzt Überstunden ab oder macht Urlaub.“ Ein Mitarbeiter einer Zuliefererfirma hat trotz der Vorkehrungen an der Baustelle kein gutes Gefühl. „Keine Maske, keine Handschuhe, kein Desinfektionsmittel“, die Ausstattung der eigenen Firma sei wie vor dem Ausbruch des Coronavirus. „Bisschen merkwürdig ist das schon, dass wir weiterarbeiten.“ Azubis putzen Klinken und Geländer im Stundentakt: Bei den Mitarbeitern eines Metallbaubetriebs sind die Bedenken, man könne sich anstecken, gering: „Wir arbeiten nicht Schulter an Schulter, sondern mindestens 1,50 Meter weit voneinander entfernt“, sagt Metallbauer Thomas Betz (56). Im Betrieb in Handewitt gebe es Desinfektionsmittel für die Kollegen. „Dort haben die Azubis die Anweisung, jede Stunde die Türklinken und die Treppengeländer zu desinfizieren.“ Sein Kollege Karl-Heinz Erstling (73) betrachtet das Infektionsrisiko von einer höheren Warte aus: „Wir müssen uns jetzt zusammennehmen, wir werden die Krise überstehen“, sagt der Meister, der für seinen Betrieb die Stahlarbeiten im Gebäude plante. "Keine Angst, aber Respekt vor dem Virus": „Unser Arbeitgeber hat uns mit Desinfektionsmittel ausgestattet, das haben wir im Fahrzeug, Handschuhe tragen wir nach Bedarf“, sagt Steinsetzer Wolfgang Ott (64). In der Straße im Stegen hat der Mitarbeiter der Straßenunterhaltung des Bauhofs der Stadt Rendsburg Pflastersteine per Hand eingepasst. „Wir sind sehr gut aufgestellt.“ Angst vor dem Virus habe er nicht. „Aber Respekt.“ Immer informiert: Nachrichten aus der Region Corona-Liveblog: So ist die aktuelle Lage in Schleswig-Holstein Corona: Die wichtigsten Telefonnummern für Schleswig-Holstein Heiner Garg: Ausgangssperre für Schleswig-Holstein ist denkbar Fragen und Antworten zum Kontaktverbot So beurteilt Daniel Günther (CDU) die neue Kontakt-Richtlinie von Bund und Ländern Ausgangssperre: Was bedeutet das? 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Hertie-Haus Rendsburg - Corona bremst Handwerker nicht aus