Amt Achterwehr testet Videoschalten für Gemeindegremien

Nicht nur die Haushalte 2021 müssen in vielen Gemeinden noch beraten werden, auch Bau- und andere Projekte sollen dort angeschoben und vorangebracht werden. Oft erfordert das die fachliche Unterstützung der Mitarbeiter der Amtsverwaltung. In der Vergangenheit standen sie den Fachausschüssen der Gemeinden vor Ort beratend zur Seite. Das ist ihnen seit Dezember vom Hauptausschuss untersagt worden. „Der Hauptausschuss hat beschlossen, dass Mitarbeiter des Amtes an Gremiensitzungen der Gemeinden nicht teilnehmen dürfen“, sagt Hauptamtsleiter Andreas Kock auf Nachfrage. Grund sei der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter während der Corona-Pandemie. Der Beschluss beziehe sich ausschließlich auf Sitzungen der Gemeinden und betreffe nicht die Sitzungen des Amtes. Amt Achterwehr: Fehlende Expertise vor Ort stellt Ausschüsse vor Problem: Die Regelung stellt Ausschussvorsitzende vor Probleme. Selbst wenn es gelingt, infektionsschutzgerechte Sitzungen in entsprechend großen Räumlichkeiten einzuberufen, fehlt den Ehrenamtlern oft die fachliche Expertise. „Es ist von Vorteil, wenn der Kämmerer bei der Haushaltsdiskussion im Ausschuss anwesend ist, um Fragen zu beantworten und Haushaltsansätze zu erläutern. Alleine können das Ehrenamtliche nicht leisten“, sagt Bredenbeks Finanzausschussvorsitzende Andrea Gellert (FWB). Auch Melsdorfs Bürgermeisterin Anke Szodruch (CDU) sieht wenig Sinn darin, ohne fachliche Beratung einen Haushaltsbeschluss im Ausschuss vorzubereiten. Lesen Sie auch: Politik im Livestream: Kreis überträgt Sitzungen im Internet Diese Schwierigkeiten hat man auch im Amt erkannt und will auf Videokonferenztechnik setzen. „Wir testen, ob das Zuschalten per Video von Mitarbeitern in die Sitzungen der Gemeinden möglich ist“, sagt Kock. Rechtliche Probleme, die es bei kompletten Sitzungen per Videokonferenz geben könnte, könne er bei einer Lösung, bei der Verwaltungsmitarbeiter in eine Präsenzsitzung der Gemeinden geschaltet werden, nicht erkennen. Premiere im Finanzausschuss in Bredenbek: Ob das System funktioniert, soll jetzt die Finanzausschusssitzung am Dienstag, 16. Februar, in Bredenbek zeigen. Der Ausschuss tagt ab 19 Uhr im Landhaus Bredenbek und Kämmerer Marco Carstensen soll per Video zugeschaltet werden, wenn das Gremium über den Haushalt 2021 berät. „Ich finde das eine gute Lösung und hoffe, dass es technisch funktioniert“, sagt Ausschussvorsitzende Gellert. Funktioniert der Test, wären auch andere Fachleute außerhalb des Amtes zu Sitzungen per Videokonferenz einzuladen. Das Infektionsrisiko wäre minimiert, ohne dass die Arbeitsfähigkeit der Ausschüsse eingeschränkt sei.