Bauhof Kronshagen ist im Winter ab 4 Uhr unterwegs für sichere Straßen

Den Schnee könnte man als sichtbare Gefahr für Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger bezeichnen. Doch gefährlicher für den Straßenverkehr ist das, was wir nicht sehen: überfrierende Nässe. Während große Schneeberge zuletzt vor zehn Jahren Probleme bereiteten, „ist Glättebeseitigung jedes Jahr ein Thema“, sagt Jan Ledeboer, Bauhofleiter in Kronshagen. Und das gilt nicht nur für den Winter, sondern zum Teil auch im Herbst, wenn das gefallene Laub gefriert. „Mit der Glätte haben wir insgesamt wesentlich mehr zu tun als mit Schnee“, sagt Ledeboer. So ist es auch in diesen Tagen bei Minustemperaturen um den Gefrierpunkt. Der Chef vom Kronshagener Bauhof fährt am frühen Morgen um 4 Uhr die Straßen in der Gemeinde ab, hält Ausschau nach gefährlichen Bereichen und informiert anschließend die Kollegen. Alle 18 Mitarbeiter sind derzeit im Winterdienst, andere Arbeiten ruhen. Normalerweise bilden sie zwei Teams zu jeweils neun Leuten, die abwechselnd im Einsatz sind. „Zum Wochenende haben wir etwas aufgestockt, weil wir nicht wissen, was kommt“, sagt Ledeboer. Kronshagen: Haupt- Nebenstraßen und Radwege haben eine Länge von 60 Kilometern: Wenn die meisten Menschen morgens zur Arbeit fahren, sind die Bauhof-Fahrzeuge viele Straßen also bereits abgefahren. Überall gleichzeitig können sie natürlich nicht sein. Rechnet man alle Haupt- und Nebenstraßen sowie Radwege zusammen, kommt man in Kronshagen auf eine Länge von etwa 60 Kilometer. Für Unimog und Geräteträger gibt es jeweils einen Lageplan der Gemeinde, in der die Straßen in zwei Prioritätsstufen unterteilt sind und entsprechend nacheinander mit Streumitteln versorgt werden. Die Senke in der Claus-Sinjen-Straße, die leichte Anhöhe im Eichkoppelweg vor der Kreuzung Kopperpahler Allee und die enge Kurve im Suchsdorfer Weg vor der Kieler Stadtgrenze nennt der Bauhofleiter als typische Gefahrenstellen. Lesen Sie auch: Streusalz ist begehrt in den Gemeinde in RD-ECK Bauhof Kronshagen: Gestreut wird mit Salz, Sand-Salzgemisch und Split: Zu den beiden großen kommen noch vier kleinere Fahrzeuge hinzu. Alle sind momentan mit Schneeschildern bestückt – ebenfalls eine Vorbereitungsmaßnahme für die kommenden Tage. Das Streuen auf den Fußwegen übernimmt die sogenannte „Handkolonne“. Gestreut wird mit Salz, einem Sand-Salzgemisch und Split. Wenn das Lager auf dem Bauhofgelände maximal gefüllt ist, passen dort 450 Tonnen Streumittel hinein, sagt Ledeboer. So viel ist es derzeit nicht, doch der Vorrat reicht aus. „Für alle Fälle“ hat Ledeboer zwei Sattelzüge mit knapp 50 Tonnen nachgeordert. Am Montag soll die Lieferung in Kronshagen eintreffen. „Bisher ist es von der Wetterlage alles noch überschaubar und durchschnittlich. Aber wir müssen auf alles vorbereitet sein“, sagt er. Der Gegensatz ist gerade einmal ein knappes Jahr her. Im vergangenen Winter war es so mild, dass das Streumittel-Lager in Kronshagen nicht einmal aufgefüllt werden musste. Lesen Sie auch: Die aktuelle Verkehrs- und Wetterlage in SH Bauhof Kronshagen: Nachfrage nach Streumittel steigt: Nun gehe die Nachfrage bei den Bauhöfen nach oben. Das merke er am Austausch mit den Kollegen in anderen Gemeinden, sagt Ledeboer. Daher vereinbart er mit seinem Lieferanten bereits im Herbst stets eine Abnahmeoption für den Winter, um möglichen Lieferengpässen zu begegnen. „Wir haben den Anspruch, immer einen guten Winterdienst zu machen. Und wir bekommen auch positive Rückmeldungen für die Qualität. Die Jungs machen einen tollen Job“, sagt Ledeboer über die Arbeit seines Teams, das auf den Straßen unterwegs ist, wenn sich die meisten Kronshagener noch einmal im Bett umdrehen.