Baustellen im Kreis: Hier ist die Staugefahr am größten

Schon in den kommenden Tagen stehen Arbeiten im Kanaltunnel Rendsburg an. Er wird in den Nächten von Donnerstag auf Freitag sowie von Freitag auf Sonnabend jeweils von 21 bis 5 Uhr gesperrt. Grund sind Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Nach einer weiteren kurzzeitigen Sperrung des Tunnels in der Nacht zum Sonnabend, 11. Juli, bleibt die Weströhre bis zum 14. September dicht. Der Verkehr läuft jeweils einspurig durch die Oströhre. Staus drohen nördlich und südlich der Eiderbrücke: Auch nördlich des Tunnels auf der B 77 wird es eng. Dort haben vor Wochen die Arbeiten für den 22-Millionen-Euro-Neubau der vierspurigen Eiderbrücke begonnen. Bevor der Verkehr vierspurig zwei Jahre lang über eine Behelfsbrücke fahren kann, muss sie in den Sommermonaten erst einmal errichtet werden. Währenddessen steht pro Fahrtrichtung mitunter nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Vor allem zur Hauptreisezeit an den Ferienwochenenden müssen sich Autofahrer auf Staus nördlich und südlich der Eiderbrücke einstellen. Der Grund: Die Route wird von vielen Navigationsgeräten als Ausweichstrecke angezeigt, wenn es auf der A7 an der Rader Hochbrücke stockt. Zudem haben aufgrund der Corona-Krise besonders viele Deutsche angekündigt, in diesem Jahr mit dem Auto in den Urlaub zu reisen. Interaktive Karte: Straßensanierungen im Kreis Rendsburg-Eckernförde: Baustellenmanagement ist das A und O: „Laut Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV SH) soll es auf Grundlage eines abgestimmten Verkehrskonzeptes während der gesamten Bauzeit der neuen Eiderbrücke keine Vollsperrungen und damit auch keine Umleitungen durch Rendsburg geben. Ein solches „Baustellenmanagement“ sei das A und O für große Baustellen mit rollendem Verkehr, erklärt Georg Schareck, Hauptgeschäftsführer des Baugewebeverbandes Schleswig-Holstein. Für Sperrungen und Umleitungen seien nicht die Bauunternehmen vor Ort verantwortlich. „Unsere Unternehmen setzen das um, was Behörden, Kommunen und Polizei vorher als Vorgaben vereinbart haben“, so Schareck. Beim Baustellenmanagement steckten die Herausforderungen oft im Detail. „Sie müssen sicherstellen, dass Krankenwagen, Feuerwehr, vielleicht auch Busse, und der Baustellenverkehr jederzeit durchkommen. Sie müssen andere Baustellen in der Region und deren Verkehrsströme beachten. Und sie müssen natürlich die Reihenfolge der Arbeiten, die Zufahrten für Materialanlieferung und die Wettereinflüsse beachten. Und die Planer haben es oft auch schwer, wenn sie zum Beispiel Verkehrsströme für Urlauber – wichtig für unseren Tourismus – beachten müssen“, erklärt der Chef des Baugewerbeverbands. „Auch wenn es hier und da mal hakt: Im Großen und Ganzen funktioniert das Baustellenmanagement in Schleswig.-Holstein ganz hervorragend.“ Er wirbt bei den Autofahrern um Verständnis für die vielen Faktoren die zu Staus und Geschwindigkeitsbegrenzungen führen. Manches Bauprojekt geht nur langsam voran: Dass es bei vielen Projekten im Straßenbau dennoch zu Verzögerungen kommt, habe unterschiedliche Ursachen. Beispiele zeigten, dass Umweltrecht, Bürgerbeteiligung, Individualinteressen von Anliegern Bauprojekte bremsen können. Aber: All dies habe seine Berechtigung, unterstricht Georg Schareck und verweist auf andere Länder. Dort werde vielleicht in Rekordtempo gebaut – allerdings mit wenig Rücksicht auf die Interessen der Menschen. „Und das wollen wir wirklich nicht.“ Bauarbeiten an der B 202 stehen vor dem Ende: Eine Dauerbaustelle der Region soll bald ein Ende haben. Die Arbeiten an neuen Lärmschutzwänden in Osterrönfeld sind nahezu abgeschlossen. Entlang der Bundesstraße 202 hat der LBV in den vergangenen Jahren kilometerlange Wände aufgestellt. Laut einem Terminplan aus dem Jahr 2016 sollten die Arbeiten im Mai vergangenen Jahres abgeschlossen sein. „Zurzeit finden noch Arbeiten im Bereich der Brücke über die Bahnhofstraße statt. Bis Ende August werden die Arbeiten beendet sein“, heißt es beim LBV. Damit endet die jahrelange Baustelle an der B 202 zwischen Schacht-Audorf und dem Kanaltunnel, die wiederholt für verstopfte Straßen in und um Osterrönfeld gesorgt hatte. Mehr aus der Region Rendsburg lesen Sie hier.