Die Pläne von Mohammad Rahbari, das Gelände seiner Firma "Autodienst Blumenthal" an die Firma Krebs aus Neumünster zu verkaufen, stoßen nicht überall in Blumenthal auf Zustimmung. Seit mehr als 40 Jahren besteht die Firma dort im Bereich der L 298 und der A 215, weitere Gewerbetriebe wie die Firma Transportbeton Nord oder auch eine Zimmerei haben sich ebenfalls in der Dorfstraße von Blumenthal angesiedelt. Nun plant Rahbari, da es keinen Firmennachfolger gibt, an die Firma Krebs zu verkaufen. Geplant wird an dem Standort laut Geschäftsführer Jürgen Schabow unter anderem, die über den betriebseigenen Containerdienst angenommenen Abfälle aus dem Baubereich und von Gewerbebetrieben zu lagern und in größere Transporteinheiten umzuladen.
Emissionen werden befürchtet
Kurz nach der Einwohnerversammlung im Frühjahr hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, 30 Aktive tauschen sich dort regelmäßig aus. Dazu gehören auch Christina Haverkamp, Petra Scherer und Eilert Niebergall. Für sie steht fest: "Das geplante Vorhaben ist viel zu dicht am Dorf, auch ist die Fläche inzwischen viel größer als urprünglich angenommen", erklärt Christina Haverkamp. Denn zu den knapp 0,8 Hektar Grundstücksfläche von Rahbari kommen in der Planung knapp zwei Hektar einer landwirtschaftlichen Fläche, die sozusagen auf der Rückseite von der Autowerkstatt liegen und mit in die Planungen für die 3. Änderung des Flächennutzungsplanes aufgenommen wurden.
Auch Eilert Niebergall ist skeptisch. "Wir haben Sorgen und Bedenken wegen der Fläche, die so nah am Dorf liegt. In dem hinteren Bereich befindet sich bereits ein Steinbrecher, mit Firma Krebs wird auch der Lastkraftverkehr zunehmen - all' das wird die Umwelt und damit uns belasten. Ob Feinstaub oder Lärm, die Belastungen werden dann vielfältig", ist der 50-Jährige überzeugt.
Auch Petra Scherer hat ihre Bedenken. "Selbst wenn die Grenzwerte eingehalten werden, so haben wir es doch mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität zu tun, wenn vermehrt Feinstaub, Schadstoffe, Lärm und Verkehr dort zu finden sind. Der Biomüll wird Möwen anziehen", befürchtet die 52-Jährige. Am meisten ärgern sich die Drei allerdings darüber, dass offenbar niemand über Alternativen nachdenkt.
Alternative könnte ein Pendler-Parkplatz mit Café sein
"Wir sind ja nicht gegen die Ansiedlung von Gewerbe. Aber im Bereich Abfallentsorgung gibt es ja beispielsweise in Böhnhusen gute Alternativen. Aber auch hier könnte man andere Möglichkeiten in Betracht ziehen", sagt Niebergall. Und Haverkamp fügt hinzu: "Eine Idee könnte ein Pendler-Parkplatz mit einem Café und einem Markttreff sein. Auch eine Car-Sharing-Station könnte dort entstehen", zählt sie Ideen aus den Gesprächen der Bürgerinitiative auf. "Damit könnte man auch die Infrastruktur des Dorfes verbessern."
Für Eilert Niebergall steht fest: "Die Unsicherheit im Dorf ist sehr groß, das mindert die Lebensqualität enorm." Viele Familien seien gerade wegen der gesunden Wohn- und Lebensverhältnisse in die Gemeinde gezogen, "Nun machen wir uns Sorgen, wie es weitergeht." Am Montag, 28. Oktober, diskutiert die Gemeindevertretung ab 19.30 Uhr über den Aufstellungsbeschluss für den F- und B-Plan.
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