Bordesholm: 2020 kein Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus

Seit Monaten stand fest: Auf dem engen Lindenplatz an der Klosterkirche in Bordesholm, auf dem das Fest der Vereine, Verbände und Privatanbieter seit 45 Jahren immer am zweiten Advent stattfand, kann die 46. Auflage unter Corona-Bedingungen nicht angeboten werden. Organisator Ulrich Schuster entwickelte einen Alternativplan einer abgespeckten Version unter Hygiene- und Abstandsregeln auf dem Platz vor dem Rathaus. „25 bis 30 Anbieter wollten trotz der Auflagen mitmachen.“ Acht Covid-19-Inifizierte noch in Bordesholm: Dann schossen die Corona-Zahlen in Bordesholm/Wattenbek in der ersten Oktober-Woche nach oben. Der Kreis Rendsburg-Eckernförde ordnete bis zum 25. Oktober eine Maskenpflicht im Freien für die Bahnhofstraße und Wochenmarkt an. Der Kreis Rendsburg-Eckernförde meldet auf seinem Corona-Dashbord am Dienstag für das Kreisgebiet 46 aktuell mit Covid-19 infizierte Menschen. In der Region sinken die Infektionszahlen mittlerweile. Bordesholm ist aber immer noch mit acht Fällen Spitzenreiter. Vor gut eine Woche hatte es 13 Fälle in Bordesholm und vier in der Nachbargemeinde Wattenbek gegeben. Die vier Wattenbeker gelten mittlerweile als genesen, zwei aktuelle Fälle sind in Schmalstede bekannt geworden. Risiko einer kurzfristigen Absage ist zu groß: Das Geschehen hat laut Schuster gezeigt, wie schnell ein Ausbruch gehen kann. „Deshalb habe ich mich entschlossen, den Weihnachtsmarkt abzusagen. Für Beschicker ist eine Planungssicherheit wichtig. Sie kaufen für eine solche Veranstaltung ein. Das Risiko einer kurzfristigen Absage ist mir zu groß“, betonte Schuster. Denn sollte es wieder zu einem ähnlichen Anstieg der Infektionszahlen kommen, könnte auch eine Genehmigung für einen Weihnachtsmarkt einkassiert werden, fügte er hinzu. Vielleicht gibt es einen Wintermarkt in Bordesholm: Nun überlegt der Weihnachtsmarkt-Organisator, im ersten Quartal 2021 einen Wintermarkt oder ein Frühlingsanfangsfest in Bordesholm auf die Beine zu stellen. Bedauerlich ist die Absage für viele Einrichtungen oder Institutionen, die in jedem Jahr vom Reinerlös des Weihnachtsmarktes zwischen 4000 und 5000 Euro profitieren konnten. Aber Sicherheit geht letztlich vor. Das betonte auch Jürgen Baasch, ehemaliger Sprecher des Weihnachtsmarktes, in einer Veröffentlichung. „Nicht alles, was genehmigt werden kann, muss gemacht werden“, betonte der ehemalige Bürgermeister in seinem Statement. 2013 musste der Weihnachtsmarkt auch schon einmal abgesagt werden. Damals kam die Absage zwei Tage vor dem Beginn, weil Sturm vorhergesagt worden war. Weitere Absagen in der Region : Der Adventsmarkt der St. Johanniskirche Brügge, der traditionell am ersten Advent organisiert wird, fällt am 29. November aus. Stattdessen bietet die Kirche einen Open-Air-Gottesdienst ab 17 Uhr mit Lagerfeuer und Weihnachtsliedern an. „Ein Adventsmarkt passt nicht in die Zeit“, so Pastor Henry Koop. Die für den 7. November 2020 geplante Pflanzaktion in Bordesholm, bei der Bürger und Ortspolitiker an verschiedenen Standorten gemeinsam gegen den Klimawandel aktiv werden wollten, ist von Bürgermeister Ronald Büssow abgesagt worden. Die Aktion soll im März nachgeholt werden. Reesdorf hat den Dorfputz am 30. Oktober und das Lichter- und Märchenfest der Freiwilligen Feuerwehr am 6. November abgesetzt. Weitere Nachrichten aus der Region Rendsburg lesen Sie hier