Ralph Hohenschurz-Schmidt, Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft AWR, versicherte am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne: "Wir tun alles dafür, den Geruch so weit zu minimieren, wie es technisch möglich ist."
Keine vergleichbare Anlage im Land
Ende 2019 solle die Anlage in einer vorhandenen Halle oder in Containern in Betrieb gehen, "wenn alles gut läuft".
Eine vergleichbare Anlage gebe es noch nicht in Schleswig-Holstein. In einem weiteren Schritt sei die Verdoppelung der Kapazität denkbar.
Vertragspartner der AWR wäre die Hamburger Firma ETH Umwelttechnik in Hamburg. Die Firma nimmt Klärwerken Klärschlamm ab, etwa in Rendsburg, Neumünster, Husum und Kappeln.
Bauern wollen Klärschlamm nicht mehr
ETH verkauft die Masse landwirtschaftlichen Betriebe, die damit Felder düngen. Bisher lief das gut, sagt Geschäftsführer Stefan Breitkreuz.
Inzwischen erschwerten die neue Klärschlammverordnung und die neue Düngerverordnung das Geschäft. Breitkreuz: "Die Bauern wollen den Klärschlamm nicht mehr." Das Unternehmen reagiert, und so kommt die AWR ins Spiel.
AWR hilft mit überschüssiger Wärme
Die Abfallwirtschaftsgesellschaft betreibt auf ihrem Gelände in Borgstedt ein Blockheizkraftwerk, das das Bürogebäude des Unternehmens, das benachbarte Zollamt und die Firma Sani nebenan mit Wärme versorgt.
Gas aus der Biokompostanlage auf dem AWR-Gelände treibt das Blockheizkraftwerk an.
Nur die Hälfte der produzierten Wärme könne die AWR weitergeben, erklärt Hohenschurz-Schmidt. Statt den Rest nutzlos verpuffen zu lassen, könne die überschüssige Wärme Klärschlamm trocknen.
Die trockne Masse eigne sich für die Verbrennung, sagt ETH-Geschäftsführer Breitkreuz. Etwa in Kraftwerken, für die Produktion von Beton oder in Müllverbrennungsanlagen.