Büdelsdorf: Impfzentrum geht erst an den Start wenn mehr Impfstoff kommt

In der Büdelsdorfer Straße "Am Friedrichsbrunnen" steht ein vollständig ausgerüstetes Impfzentrum. Doch die Gänge und Zimmer bleiben verwaist. Gemeinsam mit der ACO-Unternehmensgruppe und der Stadt Büdelsdorf hat der Kreis rund um den Jahreswechsel das Impfzentrum eingerichtet. Seit mehr als einem Monat ist es startklar. Doch bisher gibt es Spritzen zum Schutz gegen Corona im Kreis seit dem 4. Januar nur in Gettorf und bei den mobilen Teams, die in den Pflegeeinrichtungen unterwegs sind. In diesen Tagen läuft nach Angaben des Ministeriums ausschließlich die Kampagne zur Zweitimpfung. Neue Impftermine gibt es in dieser Woche nicht. Eröffnung noch offen: Bereits zweimal wurde ein Start für das Büdelsdorfer Zentrum ins Auge gefasst, zuletzt für den 15. Februar. Doch nach einer Öffnung in der kommenden Woche sieht es derzeit nicht aus. „Noch offen“ heißt es auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums im Blick auf den Termin zum Impfstart an der Eider. Hinter vorgehaltener Hand heißt es, dass es wohl frühestens im März zur Eröffnung des Büdelsdorfer Impfzentrums kommt. Dabei möchte der Kreis lieber früher als später nach Gettorf auch in seinem zweiten Impfzentrum starten. Zweites Zentrum - weniger Kontakte: „Wir haben mit Büdelsdorf einen zweiten Standort, der voll ausgestattet und betriebsbereit ist“, sagt Prof. Stephan Ott, Leiter des Corona-Lagenzentrums beim Kreis Rendsburg-Eckernförde. „Wir haben dort mit viel Aufwand denkbar günstige Bedingungen geschaffen.“ Eine zügige Öffnung des Standorts in Büdelsdorf hätte zwei entschiedene Vorteile, so Ott. Zum einen würde die geografische Lage im Zentrum des Kreises – vor allem für Menschen aus dem Südkreis – die Anfahrt verkürzen. Zum anderen würde ein zweites Impfzentrum „die Situation in Gettorf entlasten und wäre damit ein aktiver Beitrag zur Kontaktvermeidung“, sagt Stephan Ott. Doch noch fehlt der Impfstoff. Knapp 100 Dosen für das Zentrum: Auch wenn Schleswig-Holstein im Bundesvergleich mit einer Impfquote von 3,4 Prozent der Bevölkerung auf Platz drei hinter Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz liegt, werden in den Kreis noch immer zu wenige Impfstoffe geliefert, um beide Zentren auch nur annähernd auszulasten. Gestern ging in Gettorf eine zweite halbe Impflinie an den Start. Das bedeutet, dass zwar in zwei parallelen Bereichen geimpft wird, aber in beiden nur halbtags von 14 bis 18 Uhr. Knapp 100 Dosen in 16 kleinen Injektionsfläschchen erreichen das Impfzentrum derzeit täglich. Zwischen 80 und 180 Dosen werden – je nach Tour – durch die mobilen Teams täglich in Alten- und Pflegeeinrichtungen im Kreisgebiet verabreicht. Das Ministerium will informieren: Das Gesundheitsministerium hält derzeit aufgrund der Impfstoffknappheit noch nichts davon, mit einem zweiten Impfzentrum im Kreis zu starten. „Die Inbetriebnahme eines weiteren Impfzentrums setzt eine entsprechende Verfügbarkeit des Impfstoffs voraus. Dies ist derzeit leider nicht im ausreichenden Maß der Fall – das Ministerium wird aber rechtzeitig vorher informieren“, teilt Sprecher Frank Zabel mit. Die Aufteilung der Impfdosen erfolge bevölkerungsbezogen auf die einzelnen Impfzentren. Zuvor werden diejenigen Dosen abgezogen, die für die Impfungen in den Pflegeeinrichtungen gebraucht werden. Medibus soll starten: Kommt mehr Impfstoff, wie es für die kommenden Wochen angekündigt ist, hat der Kreis eine Strategie. „Wir würden als Kreis die uns zur Verfügung stehenden Impfdosen möglichst hälftig auf beide Standorte verteilen, um die bereits weiter oben beschriebene Entlastung herbeizuführen“, kündigt Ott an. Auch der Medibus, den der Kreis vor einer Woche in Betrieb genommen hat, könnte dann als mobiles Impfzentrum dienen. „Das wäre optimal, wir könnten den Medibus dann als Impfbus nutzen. Zum Beispiel für immobile Impflinge, um Fahrwege und -zeiten zu verringern oder um Einrichtungen anzufahren, die bisher nicht von den mobilen Teams bedient werden“, kündigt Ott an.