Claus-Sinjen-Straße in Kronshagen: Verschwindet der Mittelstreifen?

Verschwindet der Mittelstreifen in der Claus-Sinjen-Straße? Die Verwaltung plant, dort den gemeinsamen Geh- und Radweg zu sanieren. Im Verkehrsausschuss sollten die Finanzmittel dafür freigegeben werden. Doch die politischen Fraktionen stellten den Beschluss zurück. Sie wollen Alternativen zur geplanten Sanierung sehen. Im Verkehrskonzept für die Gemeinde Kronshagen steht eine Gruppe der Verkehrsteilnehmer besonders im Fokus: die Radfahrer. Als roter Faden zieht sich ein Vorhaben durch mehrere geplante Maßnahmen. Radfahrer sollen ins Blickfeld der Autofahrer geraten und daher auf der Straße und nicht auf unfallanfälligen Geh- und Radwegen fahren – durch einen Schutzstreifen, also einer eigenen Spur für Radler, getrennt vom Autoverkehr. Im Suchsdorfer Weg Richtung Landeshauptstadt wird die Umsetzung einer solchen Maßnahme aktuell vorbereitet. Claus-Sinjen-Straße in Kronshagen: Lage für Radfahrer soll sich verbessern: Auch in der Claus-Sinjen-Straße soll sich die Lage für Radfahrer verbessern. Eine Sanierung des maroden Geh- und Radweges wäre mit etwa 730.000 Euro die teuerste Maßnahme im Verkehrskonzept. Doch der Vorschlag von Verwaltung und Verkehrsplaner Michael Hinz vom Neumünsteraner Wasser- und Verkehrs-Kontor (WVK) reichte den politischen Fraktionen nicht aus. „Gemeinsame Geh- und Radwege sind nicht mehr zeitgemäß“, sagte Gudrun Rempe (Grüne). Man würde gerne Alternativvorschläge sehen und über diese diskutieren, ergänzte Parteikollege Winfried Dittmann. Und Ausschussvorsitzender Rainer Dohmen (Grüne) machte es ganz deutlich: „Wir wollten eine einheitliche Lösung für die Radfahrer in Kronshagen und das Kuddelmuddel vermeiden. Auf dem Mittelstreifen sind 32 Bäume. Dafür kann man Ersatzpflanzungen machen.“ Lesen Sie auch: Neue Führung für Kronshagener Radfahrer Denn wenn auch auf der Claus-Sinjen-Straße Schutzstreifen aufgebracht werden sollen, muss der Mittelstreifen weg. Ansonsten ist die Fahrbahn nicht breit genug. Verkehrsplaner Hinz stellte klar, dass dies auch seine favorisierte Lösung wäre. In die Planung seien aber zwei Punkte eingeflossen: Zum einen wollte man die Bäume erhalten, zum anderen den Streifen selbst als Geschwindigkeitsbremser. Diesen Aspekt unterstrich Ingeborg Tewes (CDU): „Für den Mittelstreifen haben wir sehr gekämpft.“ Früher sei die Straße regelmäßig als „Rennstrecke“ genutzt worden. Mit dem Mittelstreifen habe sich die Situation beruhigt. Kronshagen: Finanzmittel wurden zurückgestellt: Robert Schall (SPD) stellte schließlich den Antrag, den Beschluss über die Freigabe der Haushaltsmittel für die Claus-Sinjen-Straße zurückzustellen. Die Verwaltung solle alle Alternativen zur geplanten Sanierung von Geh- und Radweg mit den dazugehörigen Kosten auflisten und dem Ausschuss vorlegen. Diesem Vorschlag folgten die Gremiumsmitglieder einstimmig. Lesen Sie auch: Auf Radfahrern liegt der Fokus im Verkehrskonzept Gebaut wird in der Claus-Sinjen-Straße bald aber trotzdem. Um das Gelände, auf dem der Neubau der Versorgungsbetriebe entsteht, zu erschließen, muss eine Linksabbiegespur auf der Fahrbahn installiert werden. Auch eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer entsteht. Der Baubeginn ist für Ende Februar vorgesehen. Ende Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ob sich durch die Baumaßnahmen Einschränkungen für den fließenden Autoverkehr ergeben, ist laut Verwaltung noch nicht ganz klar. Man wolle die Kronshagener Bürger aber zeitnah öffentlich informieren.