Das Amt Bordesholm lässt den ruhenden Verkehr überwachen

Viele Autofahrer schimpfen beim Thema Knöllchen über Abzocke. Da schüttelt Sven Ingwersen, Leiter des Ordnungsamtes Bordesholm, mit dem Kopf. „Uns geht es nicht ums Gängeln oder Geld. Es gibt Regeln, die Ordnung und Sicherheit steht an erster Stelle.“ Seit März wird deshalb im Amt der ruhende Verkehr wieder überwacht: Von Hans-Joachim Ströh (69), der acht Stunden pro Woche mit Handy und Drucker unterwegs ist. Falschparker sorgen für gefährliche Situationen: Bis 2010 teilten sich die Gemeinden Bordesholm, Nortorf und Hohenwestedt eine Politesse – aus Kostengründen war Bordesholm damals aus dem Vertrag ausgestiegen. Von einer Verrohung der Parksitten seitdem wollte Ingwersen nicht sprechen, aber viele Dinge hätten sich nicht nur im Zentrum eingeschlichen. „Gehwegparkerei, keine Parkscheiben oder schnell mal entgegen der Fahrrichtung stehen“ zählte er auf. Die Autofahrer bedenken nicht, dass sie Menschen mit Rollatoren, Rollstuhlfahrer oder auf den Beinen unsicheren Menschen den Weg erschwerten oder gefährliche Situationen heraufbeschwörten. Amt erfüllt Forderung aus Bordesholm: In Bordesholm hatten zuletzt Norbert Baschke (CDU) und Hubert Hepp (UWB) wieder Kontrollen gefordert, weil Regeln eben nur dann eingehalten werden. Deshalb, aber auch wegen dicht geparkten Wohnstraßen in Wattenbek und Mühbrook, habe man die Überwachung gestartet, so Ingwersen. Der Rentner Hans-Joachim Ströh wohnt seit zehn Jahren in Bordesholm. Davor lebte er 25 Jahre in Wattenbek und ist kein Unbekannter. Ströh setzte zunächst auf das Gespräch: Er ist seit Jahren CDU-Gemeindevertreter und seit drei Jahren Vollstreckungsbeamter des Amts. Die männliche „Politesse“ setzte in den ersten Monaten vor allem auf das Gespräch mit Sündern. Beispielsweise dürfen Autos weder vor der Lindengrundschule noch vor der Hans-Brüggemann-Gemeinschaftsschule direkt vor den Eingängen nicht stehen. „Man hat aber das Gefühl, dass die Eltern ihre Kinder am liebsten direkt ins Klassenzimmer fahren wollen.“ Gefährliche Ecke an der Apotheke: Eine weitere gefährliche Ecke ist in seinen Augen die Klaus-Groth-Apotheke. Direkt vor dem Eingang in der Bahnhofsstraße 55 gibt es zwei Parkplätze. Zu Rushhour-Zeiten drängen sich da aber oft vier bis fünf Wagen, wodurch es immer wieder zu brenzligen Situationen für Fußgänger und Radfahrer kommt. Nach der Verschärfung des Bußgeldkatalogs, die Ende April in Kraft getreten ist, kostet Parken auf einem Gehweg mittlerweile 55 Euro, das Stehen ohne Parkscheibe 20 Euro. Tickets verteilte Ströh eigenen Angaben zufolge zunächst mit „großzügigem Augenmaß“. Aber mittlerweile ist die Schonzeit vorbei. Pro Woche kommt Ströh auf 40 bis 45 Knöllchen. Dauerparker im Zentrum von Bordesholm: Dauerparker in der Einkaufsstraße und in der Heinrich-Rix-Straße, in denen die Zeit auf eine Stunde und zwei Stunden per Parkscheibe beschränkt ist, sind ein Problem. Aber auch die Verwaltungsakademie in der Alten Landstraße ist im Fokus. Am Mittwoch ging Ströh durch die Straße – gleich die ersten fünf Wagen bedeuteten eine Trefferquote von 100 Prozent. „Schöner wäre es eigentlich , wenn wir kein Ticket verteilen müssen“, so Ingwersen. Die Parkbuchten seien für kurzfristige Besorgungen gedacht. „Wenn man beim Arzt ist oder in Geschäften arbeitet, kann man die vielen Stellflächen hinter dem Rathaus nutzen. Das sind 50 oder 100 Meter Fußweg.“ Erste Erfolge in der Einkaufsstraße: Erste Erfolge registriert er mittlerweile. Viele Pendler oder Mitarbeiter der Geschäfte, ständen nicht mehr in der Straße. Eine verbreitete Unsitte ist es auch, die Parkscheibe um Stunden vorzudatieren – dies wird auch geahndet. Eine weiter laufende Uhr als Parkscheibe sei verboten, eine solche habe man aber in der Region Bordesholm bisher noch nicht entdeckt. Weitere Nachrichten aus der Region Rendsburg lesen Sie hier

Parksünder - In Bordesholm gibt's wieder Knöllchen