Die Grundschule in Bredenbek hat nur noch 97 Schüler

„Um den Erhalt der Schule mache ich mir keine Sorgen“, sagt Carmen Jensen. Seit August ist die Lehrerin kommissarische Schulleiterin der Grundschule Bredenbek, nachdem Schulleiterin Swantje Peters zum neuen Schuljahr überraschend als Leiterin zur Grundschule Mastbrook in Rendsburg gewechselt ist. Anders als Prognosen für die Kindergärten ließen sich Schülerzahlen anhand der vorhandenen Kitakinder sehr gut vorhersagen. „Für das kommende Jahr rechnen wir mit 27 Kindern“, so Jensen, 2022 dürften es 24 Erstklässler sein und 2023 erwarte die Schule 22 Einschulungen, damit liege sie deutlich oberhalb der Mindestgrenze. Aber wie ist es zu erklären, dass der aktuelle Schuljahrgang deutlich weniger Schüler hat, als alle anderen Klassen? Immerhin werden derzeit in der zweiten und dritten Klasse 28 Schüler und im vierten Schuljahr 26 Schüler unterrichtet. „Das liegt daran, dass in diesem Jahr deutlich weniger Bredenbeker Kinder eingeschult wurden“, erklärt Lehrerin Elisabeth Panten. Viele Absagen aus der Vergangenheit senken Zahl der Bewerbungen: In den vergangenen Jahren hätten alleine die Bredenbeker Schüler die Klassen fast vollständig gefüllt. „In der Zeit hatten wir auch viele Anfragen von Eltern aus dem Umland, die ihre Kinder nach Bredenbek schicken wollten, weil sie die Schule toll fanden“, so Jensen. Möglich mache das die freie Schulwahl. Das Prinzip „Kurze Beine, kurze Wege“ gebe es schon lange nicht mehr, so Panten. Trotzdem wurden Bredenbeker Kinder bevorzugt aufgenommen und nur Restplätze an andere Schüler vergeben. Da es viele Bredenbeker Kinder gab, gab es entsprechend viele Absagen. Deshalb sei die Zahl der Anfragen von außerhalb in diesem Jahr zurückgegangen, sagt Jensen. Die Absagen führen dazu, dass die Geschwister jetzt auf anderen Schulen seien und Eltern die Erstklässler dann oft auf dieselbe Schule schickten, vermutet Jensen. Das sei verständlich. Für das kommende Schuljahr gebe es aber schon wieder Anfragen aus dem Umland. Komfortable Situation für Erstklässler: Für die Erstklässler die von Klassenlehrerin Ameli Pontoppidan unterrichtet werden, ist die kleine Klassengröße ein Vorteil. Sie sind mit Feuereifer dabei und freuen sich sichtlich über den Schulstart. Sieben Lehrkräfte unterrichten derzeit in Bredenbek. Auch in Sachen Schulleitung sollte sich in Kürze etwas ändern. „Wir werden die Schulleiterstelle im September ausschreiben und hoffen, nach dem Bewerbungsverfahren, die Stelle zum Februar 2021 neu besetzen zu können“, sagt Schulrat André Berg. Auch er sieht Bredenbek als solide Schule an, die sich um ihre Zukunft keine Gedanken machen müsse. Schule wünscht sich Kollegen mit musikalisch sportlichen Ambitionen: „Wir wünschen uns, dass die neue Schulleitung ihre Schwerpunkte in Musik und Sport hat“, sagt Jensen. Damit füllte sie die Lücke der Vorgänger und auch die lange Musicaltradition der Schule profitierte davon, ergänzt Panten. „Teil der Stellenausschreibung werden diese Anforderungen nicht“, sagt Berg. Bei der Besetzung komme es vor allem auf die Qualifikation als Schulleitung an, die Fächer spielten keine Rolle. Mehr aus der Region erfahren Sie hier.