Eltern fordern vor Schulstart Masken vom Ministerium zum Schutz der Schüler

Ab Montag müssen Schüler in Schleswig-Holstein ab der fünften Klasse zwei Wochen lang auch im Unterricht Masken tragen. "Wir halten eine Beschaffung von zertifizierten Masken über das Ministerium für sinnvoll. Wir wollen, dass alle Kinder gleich gut ausgestattet sind", sagt Alexandra Grothusen, Vorsitzende des Kreiselternbeirats für Gemeinschaftsschulen. Das Gremium begründet das mit der notwendigen Funktionalität der Abdeckungen und den entstehenden Kosten für die Eltern. Mit einem Schreiben habe man sich an das Ministerium gewandt, berichtet Grothusen. Beschaffung vom Ministerium "Tropfen auf heißen Stein": Laut Vorsitzendem Oliver Radtke sieht auch der Kreiselternbeirat für Gymnasien die Notwendigkeit zum Stellen von Mund-Nasen-Bedeckungen. "Bei den derzeitigen Kosten kann eine Beschaffung in ausreichender Stückzahl den Eltern nicht zugemutet werden", sagt Radtke. Am Freitag teilte das Ministerium mit, dass die Schulen im Land in den kommenden Wochen Masken aus Über-Beständen des Bundesgesundheitsministeriums erhalten sollen. 35.000 FFP2-Masken sollen vor allem in den Förderzentren zum Einsatz kommen. Zudem würden 4,5 Millionen Einfach-OP-Masken geliefert. Für Elternvertreter Oliver Radtke nicht genug. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt er. Selbst medizinische Mund-Nasen-Schutzmasken hätten eine begrenzte Tragedauer, bevor diese durchfeuchtet seien und damit ihre Schutzfunktion teilweise einbüßten. Daher müssten sie regelmäßig gewechselt werden. Bei etwa 760 Schulen in Schleswig-Holstein wäre der Bestand schnell aufgebraucht. Mehr Empfehlungen und Verbindlichkeit für Heimunterricht: Zudem wünscht man sich von Elternseite eine bessere Vorbereitung auf eine weitere mögliche Phase des Heimunterrichts. „Richtige Konzepte für Hybrid- oder Fernunterricht gibt es nicht. Jede Schule ist anders“, sagt Grothusen. In welchem Zeitraum sollte eine Rückmeldung von Lehrern erfolgen? Welche digitalen Lernplattformen empfiehlt das Ministerium für die jeweiligen Fächer oder Aufgaben? „Mit solchen Empfehlungen könnte man den Schulen einfach ein bisschen mehr unter die Arme greifen“, sagt Grothusen. Seitens des Ministeriums gebe es derzeit viele löbliche Bemühungen, den Schulen das Lernen auf Distanz zu ermöglichen, sagt Oliver Radtke. „Bedauerlicherweise sind diese nicht flächendeckend praktikabel.“ Das liege unter anderem an der technischen Ausstattung von Schulen und Lehrkräften oder auch am Schuldatenschutz. Daher seien funktionierende Lösungen von großen Anbietern derzeit für die Schulen nicht nutzbar. „Schulen müssen die Tools nützen können, welche für sie praktikabel sind“, ergänzt der Elternvertreter. Datenschutz als Hindernis für digitales Lernen: Der Datenschutz müsse unter den derzeitigen Bedingungen dem „gesunden Menschenverstand“ und der „Lebensrealität“ folgen. „Politische Ziele wie eine Open-Source-Strategie müssen in den Hintergrund treten, solange diese nicht umgehend praktikabel und mit flächendeckendem kommerziellen Support einsetzbar sind“, sagt Radtke, der „überrascht war“, wie viele Lehrer in der Phase des Heimunterrichts bemüht waren, digitale Möglichkeiten zu nutzen. Da das aber nicht bei allen der Fall gewesen sei, hält er eine „deutliche Verpflichtung“ seitens des Ministeriums für sinnvoll. Immer informiert: Lesen Sie alle Nachrichten aus Rendsburg.